Schutz der Böden ist Grundlage für Ernährungssicherheit und Klima-Anpassung
Pressemitteilung vom 10. Mai 2022 | Berlin/Abidjan hier
Vertreterinnen und Vertreter aus fast 200 Staaten kommen derzeit in Abidjan, Côte d’Ivoire,
zur 15. Weltbodenkonferenz (Externer Link) zusammen. Die deutsche Delegation wird von
Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth geleitet.
Die Bundesregierung setzt sich dort für den weltweiten Schutz und die Rückgewinnung fruchtbarer Böden ein. Denn intakte Böden sind die Grundlage für Ernährungssicherheit und die Eindämmung der Klimakrise.
Die Konferenz – offiziell: Vertragsstaatenkonferenz der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD COP 15) – dauert bis zum 20. Mai.
Deutschland ist dem Anliegen als Sitzland des UNCCD-Sekretariats in Bonn auf besondere Weise verpflichtet.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Wir
stehen vor der enormen Herausforderung, mehrere Krisen gleichzeitig zu
bewältigen: Hunger, Klimawandel, Covid-19, Krieg und die resultierenden
Weltmarktschocks. Der fortschreitende Verlust von fruchtbaren Böden
– und zwar überall auf der Welt – verringert unsere
Widerstandsfähigkeit, auf diese Krisen zu reagieren. Jedes Jahr
verliert die Welt eine Fläche mit fruchtbaren Böden vom Ausmaß
Bulgariens. Das müssen wir stoppen.
Ohne fruchtbare Böden gibt es auch
keine Nahrungsmittel. Bei der Weltbodenkonferenz geht es darum,
weltweit zusammenzuarbeiten, um den Zustand unserer Böden und
Ökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen."
Deutschland engagiert sich hierfür im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit durch ganz praktische Maßnahmen zur nachhaltigen Landnutzung in vielen Partnerländern: Erosionsschutz, Bäume pflanzen, Einsatz von Kompost. Damit können die Böden weiter als Wasser- und CO2-Speicher dienen und Bäuerinnen und Bauern können ihre Erträge teilweise sogar vervielfachen.
Technische Maßnahmen am Boden selbst sind jedoch nicht ausreichend. Entscheidend ist auch die richtige Rahmensetzung: Eine der deutschen Prioritäten für die Gespräche in Abidjan ist es, rechtliche und strukturelle Barrieren nachhaltiger Landnutzung abzubauen und positive Anreize für den Erhalt fruchtbarer Böden zu setzen: zum Beispiel über gesicherte Landrechte.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Gesicherte Landrechte sind die Grundlage für gesunde Böden! Landnutzerinnen und Landnutzer brauchen Sicherheit, um in ihr Land investieren zu können. Nur wenn die Unterzeichnerstaaten der Weltbodenkonvention Landrechte sichern und Landnutzungskonflikte lösen, kann die Wiederherstellung von Böden langfristig Wirkung entfalten und die Zukunftsperspektiven der Ärmsten verbessern."
Das UNCCD ist das internationale Abkommen zum Schutz der Böden, zu dem sich fast 200 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bekannt haben. Ein Hauptziel des UNCCD ist es, den Verlust fruchtbarer Böden bis 2030 zu stoppen. Deutschland gehört zu den stärksten Unterstützern des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD). Ähnlich wie bei der UN-Klimakonferenz treffen sich die Vertragsstaaten regelmäßig, um Beschlüsse zur weiteren Umsetzung des Übereinkommens zu treffen.
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