Donnerstag, 12. Mai 2022

Weltbodenkonferenz in Côte d’Ivoire

Schutz der Böden ist Grund­lage für Er­näh­rungs­sicher­heit und Klima-Anpassung

Pressemitteilung vom 10. Mai 2022 | Berlin/Abidjan hier





Vertreterinnen und Vertreter aus fast 200 Staaten kommen derzeit in Abidjan, Côte d’Ivoire,
 zur 
15. Welt­boden­konferenz (Externer Link) zusammen. Die deutsche Delegation wird von
Ent­wick­lungs-Staats­sekretär Jochen Flasbarth geleitet. 

Die Bundes­regierung setzt sich dort für den weltweiten Schutz und die Rück­ge­winnung fruchtbarer Böden ein. Denn intakte Böden sind die Grundlage für Ernährungs­sicherheit und die Ein­dämmung der Klimakrise.

Die Konferenz – offiziell: Vertrags­staaten­konferenz der Konvention der Vereinten Nationen zur Be­kämpfung der Wüsten­bildung (UNCCD COP 15) – dauert bis zum 20. Mai.
Deutschland ist dem Anliegen als Sitzland des UNCCD-Sekretariats in Bonn auf besondere Weise verpflichtet.

Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Wir stehen vor der enormen Heraus­forderung, mehrere Krisen gleichzeitig zu bewältigen: Hunger, Klimawandel, Covid-19, Krieg und die resultierenden Welt­markt­schocks. Der fort­schreitende Verlust von frucht­baren Böden – und zwar überall auf der Welt – verringert unsere Wider­stands­fähigkeit, auf diese Krisen zu reagieren. Jedes Jahr verliert die Welt eine Fläche mit fruchtbaren Böden vom Ausmaß Bulgariens. Das müssen wir stoppen.
Ohne fruchtbare Böden gibt es auch keine Nahrungsmittel.  Bei der Welt­boden­konferenz geht es darum, weltweit zu­sammen­zu­arbeiten, um den Zustand unserer Böden und Öko­systeme zu erhalten und wieder­her­zustellen."

Deutschland engagiert sich hierfür im Rahmen seiner Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit durch ganz praktische Maß­nahmen zur nach­haltigen Land­nutzung in vielen Partner­ländern: Erosions­schutz, Bäume­ pflanzen, Einsatz von Kompost. Damit können die Böden weiter als Wasser- und CO2-Speicher dienen und Bäuerinnen und Bauern können ihre Erträge teilweise sogar vervielfachen.

Technische Maßnahmen am Boden selbst sind jedoch nicht ausreichend. Entscheidend ist auch die richtige Rahmen­setzung: Eine der deutschen Prioritäten für die Gespräche in Abidjan ist es, rechtliche und strukturelle Barrieren nach­haltiger Land­nutzung ab­zu­bauen und positive Anreize für den Erhalt frucht­barer Böden zu setzen: zum Beispiel über gesicherte Landrechte.

Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Gesicherte Landrechte sind die Grundlage für gesunde Böden! Land­nutzer­innen und Land­nutzer brauchen Sicherheit, um in ihr Land investieren zu können. Nur wenn die Unter­zeichner­staaten der Welt­boden­kon­vention Land­rechte sichern und Land­nutzungs­konflikte lösen, kann die Wieder­her­stellung von Böden lang­fristig Wirkung entfalten und die Zu­kunfts­per­spek­tiven der Ärmsten verbessern."

Das UNCCD ist das internationale Abkommen zum Schutz der Böden, zu dem sich fast 200 Mitglieds­staaten der Vereinten Nationen bekannt haben. Ein Haupt­ziel des UNCCD ist es, den Verlust fruchtbarer Böden bis 2030 zu stoppen. Deutschland gehört zu den stärksten Unter­stützern des Über­ein­kommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüsten­bildung (UNCCD). Ähnlich wie bei der UN-Klima­konferenz treffen sich die Vertrags­staaten regel­mäßig, um Beschlüsse zur weiteren Umsetzung des Über­ein­kommens zu treffen.


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