Sonntag, 22. Mai 2022

Gut so: Australien hat den Klimaschutz gewählt

Erinnern Sie sich noch an das Aufsehen erregende Klima-Urteil in Australien? (hier)
Junge Klimaaktivisten hatten dafür gestritten, dass das Umweltministerium sie in der Klimakrise besser schützen müsse.
Erst am 15.März 2022  kam dann eine kleine Meldung in NTV hier

Gericht kippt Minenbau - Urteil.  Australien muss junge Generation nicht schützen
Ein australisches Gericht hat ein bahnbrechendes Urteil gekippt, wonach das Umweltministerium Kinder vor den schädlichen Folgen des Klimawandels schützen muss. Das Bundesgericht gab der Berufung von Umweltministerin Sussan Ley statt. Demnach muss sie bei der Genehmigung neuer Projekte für fossile Brennstoffe nicht die Schäden abwägen, die der Klimawandel für Kinder mit sich bringt. Die ursprünglichen Kläger sind "am Boden zerstört".

Da kann man wohl schon am Boden zerstört sein, wenn man als junger Bürger erfährt, dass die Umweltministerin einer Regierung persönlich gegen den Schutz der eigenen Bürger kämpft.
Es ist zu hoffen, dass auch diese Ministerin endgültig aus dem öffentlichen Leben in Australien verschwindet, ebenso wie ihr Krisen-verleugnender Regierungschef, mit dem sie sich wahrscheinlich abgestimmt hatte.



Deutschlandfunk Nova hier
In Australien steht ein Machtwechsel an.

Nach der Parlamentswahl liegt nach der bisherigen Stimmenauszählung die Labor-Partei vorne. Sie war vorher in der Opposition. Ihre wichtigsten Wahlkampthemen waren mehr Klimaschutz und höhere Löhne. Neuer Premierminister soll Labor-Chef Anthony Albanese werden. Er hat angekündigt, Australien zu einer Supermacht der erneuerbaren Energien machen zu wollen.

Der bisherige konservative Regierungschef Scott Morrison hat im Fernsehen seine Niederlage eingeräumt. Die Konservativen hatten Australien fast 10 Jahre lang regiert. Sie standen wegen zu wenig Klimaschutz und zu viel Förderung von klimaschädlicher Kohle in der Kritik.

Australien hat den fortschreitenden Klimawandel in den letzten Jahren deutlich zu spüren bekommen. 2019 hatten riesige Feuer im Osten des Landes ein Gebiet so groß wie Finnland verwüstet. Anfang des Jahres hatten dann Überschwemmungen schwere Schäden angerichtet. Erst zuletzt war eine weitere massive Korallenbleiche am Great Barrier Reef bekannt geworden. Die Korallen könnten absterben, ausgelöst durch die globale Erwärmung.


im Spiegel hier 
Australien soll »Supermacht der Erneuerbaren« werden

Der Regierungswechsel in Canberra steht im Zeichen der Klimapolitik. Sozialdemokrat Anthony Albanese setzt auf eine Energiewende. Die Konservativen wurden nach mehreren Naturkatastrophen abgestraft.
In der Süddeutschen hier
MachtwechselBefreiungsschlag in Australien

"Ich will, dass Australien weiterhin ein Land ist, in dem man ohne Einschränkungen seinen Lebensweg gehen kann, egal, wo man lebt, wen man anbetet, wen man liebt oder welchen Nachnamen man hat", rief er. (A.Albanese)

Wie ein krachender Befreiungsschlag nach neun Jahren konservativer Herrschaft

Aber zwischendurch war Albanese die Begeisterung der Anwesenden ein bisschen zu viel. "Leiser, leiser", mahnte er, "ich will eine ordentliche Regierung führen, und das fängt hier an." Es war nicht ganz klar, ob er das ernst oder scherzhaft meinte, so sehr bewegte ihn die große Aufgabe, die ihm die Mehrheit der knapp 17,3 Millionen Wahlberichtigten übertragen hatte. Dann fuhr Albanese fort: "Ich will Einheit und Optimismus fördern, nicht Angst und Spaltung." Die Begeisterung wurde nicht leiser.

Vor drei Jahren hatte Morrison die schlechten Umfragewerte noch umdrehen können. Damals half ihm die Angst der Kohlearbeiter vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze. Diesmal konnte er das Thema Klimawandel nicht mehr abbiegen. Verheerende Buschfeuer und Regen-Katastrophen haben den Menschen gezeigt, dass die Warnungen der Wissenschaftler wahr sind. Nach einer Umfrage des Senders ABC war der Klimawandel vor Wirtschaft, steigenden Lebenskosten, Regierungsmoral und Gesundheit das wichtigste Thema bei dieser Wahl.

"Eine Nacht der Enttäuschung" für den bisherigen Premier

Die Folge: Zuwächse der Grünen. Und: Es setzte sich eine ganze Mannschaft aus unabhängigen Konservativen durch, die von der behäbigen Klimapolitik der Morrison-Koalition ausdrücklich die Nase voll haben. Die Bürgerbewegung Climate 200 hatte diese Parteilosen mit insgesamt 12 Millionen Australien-Dollar, umgerechnet knapp 8 Millionen Euro, von 11 000 Spendern gefördert und so überzeugende Alternativen zum Establishment gestützt.

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