Schwäbische Zeitung hier von Philipp Richter am 20.6.22
Auszüge aus dem Artikel
Oberschwaben macht sich auf den Weg und prüft, ob in der Region ein Biosphärengebiet entstehen kann. Der Startschuss für diesen ergebnisoffenen Dialogprozess ist am Montag in der Durlesbachhalle in Reute bei Bad Waldsee gefallen. ....
Entscheidet sich die Region dafür, ein Biosphärengebiet Oberschwaben zu installieren, dann würde das den Bekanntheitsgrad der Region erheblich steigern, wenn es dann auch noch von der Unesco anerkannt werden würde. Insgesamt gibt es in Deutschland 18 solcher Modellregionen, die biologische Vielfalt, nachhaltiges Wirtschaften sowie Forschung in den Fokus stellen. Beispiele sind etwa die Schwäbische Alb, der Schwarzwald, die Rhön oder der Spreewald.
Thema Moor steht im Mittelpunkt
Thema des Biosphärengebiets in Oberschwaben sollen die Moore sein, weil diese für die Region einzigartig sind sowie einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten. „Über 80 Prozent der Moore Baden-Württembergs liegen hier“, sagte Stefan Schwab vom Regierungspräsidium Tübingen, der für die Suche nach einem passenden Gebiet für das Biosphärengebiet zuständig ist.
Der sogenannte Suchraum erstreckt sich über 185 000 Hektar zwischen dem Federsee bei Bad Buchau im Norden bis hin zum Wurzacher Ried, zur Adelegg bei Isny und zum Pfrunger-Burgweiler Ried bei Wilhelmsdorf/Ostrach. Erstmals wurde auch präsentiert, wo potenzielle Kernzonen liegen könnten: Hierbei kommen vor allem die bekannten Moorflächen in Betracht. Aber auch Waldflächen und Seen sollen geprüft werden. Die Kernzone ist eine von drei Zonen eines Biosphärengebiets, die der Natur komplett überlassen wird.
Regionale Wirtschaftskreisläufe könnten entstehen
.....Was die Region brauchen könnte und welche Chancen ein Biosphärengebiet haben kann, machte Gottfried Härle, Inhaber der gleichnamigen Brauerei aus Leutkirch, als Vertreter der Wirtschaft deutlich. Sein Impulsvortrag war als Plädoyer für ein Biosphärengebiet zu verstehen. Er sieht unter dem Dach eines Biosphärengebiets die Möglichkeit, regionale Wirtschaftskreisläufe zu etablieren und auszubauen....
Tourismus sieht viele Chancen
Auch der Tourismus plädierte für ein Biosphärengebiet. Petra Misch, Geschäftsführerin der Oberschwaben Tourismus GmbH in Bad Schussenried, erläuterte, dass die Oberschwaben noch viel zu unbekannt sein. „Wir definieren uns als Region zwischen Bodensee und Donau. Da blutet einem Touristiker das Herz“, sagte Misch. Es gehe darum, die Region richtig zu vermarkten....
Prozess wird Jahre dauern
... Doch, ob das Biosphärengebiet kommt oder nicht, legen letztlich die Gemeinderäte jeder einzelnen Kommune fest. Doch bis das soweit ist, werden für den „Prüfprozess“ – wie es Ravensburgs Landrat Harald Sievers nannte – noch einige Jahre vergehen. ....
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