Mittwoch, 18. Mai 2022

BODENSEEKREIS: Region will sich EU-Gelder sichern

Projekte in privater und öffentlicher Hand können vom EU-Programm Leader profitieren. Der Bodenseekreis und der Landkreis Konstanz bewerben sich gemeinsam für die Förderperiode 2023 bis 2027. Im Bodenseekreis sind es sechs Kommunen, die mitmachen: Sipplingen, Überlingen, Owingen, Frickingen, Heiligenberg und Deggenhausertal. Seit November wird an einem Entwicklungskonzept gefeilt. 

13.05.2022  |  VON JENNA SANTINI JENNA.SANTINI@SUEDKURIER.DE hier

Region bewirbt sich um EU-Gelder

Der Landkreis Konstanz und der Bodenseekreis machen gemeinsame Sache: Als Region Westlicher Bodensee bewerben sie sich um Mittel aus dem EU-Programm Leader für die Förderperiode 2023 bis 2027. Beteiligt sind 26 ländlich geprägte Kommunen mit einer Gesamtfläche von etwa 865 Quadratkilometer, die für knapp 144 000 Menschen Siedlungs-, Arbeits-, Erholungs- und Kulturraum bietet.

Im Bodenseekreis sind es sechs Kommunen: Sipplingen, Überlingen, Owingen, Frickingen, Heiligenberg und Deggenhausertal; im Landkreis Kreis Konstanz sind es 20 Kommunen: Tengen, Engen, Hilzingen, Gottmadingen, Mühlhausen-Ehingen, Aach, Volkertshausen, Eigeltingen, Orsingen-Nenzingen, Steißlingen, Bodman-Ludwigshafen, Stockach, Mühlingen, Hohenfels, Büsingen, Gailingen, Moos, Öhningen, Gaienhofen und Reichenau.

Seit November wird an einem Entwicklungskonzept für die Region gefeilt. Dieses muss im Auswahlverfahren überzeugen, damit der Raum Westlicher Bodensee Aktionsgebiet werden kann. Irmtraud Schuster, Dezernentin für Umwelt und Technik im Landratsamt des Bodenseekreises, erklärte in ihrer Begrüßung beim Bürgerforum im Kultur|O in Owingen: „Es ist nicht irgendwas, sondern ein großes Ding.“ Im Juli werde die Bewerbung inklusive Entwicklungsprogramm bei der Landesregierung eingereicht. Dieses besteht aus drei Handlungsfeldern: 1. Resiliente Gemeinden, 2. Nachhaltiges Wirtschaften, 3. GesundRegion.....

....„In vielen Bereichen gibt es schon sehr gute Projekte.“ Sie können über Leader Fördermittel erhalten. Im Prinzip gehe es darum, Potenziale zu entwickeln und „Risiken anders zu managen“, sagte Bühler. Mit Risiken sind zum Beispiel Wetterereignisse gemeint.

Sowohl private als auch öffentliche Vorhabenträger können profitieren. Schon jetzt sind sie aufgefordert, ihre Vorschläge und Projekte einzubringen. Denn die Handlungsfelder werden mit konkreten Projektvorschlägen unterfüttert. Egal, ob bereits vorhanden oder erst in der Entstehung. „Leader ist eine partizipative Regionalentwicklung“, rief Gerda Peuling den Zuhörern zu.

Wie Leader funktioniert, zeigte sich anhand einer Wortmeldung im Plenum. Ein Besucher schlug vor, Ärzten finanzielle Anreize zu bieten. Gerade in den ländlichen Gemeinden besteht oft ein Mangel. Josef Bühler sagte: „Leader kann Ärzte unterstützen, wenn sie sagen, wir verändern unsere Gebäude oder bieten Ausbildung an.“ Leader könne nicht für einen Umbruch im Gesundheitsbereich verantwortlich sein, aber Projekte unterstützen. „Es ist kein Versorgungs-, sondern ein Ressourcenprojekt“, führte Bühler aus....

Förderprogramm

Leader steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft), wie das Landesministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf seiner Internetseite schreibt. Bei einer Förderzusage wird ausschließlich vor Ort über die Projekte entschieden, die die finanziellen Mittel erhalten sollen. 2014 bis 2020 standen für Leader landesweit etwa 75 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen