es heißt: "Die ersten Bohrungen mit dieser innovativen Methode sind für die kommenden Jahre geplant" - nach 15 Jahren Entwicklungszeit. Für Jubel ist es daher zu früh, dennoch erscheint mir diese Entwicklung realitätsnäher und dadurch vielversprechender als viele andere derzeit bejubelten Zukunfts-Visionen.
Neue Technologie bohrt tiefer für EnergieGeothermische Energie ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Energiequelle, doch die derzeitige Technologie ermöglicht ihre Nutzung nur an ausgewählten Standorten. Neue technologische Lösungen könnten diesen Zustand jedoch ändern.
Solar- und Windenergie haben Nachteile aufgrund ihrer Instabilität. Traditionelle Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke arbeiten nach dem Prinzip, dass Wasser in Dampf umgewandelt wird, welcher Turbinen antreibt und stabil Strom produziert, unabhängig von Wetterbedingungen. Könnte man auf die künstliche Erhitzung von Wasser verzichten, wäre das eine ideale stabile Quelle für günstige elektrische Energie und Wärme zur Gebäudeheizung. Island ist ein Ort, an dem die Geologie solche Lösungen ermöglicht. In anderen Regionen liegt die Wärme jedoch viel tiefer.
Ist eine unbegrenzte Energiequelle möglich?
Tiefere Bohrungen sind vorteilhaft. Bei Anwendungen wie Erdwärmepumpen sind sie unter kalten Bedingungen effizienter als Luftwärmepumpen, da in einer Tiefe von 100 Metern die Temperatur gewöhnlich über null Grad liegt, was ihre Effizienz bei 25 Grad Frost verbessert.
Neue Technologie in der Energiewirtschaft
Laut Informationen von Interesting Engineering könnte eine Technologie, die Mikrowellen zur Verdampfung von Gestein verwendet, das Problem der tiefen Bohrungen lösen. Dadurch wären Bohrungen auf eine Tiefe von sogar 16 Kilometern oder mehr möglich. Das berühmteste Bohrloch auf der Halbinsel Kola in Russland erreichte eine Tiefe von über 12 Kilometern, wobei seine Erstellung zwanzig Jahre dauerte.
Matt Houde, Mitbegründer und Projektleiter bei Quaise Energy, sagte:
Die gesamte Menge an Energie, die in der Erdwärme gespeichert ist, übersteigt unseren jährlichen Energiebedarf als Planet um das Tausendfache. Selbst die Nutzung eines kleinen Teils dieser Energie könnte ausreichen, um unseren Energiebedarf in näherer Zukunft zu decken. Derzeit können wir jedoch nicht tief genug bohren, da uns die entsprechende Technologie fehlt. Wenn wir es schaffen, auf 16 Kilometer Tiefe zu gelangen, können wir die richtigen Temperaturen an jedem Ort der Erde vorfinden, und bei noch tieferem Bohren wird die Temperatur die sofortige Umwandlung von Wasser in Dampf ermöglichen, der zur Energieerzeugung genutzt werden kann.
Sind Bohrungen die Rettung für den Planeten?
Das Unternehmen Quaise Energy entwickelt in Zusammenarbeit mit dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) seit 15 Jahren eine Bohrtechnologie mit Mikrowellen, die Gesteine wie Basalt schmelzen und verdampfen kann, was eine Herausforderung für traditionelle Bohrer darstellt. Die Technologie hat Schwierigkeiten mit weichen Gesteinen nahe der Oberfläche. Daher scheint die Kombination von traditionellem Bohren mit Mikrowellentechnologie in der zweiten Phase des Prozesses die beste Lösung zu sein.
Die ersten Bohrungen mit dieser innovativen Methode sind für die kommenden Jahre geplant. Um jedoch eine konstante und saubere Energiequelle zu erhalten, werden Hunderte, wenn nicht Tausende solcher Bohrungen benötigt.
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