Deutschlandfunk hier28.02.2025
Ein Sprecher des WWF Deutschland nannte den Kompromiss einen Hoffnungsschimmer für den Artenschutz und damit für Wohlstand, Gesundheit und Sicherheit auf der ganzen Welt. Greenpeace Deutschland hob hervor, dass sich die Weltgemeinschaft den großen ökologischen Krisen offensichtlich auch ohne die USA stelle, die nicht mitverhandelt und sich vom Pariser Klimaabkommen verabschiedet hätten.
Die Teilnehmer der Konferenz haben einen Finanzierungsplan für die nächsten Jahre beschlossen. Schon vor mehreren Jahren war unter anderem das Ziel vereinbart worden, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen weltweit unter Schutz zu stellen. Bis jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt werden soll.
Zeit hier 28. Februar 2025 Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, mp
Weltnaturgipfel: UN-Naturkonferenz einigt sich auf Finanzierungsplan
UN-Naturkonferenz einigt sich auf Finanzierungsplan
Die UN-Artenschutzkonferenz COP16 in Rom endet mit einem Erfolg. Kurz vor Fristablauf finden die Teilnehmerstaaten einen Kompromiss im Streit um Finanzfragen.
Weltnaturgipfel: Der Weltnaturvertrag sieht Schutz von mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen vor.
Auf einer UN-Konferenz in Rom haben sich annähernd 200 Länder auf einen Finanzierungsplan für die nächsten Jahre zum Schutz von Natur und Artenvielfalt geeinigt. Vier Monate nach einem Misserfolg in Kolumbien verständigte sich die 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) am Abend praktisch in letzter Minute auf einen Kompromiss. Das Treffen diente auch der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels im November in Brasilien. COP16-Konferenzleiterin Susana Muhamad lobte die Teilnehmer, sie hätten "unglaubliche Arbeit" geleistet.
Im Grundsatz hatten sich ärmere und reichere Staaten schon vor vier Jahren auf einen Weltnaturvertrag mit Zielen verständigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen zu schützen. Zudem sollten die beteiligten Industrieländer jedes Jahr 20 Milliarden Dollar zum Schutz der Artenvielfalt bereitstellen. 2030 sollen es dann 30 Milliarden sein. Bis jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt werden soll.
Nach drei Tagen gelang die Einigung nun kurz bevor um Mitternacht eine neue Frist ausgelaufen wäre. Im Saal gab es daraufhin viel Applaus. Im November war die COP16 in der kolumbianischen Stadt Cali noch gescheitert – auch, weil nach zwei Wochen nicht mehr genug Staaten zusammen waren. Viele Delegierte, vor allem aus ärmeren Ländern, hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Umweltschützer sprachen von einer Blamage.
Deutschland war bei dem Treffen durch das Bundesumweltministerium vertreten. Die USA fehlten. Dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) von 1992 traten sie als eines von wenigen UN-Mitgliedsländern nicht bei.
Einigung bei Naturkonferenz: WWF: "Hoffnungsschimmer für den Artenschutz"
Nachdem die UN-Konferenz COP16 im vergangenen Jahr noch gescheitert war, haben sich die Länder nun auf einen Finanzierungsplan geeinigt. Umweltschützer sind positiv überrascht.
Ohne Ergebnis war voriges Jahr die Biodiversitätskonferenz COP16 in Kolumbien zu Ende gegangen. Bei der Fortsetzung in Rom geht das Tauziehen um die Finanzierung nun weiter.
Auf einer Konferenz der Vereinten Nationen in Rom haben sich fast 200 Länder auf einen mehrjährigen Finanzierungsplan für den Schutz von Natur und Artenvielfalt geeinigt - und dafür seltenes Lob von Umweltschützern bekommen. Vier Monate nach einem Misserfolg in Kolumbien verständigte sich die 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) am Abend praktisch in letzter Minute auf einen Kompromiss.
Das Treffen diente auch der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels im November in Brasilien - und stellte am Ende selbst Umweltschutzorganisationen zufrieden, die sonst eher enttäuschende Konferenzergebnisse anprangern.
WWF: "Hoffnungsschimmer für den Artenschutz"
"Die Vertragsstaaten haben gezeigt, dass sie globalen Herausforderungen auch in schwierigen Zeiten noch gemeinsam entgegentreten können", sagte Florian Titze vom WWF Deutschland.
Das ist ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz und
damit für unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und
Sicherheit auf diesem Planeten
Florian Titze, WWF Deutschland
Greenpeace Deutschland hob hervor, dass sich die Weltgemeinschaft den großen ökologischen Krisen offensichtlich auch ohne die USA stelle, "die bei der Bekämpfung der Artenkrise nicht mitverhandelt und sich vom Pariser Klimaabkommen verabschiedet haben".
Korallenriffe leben wieder auf, Fischbestände erholen sich: Für den Schutz der Meere engagieren sich Menschen weltweit – in Projekten, die manchmal klein anfangen, aber Großes bewirken.
Einigung auf Finanzierung und Überwachung
Im Grundsatz hatten sich ärmere und reichere Staaten schon vor vier Jahren auf einen "Weltnaturvertrag" mit Zielen verständigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen zu schützen.
Zudem sollten die beteiligten Industrieländer jedes Jahr 20 Milliarden Dollar (etwa 19 Milliarden Euro) zum Schutz der Artenvielfalt bereitstellen. 2030 sollen es dann 30 Milliarden sein. Bis jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt werden soll. Neben einem Plan dafür wurde jetzt auch ein Überwachungsmechanismus vereinbart, um die tatsächliche Umsetzung des Vorhabens besser überprüfen zu können.
Die Einigung gelang schließlich nach drei Tagen - kurz bevor um Mitternacht eine neue Frist ausgelaufen wäre. Im Saal gab es daraufhin viel Applaus.
Die Ozeane binden mehr CO2 als der Regenwald, darum ist die Bewahrung der Artenvielfalt dort besonders wichtig. So kann das komplexe Zusammenspiel aller Lebewesen funktionieren.
ZDF-Reporter: China nutzt Vakuum
Andreas Stamm aus der ZDF-Umweltredaktion merkt an: "Trotz Trump, Kriegen, dem schon heraufbeschworenen Ende des Multilateralismus, hat sich die Weltgemeinschaft einigen können." Neben den Fragen zur Finanzierung auf viele Details, die den Prozess voranbringen können.
Man sehe, wie etwa China das Vakuum nutzt, das die USA, die alte Führungsmacht, hinterlassen haben. "In diesem Fall zum Wohl von Mensch und Natur, bei aller Skepsis", sagt Stamm.
Zu langsam, zu wenig, wie so oft bei den Vereinten Nationen, aber am Ende hat noch niemand einen besseren Lösungsansatz für die globalen Umweltkrisen hervorgebracht.
Andreas Stamm, ZDF-Umweltredaktion
Im November war die COP16 in der kolumbianischen Stadt Cali noch gescheitert - auch, weil nach zwei Wochen nicht mehr genug Staaten zusammen waren. Viele Delegierte, vor allem aus ärmeren Ländern, hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Umweltschützer sprachen von einer "Blamage".
COP16 in Kolumbien: Bitteres Ende der Weltnaturkonferenz
RND hier
UN-Naturkonferenz beschließt Finanzplan
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen