Mittwoch, 12. Februar 2025

Klimawandel verstärkt Bedrohungen für deutsche Sicherheit

Tagesspiegel hier  12.2.25

Darf nicht „schleifen gelassen“ werden

Das Thema Klimaschutz ist laut Grünen-Außenministerin Baerbock wichtiger denn je. Der Klimawandel habe vehemente Auswirkungen nicht nur auf die Wirtschaft sondern auch auf Migration.

Eine nationale Studie stuft den Klimawandel als eines der größten Sicherheitsrisiken für Deutschland ein

Der interdisziplinäre Report, den Wissenschaftler gemeinsam mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) im Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Verteidigungsministeriums erstellt haben, warnt vor Ernteausfällen, Preisschocks und wirtschaftlichen Einbußen. Dies könne politische Instabilität in Deutschland und Europa zur Folge haben und die Migration verstärken.

Die Ergebnisse der Studie zeigten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zufolge, dass die deutsche Gesellschaft es sich nicht leisten könne, sich solchen Klimasicherheitsrisiken auszusetzen. Sie warnte: „Wer Klimaschutz schleifen lässt, bedroht die Existenzgrundlage von Menschen, ihren Wohlstand, unsere innere Stabilität in Deutschland und Europa und setzt die globale Sicherheit aufs Spiel.“

Laut den Sicherheitsexperten sieht sich Europa aufgrund der Klimakrise mit neuen Konflikten konfrontiert. Besonders die südlichen EU-Staaten werden sowohl wirtschaftlich durch die Klimaauswirkungen belastet als auch von politischer Instabilität in ihrer Nachbarschaft stark betroffen sein. Gleichzeitig steige aufgrund der Ressourcenknappheit und zunehmender Konflikte der Migrationsdruck in den betroffenen Ländern.

In einem Vorwort zählte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, den Klimawandel neben geopolitischen Spannungen mit Russland und China sowie Cyber-Bedrohungen und internationalem Terrorismus zu den fünf großen externen Bedrohungen für Deutschland.

Den 77-seitigen NiKE-Report hat das Auswärtige Amt gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium in Auftrag gegeben. Geschrieben wurde er vom Metis Institut für Strategie und Vorausschau der Bundeswehr-Universität München, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, dem Thinktank Adelphi Research und dem Bundesnachrichtendienst. Am Wochenende soll die Studie auf der Münchner Sicherheitskonferenz offiziell vorgestellt werden.

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