"Insgesamt 1000 Gigawatt Solarmodule können chinesische Hersteller pro Jahr herstellen – die Leistung von 1000 Atomkraftwerken" schreibt die WiWo - da bleibt mir doch glatt die Spucke weg.
Ja somit sind wir bereits im Solar-Zeitalter angekommen, auch wenn man anderswo hart daran arbeitet, die Uhren rückwärts zu drehen.
Focus hier Artikel von FOCUS Online 23.2.25 Von Moritz Schmidt
Inmitten der kargen „Todeswüste“ plant China jetzt die große Solar-Revolution
Die sandige und größtenteils lebensfeindliche Kubuqi-Wüste in der Inneren Mongolei galt einst als „Meer des Todes“. Heute entsteht hier eines der ambitioniertesten Energieprojekte der Welt: eine 400 Kilometer lange Solaranlage, die genug Strom liefern soll, um Millionen von Haushalten zu versorgen.
Die karge Landschaft verwandelt sich in ein Meer aus Photovoltaikmodulen, das nicht nur Energie erzeugt, sondern auch die Wüstenbildung eindämmt. Satellitenbilder der NASA Earth Observatory zeigen bereits riesige Flächen bedeckt mit Solarpaneelen, die sich wie ein glänzendes Band durch die Wüste ziehen.
Der Bau ist Teil von Chinas langfristigem Plan zur Errichtung einer Solar-Mauer, die mehr Energie produzieren soll, als die gesamte Stadt Peking verbraucht.
Chinas „Solar-Mauer“ soll Millionen Haushalte versorgen
Bis 2030 soll Chinas „Große Solar-Mauer“ mehr Strom erzeugen, als ganz Peking mit seinen 22 Millionen Einwohnern verbraucht. Die gigantische Anlage erstreckt sich mit einer Breite von fünf Kilometern durch die Innere Mongolei und nutzt die intensiven Sonnenstrahlen der Region.
Die Kubuqi-Wüste gehört zu den sonnigsten Orten der Erde, mit mehr als 3.000 Sonnenstunden pro Jahr – doppelt so viel wie in Deutschland.
Damit die Energieausbeute maximal ist, setzt China auf hochmoderne bifaziale Solarmodule. Diese Module fangen das Sonnenlicht von beiden Seiten ein und steigern so den Stromertrag um bis zu acht Prozent. In der Region um Ordos sind bereits Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als fünf Gigawatt installiert.
Solarfeld soll auch Wüstenbildung aufhalten
Eines der spektakulärsten Solarkraftwerke ist das Junma-Projekt. Hier formen 200.000 Solarpaneele eine riesige Pferdefigur mit Flügeln, die sich über zwei Kilometer erstreckt. Dieses Kunstwerk aus Modulen wurde 2019 fertiggestellt und hält den Guinness-Weltrekord für das größte Bild, das je aus Solarpanels geformt wurde.
Doch es geht nicht nur um Symbolik: Die Anlage erzeugt jährlich rund zwei Milliarden Kilowattstunden Strom – genug für 400.000 Menschen.
Zusätzlich könnte das Solarfeld helfen, die fortschreitende Wüstenbildung aufzuhalten. Die Module bremsen die Sandverwehungen, verringern die Verdunstung und schaffen eine geschützte Umgebung, in der Gräser und andere Pflanzen gedeihen können. Das Wüstengebiet könnte sich in eine fruchtbare Landschaft verwandeln.
China weiter unangeochtener Spitzenreiter im Solar-Rennen
Mit dieser Mega-Anlage baut China seine Spitzenposition in der Solarenergie weiter aus. Mitte 2024 waren laut dem Global Solar Power Tracker im Land bereits 387 Gigawatt installiert – das entspricht 51 Prozent der weltweiten Solarenergie-Kapazität. Die USA liegen mit 79 Gigawatt weit dahinter, gefolgt von Indien mit 53 Gigawatt.
Allein 2024 hat China laut WiWo 277 Gigawatt neue Solarenergie ans Netz gebracht – fast dreimal so viel wie Deutschland insgesamt installiert hat. Damit das Netz stabil bleibt, sollen bis 2025 in der Inneren Mongolei Energiespeicher mit einer Kapazität von 14,5 Gigawatt entstehen.
Die Zukunft der Energie: Solarparks in Wüstengebieten
Bis 2030 plant China, in seinen Wüstenregionen insgesamt 445 Gigawatt an Solar- und Windkraftwerken zu errichten. „Damit hat China seinen Plan, bis zum Jahr 2030 insgesamt 1200 Gigawatt an erneuerbaren Energien aufzubauen, nun schon sechs Jahre früher erreicht“, erklärten Regierungsvertreter.
Satellitenbilder zeigen bereits, wie sich Chinas Wüsten langsam verändern. Bestehende Solaranlagen in anderen Regionen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass sich einst karge Flächen erholen und ergrünen.
Die „Große Solar-Mauer“ Chinas könnte nicht nur als gigantische Energiequelle dienen, sondern auch eine einst lebensfeindliche Wüste dauerhaft verwandeln.
Das Original zu diesem Beitrag „Einst das „Meer des Todes“ – Bald versorgt Chinas „Große Solar-Mauer“ Millionen mit Strom“ stammt von Smart Up News.
hier WiWo Andreas Menn 24.02.2025
China: In der Wüste entsteht das größte Solarkraftwerk der Welt
In der chinesischen Kubuqi-Wüste entsteht das wohl größte Energieprojekt der Welt: ein 400 Kilometer langes Solarkraftwerk mit der Leistung von 100 Atomkraftwerken. Satellitenbilder zeigen, wie viele Solarmodule schon stehen – und nebenbei ein riesiges Kunstwerk bilden, das aus dem All erkennbar ist. Wirtschaft von oben ist eine Kooperation mit LiveEO.
Die Chinesische Mauer ist so groß, dass man sie mit bloßem Auge vom Weltall aus sehen kann, heißt es oft. Ein Irrglaube. Gut zu erkennen sind dagegen die ersten Teile eines ganz neuen „Walls“, der gerade in der Kubuqi-Wüste in der Inneren Mongolei in China entsteht: die „große Solar-Mauer“ – ein Energieprojekt mit monumentalen Ausmaßen.
Bis zum Jahr 2030 soll hier das größte Solarkraftwerk der Welt entstehen: 400 Kilometer lang und im Schnitt fünf Kilometer breit. Mit einer installierten Leistung von 100 Gigawatt soll es mehr Strom erzeugen, als Peking mit seinen 22 Millionen Einwohnern verbraucht. Neue Hochspannungsleitungen transportieren den Strom in die Hauptstadt.
Exklusive Satellitenbilder von LiveEO zeigen, dass das Megakraftwerk in den vergangenen Monaten schon zügig gewachsen ist. An mehreren Stellen der Sandwüste sind Fotovoltaikkraftwerke entstanden, die sich über Kilometer hinziehen. Laut dem Staatsmedium China Daily sind in der Nähe der Stadt Ordos bereits mehr als fünf Gigawatt an Solarparks installiert.
Das Megaprojekt ist Teil eines Plans der chinesischen Regierung, die Wüsten des Landes massiv zur Produktion erneuerbarer Energien zu nutzen. Bis zum Jahr 2030 will China in der Wüste Gobi und in anderen Wüstengebieten insgesamt 445 Gigawatt an Solar- und Windkraftwerken installieren.
Dass das klappen kann, zeigt das atemberaubende Tempo, mit dem China die Solarenergie in den vergangenen Jahren ausgebaut hat. Allein im vergangenen Jahr hat das Land 277 Gigawatt an neuen Fotovoltaikanlagen errichtet. Zum Vergleich: Chinas Atomkraftwerke haben zusammen eine installierte Leistung von 58 Gigawatt; Deutschlands Solaranlagen kommen zusammen auf 100 Gigawatt.
Damit hat China seinen Plan, bis zum Jahr 2030 insgesamt 1200 Gigawatt an erneuerbaren Energien aufzubauen, nun schon sechs Jahre früher erreicht. Aus dem All lässt sich gut erkennen, wie rasend schnell die neuen Solarkraftwerke in der Kubuqi-Sandwüste aus dem Boden schießen.
Die Kubuqi-Wüste bietet ideale Bedingungen für die Solarstromerzeugung. Mehr als 3000 Stunden im Jahr scheint hier die Sonne – etwa doppelt so viel wie durchschnittlich in Deutschland. So genannte bifaziale Solarmodule fangen Licht von beiden Seiten ein – also auch das Sonnenlicht, das vom hellen Sand reflektiert wird. Das soll acht Prozent mehr Ertrag bringen.
Zur Reinigung der Solarmodule soll aufgereinigtes Wasser aus alten Kohleminen verwendet werden. Außerdem testen Landwirte, wie sich im Schatten der Fotovoltaikmodule Pflanzen anbauen oder Nutztiere halten lassen....
In nur fünf Jahren soll die „große Solar-Mauer“ stehen. Genauso wichtig wie die Kraftwerke selbst ist die Energieinfrastruktur. Entsprechend baut China tausende Kilometer neue Hochspannungsleitungen aus den Wüsten in die urbanen Zentren.
Dieses Jahr sind laut Behördenangaben auch 14,5 Gigawatt an neuen Energiespeichern in der Inneren Mongolei geplant, etwa in Form von Batterien (Deutschlands Pumpspeicherkraftwerke haben insgesamt zehn Gigawatt Leistung). Und große Elektrolyseure, die den Solarstrom in grünen Wasserstoff verwandeln, sind schon in Betrieb oder im Bau. Auch jenseits der Kubuqi-Wüste zeigen Satellitenbilder, wie in den vergangenen Jahren neue Mega-Solarkraftwerke in China entstanden sind. Im November ging etwa 250 Kilometer weiter südlich das Kraftwerk Mengxi Lahai ans Netz. Mit drei Gigawatt Leistung ist es eines der größten weltweit.
Chinas Solarindustrie hat mit Abstand die größten Produktionskapazitäten weltweit. Insgesamt 1000 Gigawatt Solarmodule können chinesische Hersteller pro Jahr herstellen – die Leistung von 1000 Atomkraftwerken. Genug Fabriken also, um noch einige „große Solar-Mauern“ in die chinesischen Wüsten zu ziehen.
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