Sonntag, 9. Februar 2025

Spanien macht es vor: Wirtschaftswachstum durch günstige, grüne Energie

 hier Perspective daily 8.12.25


Ein Blick über den Tellerrand zeigt, wie Klimaschutz und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen.

Wer sich aktuell von den Negativnachrichten über die Zukunftsaussichten der deutschen Wirtschaft ablenken will, sollte einen Blick auf Spanien werfen. Nein, nicht um im Winter in wärmere Gefilde auszuweichen, sondern um etwas über Wirtschafts- und Energiepolitik zu lernen. Denn Spanien ist aktuell Europas Klassenprimus in Sachen Wirtschaftswachstum

Vorweg: Das Narrativ von grenzenlosem Wachstum als oberstes Staatsziel ist in Zeiten des Klimawandels immer und überall infrage zu stellen
. Umso besser, dass die Spanier:innen aktuell beweisen, dass sich Energiewende und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen – im Gegenteil. So ist die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,4% gestiegen, mehr als in allen anderen europäischen Ländern.

Wachstumsboom dank günstiger, grüner Energie

Verantwortlich dafür ist nicht allein der anhaltende Tourismusboom und die rege Zuwanderung nach Spanien, sondern auch die günstige Energie. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern kostet sie dort im Schnitt 20% weniger – und zwar auch dank einer zielstrebig durchgeführten Energiewende.

Die Transformation wurde bereits 2004 vom damaligen Ministerpräsidenten der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) angestoßen. Im Zuge dessen wurden zahlreiche Agrarflächen zu Sonnenstromfeldern umgewandelt, bis die globale Finanzkrise Ende der 2000er-Jahre den Ausbau durch Sparpolitik bremste.

Nachdem 2018 die PSOE die Regierungsgeschäfte erneut übernahm, kam wieder Schwung in den Ausbau. Mit großem Erfolg: Bis Mitte 2023 ver-5-fachte sich die Solarkapazität. Parallel stieg auch die Zahl der Windkraftwerke auf inzwischen rund 21.000, die somit mehr Strom erzeugen als die 6 verbliebenen spanischen Atomkraftwerke. Letztere sollten eigentlich 2030 abgeschaltet werden. Aufgrund der guten Erträge wird aktuell sogar ein früherer Ausstieg diskutiert.

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