Jahrzehntelang musste man Aufkleber an Briefkästen hängen: Bitte keine Werbung einwerfen.
Hat das jetzt endlich bald ein (gutes) Ende?
Frankfurter Rundschau Lucas Maier hier 01.08.2022
Die erste deutsche Supermarkt-Kette bricht mit einer langen Tradition. Dadurch will Rewe 70.000 Tonnen CO₂ einsparen.Auf vielen Küchentischen in Deutschland gehören die Prospekte von Aldi, Lidl, Rewe und Co. zum Wochenrhythmus dazu. Viele richten ihren Wocheneinkauf nach den Angeboten der Discounter und Supermärkte aus.
Der Supermarkt-Gigant Rewe hat jetzt angekündigt, diese Tradition zu beenden, wie die dpa schreibt. Die Kette folgt damit dem Vorbild von Obi, die Baumarktkette versendet bereits seit Juni 2022 keine Prospekte mehr.
Rewe mit großer Änderung: Klimawandel soll entgegengetreten werden
Von Rewe heißt es: „Zum 1. Juli 2023 wird der Druck und die Verteilung der Prospekte eingestellt“, wie dpa berichtet. Mit mehr als 28 Milliarden Werbeprospekten im Jahr, ist es immer noch ein beliebtes Werbemittel für Supermarktketten wie Rewe und Co.
Doch die Papierflut hat auch seine Schattenseiten. Sie verstärkt den Klimawandel, verbraucht Ressourcen und sorgt für viel Abfall, heißt es von der deutschen Umwelthilfe.
Supermarkt-Kette Rewe will 1,1 Millionen Tonnen Wasser einsparen
Im
Fall von Rewe wird der ökologische Fußabdruck massiv verkleinert. Die
Umstellung wird mehrere tausend Tonnen CO₂ einsparen, heißt es von dem
Rewe-Chef Lionel Souque, laut dpa.
Die Einsparungen auf einen Blick:
- Das wird die Beendigung der Prospekte-Produktion von Rewe pro Jahr einsparen:
- Papier: Durch die Umstellung bei Rewe werden in Zukunft 73.000 Tonnen Papier eingespart werden.
- CO₂: 70.000 Tonnen CO₂ werden durch die Umstellung eingespart.
- Wasser: Das Ende der Produktion wird 1,1 Millionen Tonnen Wasser sparen.
- Energie: Im Jahr sollen durch die Beendigung der Produktion 380 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart werden.
- Quelle: dpa
In Folge der Umstellung will Rewe in Zukunft mehr auf digitale Kanäle und Anzeigen in klassischen Medien setzen. Wie viel CO₂ Emissionen hierbei entstehen werden, ist derzeit nicht bekannt. Für den Anfang will der Konzern ab August, die Auflage der Prospekte um vier Millionen Stück senken.
Rewe ist nicht allein: Edeka und Co. stellen auch um
Nicht nur Rewe wird von den Prospekten abkommen. Auch Edeka hat angekündigt, verstärkt vom Print auf digitale Möglichkeiten umzusteigen. Aldi und Lidl werden ebenfalls ihre digitale Präsenz ausweiten.
In der Vergangenheit haben bereits
Ikea und Otto ihre Werbung durch Prospekte eingestellt.
Das Ende des
weithin bekannten Otto-Katalogs im Jahr 2018, hat der Firma keinerlei
Einbußen beschert, sagte ein Unternehmenssprecher der dpa. (Lucas Maier mit dpa)
Lebensmittelverschwendung führt bei Lidl, Aldi, Rewe und Co. ebenfalls zum Umdenken.
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