Dieser Antrag wurde am 2.8.22 im Gemeinderat beraten und daraufhin einstimmig angenommen.
Antrag der Fraktion GoL vom 27.6.22
1. Beauftragung der Verwaltung zur Überprüfung der Photovoltaik-Potentialflächen auf kommunalen Dächern in Salem
2. Anhand
der Ergebnisse zunächst eine Beratung im Gemeinderat herbeiführen, wie
diese Photovoltaikflächen möglichst schnell umgesetzt werden können.
3. Öffentliche Diskussion in der Gemeinde mit Leitfunktion
Im Landkreis Konstanz rufen der Landkreis, Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer (HWK) und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) gemeinsam zum verstärkten Ausbau von Photovoltaikanlagen auf allen Dachflächen im Landkreis auf. Der Landrat sagt:
„Gerade
die Dachflächen bieten sich an: Hier hat man keinen zusätzlichen
Flächenverbrauch und keinen hohen Planungsaufwand. Ziel ist es, bis Ende
2024 alle Kreis-Liegenschaften weitestgehend mit Photovoltaikanlagen
ausgestattet zu haben" (Wochenblatt KN)
Auch
wenn ein entsprechender Aufruf bei uns noch fehlt, sind auch unsere
Kommunen im Kreis, ebenso wie der Bodenseekreis selbst, in der Pflicht,
eine deutlich sichtbare Vorreiterrolle zu einzunehmen.
Es ist wichtig, dass der Platz auf Dächern und an Fassaden gut ausgenutzt wird, um landwirtschaftliche Flächen zu schonen. Wir wollen den Energie-Ausbau vorrangig auf den Dächern und nicht auf dem Acker vorantreiben!
(wobei wir auch Agropholtaik-Anlagen nicht ablehnen können bzw. wollen, solange der dringende Bedarf besteht)
Der
Krieg in der Ukraine sowie der Klimawandel machen es für uns
unumgänglich, uns unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Mit
der Freiflächenphotovoltaik steigt der Zugriff auf die Fläche, was das
Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Bedarfen zusätzlich anheizt:
Fläche für Lebensmittelproduktion -
Fläche für Biodiversität -
Fläche für Wohnen und Gewerbe, sowie Verkehr
Fläche für die Erzeugung für Energie.
Fläche
ist nicht vermehrbar. Aus diesem Grund ist das Gebot der Stunde: so
viel erneuerbare Energie wie möglich auf bereits versiegelter Fläche zu
generieren.
Es ist daher unser Wunsch, dass dieses Thema zur Chefsache gemacht wird, indem es vorrangig behandelt wird.
Inzwischen
ist uns bekannt, dass die Verwaltung ein Wärmekonzept in Auftrag
gegeben hat, was wir sehr begrüßen. Hier gibt es mit Sicherheit
Überschneidungen., ebenso wie mit dem EEA. Wir wollen aber nicht wieder
ein Jahr untätig warten, bis erste Ergebnisse vorliegen, zumal
Photovoltaikanlagen unabhängig funktionieren können.
Für unsere Kommune Salem soll daher das gesamte Potenzial auf kommunalen Dächern ermittelt werden.
Im
Gemeinderat wäre mit der daraus entwickelten Aufstellung zu klären,
welche Finanzierungsmöglichkeit kurzfristig besteht (Zeitraum 2-3 Jahre)
sowie einen konkreten Ablauf zu skizzieren und evt. zusätzliche
benötigte Arbeitsbedarf in der Verwaltung.
Grundsätzlich
wäre es sehr zu begrüßen, die Bürger in die Diskussion einzubeziehen
und Möglichkeiten der Bürgerenergie zu schaffen. Momentan wird das eher
durch Genossenschaften funktionieren, doch wir können davon ausgehen,
dass Bürgerenergie in Form von Energie Sharing kommt.
Möglicherweise wäre der Ansatz Bürgerenergie auch geeignet, um fehlende Mittel mittelfristig zu generieren.
Im
Amtsblatt sollen Grundlagen dargestellt werden und dafür geworben
werden, damit der "Funke" auch übergeht. Möglicherweise gibt es aus der
Bevölkerung auch Ideen und Vorschläge zur Optimierung.
Die
Einsatzmöglichkeiten zur Produktion von Sonnenstrom sind vielfältig. Ob
Gewerbegebäude mit Solarfassaden, Eigenversorgungsanlagen auf
kommunalen Dächern und Privathäusern, Solar-Mietanlagen,
Balkonsolaranlagen, Solar-Parkplätze für Fahrräder und Autos oder
Photovoltaik-Lärmschutzwände: Sie alle haben sich in der Praxis bewährt
und können meist relativ einfach und schnell realisiert werden.
Natürlich
gibt es momentan „Mangelsituationen“, wir müssen uns aber grundsätzlich
so aufstellen, dass eine Umsetzung baldmöglichst erfolgen kann.
Im Anhang: Eine neue Broschüre von Baden-Württemberg zeigt den Kommunen nun vielfältige Handlungsoptionen auf – auch über die eigenen Liegenschaften hinaus – und unterstützt so bei der solaren Energiewende vor Ort. Konkrete Beispiele aus der Praxis zeigen, wie Maßnahmen und Projekte vor Ort ausgestaltet werden. Die Broschüre wurde vom Solar Cluster Baden-Württemberg und der Deutschen Gesellschaft für Sonnenergie (DGS) im Rahmen des Projekts Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg ausgearbeitet.> Broschüre hier abrufen
Mehr zur „Bürgerenergie“:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen