Donnerstag, 11. August 2022

„Wenn wir's nicht können, wer dann?“

Schwäbische Zeitung

Hartmut Gräter Klimaschutzmanager an der Hochschule Ravensburg-Weingarten

Wir erinnern uns: Nach einer Baumbesetzung auf dem Hochschulcamp bekam Prof. Ertel nicht nur eine Vorladung vor Gericht sondern auch einen unerwarteten Anruf (hier)

Hartmut Gräter packt das Klimaschutzmanagement an der Hochschule Ravensburg-Weingarten sowie fünf weiteren Hochschulen an.

Seit Mai 2022 ist Hartmut Gräter Klimaschutzmanager an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Seine Aufgabe ist es gemeinsam mit der Hochschule die Netto-Treibhausmobilität bis 2030 zu erreichen, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. ....

Der neue Klimaschutzmanager der RWU blickt optimistisch in die Zukunft. „Ich bin ein Boomer, der sich für den Klimaschutz einsetzt“, sagt Hartmut Gräter. „Nicht zu verwechseln mit den sogenannten Doomern, nach deren Ansicht alles schon zu spät ist.“ Ihnen dürfe man keinesfalls Recht geben. „Es ist nicht so, dass man nichts mehr retten kann. Man darf nur nicht so weiter machen wie bisher.“ Doch wie macht man's anders? 

„Baden-Württemberg hat sich mit dem neuen Klimaschutzgesetz ein ambitioniertes Ziel gesteckt“, sagt der Klimaschutzmanager. Der Treibhausgasausstoß des Landes soll im Vergleich zu 1990 um mindestens 65 Prozent bis zum Jahr 2030 gesenkt werden. Die Landesverwaltung soll im Rahmen ihrer Vorbildwirkung bereits 2030 die Netto-Treibhausneutralität erreichen. „Wir reden hier über ein Ziel, das nur rund acht Jahre entfernt liegt. Das ist ganz schön mutig.“ Wie der Campus der RWU bis 2030 klimaneutral werden kann, wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem zuständigen Amt für Vermögen und Bau, dem Technischen Leiter der RWU - Tillman Pfaue - und dem Senatsbeauftragten für Nachhaltigkeit, Professor Dr. Markus Pfeil untersucht.

„Jeder Campus ist anders, aber es sind immer ähnliche Maßnahmen, die zum Ziel führen“, erklärt Hartmut Gräter. Die messtechnische Erfassung und das Monitoring werden verbessert, Verteilverluste verringert, die energetische Sanierung von Gebäuden vorangetrieben, die Hackschnitzelanlage weiter optimiert und die Stromerzeugung über Fotovoltaik ausgebaut.

Das Klimaschutzmanagement an den Hochschulen, für Hartmut Gräter ist es ein inspirierendes Arbeitsumfeld. „Ich arbeite für die junge Generation. Viele von unseren Studierenden werden das 22. Jahrhundert erleben und sie haben ein Anrecht darauf, dass wir ihnen eine lebenswerte Welt hinterlassen. Wenn wir's nicht können, wer dann?“

Neben der RWU ist Hartmut Gräter für fünf weitere Hochschulen zuständig. „Das Charmante ist, dass die Hochschulen voneinander lernen können.“

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