Samstag, 16. Juli 2022

Dauerthema Laufzeitverlängerung

Südkurier  hier

14.07.2022  |  VON STEFAN LANGE UND DPA POLITIK@SUEDKURIER.DE

Wohl große Probleme bei Laufzeitverlängerung

Eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland würde nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums mindestens 225 Tonnen schwer radioaktives Material zusätzlich entstehen lassen. Falls die drei Kraftwerke drei weitere Jahre in Betrieb blieben, würden zudem etwa 450 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle anfallen, erklärte das Ministerium von Steffi Lemke (Grüne). Dies würde große Probleme bei der Lagerung schaffen.

In den vergangenen Jahren wurden geschätzt jährlich rund neue 50 Brennelemente pro Atomkraftwerk benötigt, wie aus dem Ministerium verlautete. Es schließt allerdings nicht aus, dass der Bedarf an Brennelementen bei einer Laufzeitverlängerung noch größer sein könnte. Bislang sei „stets nur ein Teil der Brennelemente ausgetauscht worden und nicht der gesamte Kern“, was laut Ministerium 193 Brennelemente wären. „Sobald die jetzt vorhandenen Brennelemente aufgebraucht sind, käme der Neubeschaffungsbedarf allerdings eher der erstmaligen Kernbeladung zu Betriebsbeginn der AKW gleich als einer Nachbeladung.“

Demnach wäre nicht auszuschließen, dass die zwei- bis dreifache Brennelemente-Menge nötig wäre. Auch die zusätzlichen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle von errechneten 450 Kubikmetern könnten „aus Gründen der Genehmigung nicht mehr im bereits voll ausgelastet geplanten Endlager Konrad untergebracht werden“.

....: Der Beitrag einer AKW-Laufzeitverlängerung zur Energieversorgung wäre sehr begrenzt“, heißt es dazu im Umweltministerium. Diesem „geringen Beitrag“ – etwa fünf Prozent des Stroms stammen noch aus den AKW – stünden nicht nur eine Reihe praktischer Probleme gegenüber, sondern auch verfassungsrechtliche Schwierigkeiten und Sicherheitsaspekte. 

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