Noch ein sehr wichtiger Artikel des Südkuriers mit konkreten Kostenschätzungen aus der angesprochenen Analyse. Auf den Preis des Zögerns wurde schon in anderen Posts hingewiesen
hier in der Süddeutschen Zeitung, hier in der Zeit, hier im Spiegel
19.07.2022 |
Soll die Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 Wirklichkeit werden, müssen Bund, Länder und Gemeinden ihre Ausgaben deutlich erhöhen. Nach einer Analyse der Prognos AG für die Förderbank KfW müssen sie ihre finanziellen Anstrengungen versechsfachen. Insgesamt sei eine halbe Billion Euro notwendig, also rund 20 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es weiter. Es gehe vor allem um Investitionen in den Bereichen Energie und Verkehr. „Rund die Hälfte der Investitionen ist ohnehin zu tätigen und muss nun in eine klimaneutrale Richtung gelenkt werden“, heißt es bei der KfW. Innerhalb der öffentlichen Haushalte sollten diese Investitionen Vorrang erhalten und müssten zwischen Bund, Ländern und Gemeinden geklärt werden.
Freilich
liegt der Anteil der öffentlichen Hand an den gesamtwirtschaftlichen
Klimaschutzinvestitionen bis 2045 laut KfW insgesamt nur bei etwa zehn
Prozent.
Zusammen mit dem privaten Sektor seien Ausgaben von insgesamt
fünf Billionen Euro erforderlich – also bis 2045 Investitionen von rund
190 Milliarden Euro jährlich. Dabei entfallen
- 2,1 Billionen auf den Verkehr,
- 875 Milliarden auf den Energiesektor,
- 620 Milliarden auf die Industrie,
- 635 Milliarden Euro auf private Haushalte und
- 237 Milliarden auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.
- Eine weitere halbe Billion Euro sei notwendig, weil etwa Emissionen der Industrie und der Landwirtschaft ausgeglichen werden müssten, um Klimaneutralität erreichen zu können.
„Der Staat muss beim Klimaschutz seine
Anstrengungen in den kommenden Jahren kontinuierlich und zielgerichtet
steigern“, sagt KfW-Chef-Volkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Zu vermeiden
seien Strohfeuer-Effekte. „Gleichzeitig muss der Staat den Rahmen für
mehr private Investitionen schaffen. Hierzu zählen die Gestaltung des
CO2-Preises und die gezielte Förderung grüner Technologien.“ Effektiver
Klimaschutz verringere die Wahrscheinlichkeit von
Extremwetterereignissen, mache das Land unabhängiger von fossilen
Energieimporten und gewährleiste die Teilnahme an grünen
Zukunftsmärkten, so Köhler-Geib......
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