von der Initiative-wahlstedt.de empfohlen
Die fünfte Folge schildert das Verhältnis von Menschen und Pflanzen. Sie liefern den Menschen Nahrung, Luft zum Atmen oder Kleidung. Aber dieses Verhältnis ändert sich – und damit auch die Zukunft unseres grünen Planeten.
Unser grüner Planet - Zivilisation
Erstausstrahlung ZDF am 26. Juni 2022, 19:30 Uhr
Film von Elisabeth Oakham
Deutsche Fassung Axel Gomille
Redaktion TV Friederike Haedecke
Redaktion Online Michael Büsselberg
Weitere Folgen
Unser grüner Planet - Tropen
Unser grüner Planet - Wüsten
Unser grüner Planet - Jahreszeiten
Unser grüner Planet - Wasser
Wie sehr die Menschen von Pflanzen und ihren Bestäubern abhängen, zeigt sich unter anderem in Kalifornien, dem weltweit größten Anbaugebiet für Mandeln. Die Bäume erstrecken sich in endlosen, gleichmäßigen Reihen über die Landschaft. Zur Blüte müssen sie bestäubt werden, damit sich Mandeln entwickeln können. Doch bei der Anlage der riesigen Monokulturen wurden die einheimischen Pflanzen und Tiere weitgehend ausgerottet. Dadurch gibt es fast keine Insekten mehr, die die Bäume bestäuben könnten. Um dieses Problem zu lösen, werden Millionen von Honigbienen aus den ganzen USA herangekarrt. Eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit.
Technik in unser grüner Planet
Anfangs dachten wir, Pflanzen seien einfach zu filmen, weil sie sich
kaum bewegen. Doch diese Besonderheit wurde während der Produktion zur
großen Herausforderung. Das Leben der Pflanzen spielt sich in einem
anderen zeitlichen Maßstab ab. Das mussten wir sichtbar machen – und
dafür brauchten wir viel und zum Teil neue Technik.
In vielen
Bereichen des Filmens haben uns technischen Entwicklungen im Laufe der
Jahre ermöglicht, Kameras immer besser zu bewegen und dramatische
Kamerafahrten und Luftaufnahmen zu erstellen. Die Zeitraffer-Technik
hingegen hat sich wenig entwickelt und früher meist Bilder aus einer
Position geliefert. Wir wollten versuchen, Zeitraffer-Aufnahmen mit
Bewegung zu kombinieren.
Wir fanden heraus, dass ein ehemaliger
Militäringenieur in den USA viele Jahre damit verbracht hatte, als Hobby
in seinem Keller spezielle Kameratechnik zu bauen. Er hatte Systeme
entwickelt, die es Kameras ermöglichten, sich frei um eine Pflanze zu
bewegen, während sie sie im Zeitraffer filmt. Zuerst baute er für uns
Roboterarme, die er im britischen Studio des führenden
Zeitrafferfotografen Tim Shepherd installierte. Dann entwarf er eine
völlig neue Version, die wir ins Gelände mitnehmen konnten, damit die
Kamera in die Welt der Pflanzen eintauchen und in allen möglichen
Lebensräumen, von der Wüste bis zum Dschungel, im Zeitraffer filmen
konnte. Schließlich entwarf er eine Miniaturversion dieses Systems, um
die wunderbaren Details der Pflanzenwelt zu filmen. Mit dieser
speziellen Technik können wir die Zuschauerinnen und Zuschauer in die
Welt der Pflanzen entführen und deren außergewöhnliche Anpassungen
sichtbar machen.
Wir haben mit Drohnen in vielen abgelegenen
Lebensräumen auf der ganzen Welt gedreht, um wunderschöne und
dramatische Landschaften einzufangen. Auch hier wollten wir einen neuen
Weg finden, Luftaufnahmen zu machen, der den Betrachter auf eine Weise
in die Pflanzenwelt eintauchen lässt, wie es bisher nicht möglich war.
Dazu haben wir uns mit Piloten zusammengetan, die Miniaturdrohnen, auch
Stuntdrohnen genannt, mit einer Videobrille fliegen. Ein
hochqualifizierter Pilot kann bemerkenswerte Flugleistungen vollbringen,
sei es Akrobatik, durch winzige Lücken fliegen oder die Drohne durch
einen komplexen Hindernisparcours navigieren. Diese Drohnenpiloten waren
für unsere Zwecke bestens geeignet. Sie waren in der Lage, einzigartige
und dynamische Ansichten verschiedener Aspekte aus der Pflanzenwelt
einzufangen – etwa über Waldböden gleiten, zwischen Ästen hindurch
fliegen und sich um einen stürzenden Wasserfall drehen.
Wir
wollten auch neue Wege finden, um Pflanzen aus nächster Nähe zu filmen
und die Schönheit einzufangen, die im Kleinen verborgen ist – von der
Textur eines Kaktus über die mikroskopisch kleinen Atemlöcher auf einer
Blattoberfläche bis hin zu den Pollen, die an den Fortpflanzungsteilen
in einer Blume haften. Wieder galt es, Wege zu finden, die Kamera auch
in diesem Maßstab in Bewegung zu halten. Die Rasterelektronenmikroskopie
erzeugt ultrahochauflösende Bilder für wissenschaftliche Studien. Wir
haben mit einem Experten zusammengearbeitet, der ein bemerkenswertes
System mit mehreren Achsen entwickelt hat, das es ihm ermöglicht, nicht
nur Videobilder aufzunehmen, sondern die Kamera effektiv um Motive von
Bruchteilen von Millimetern zu fliegen.
Und wir haben mit einem
extrem leistungsfähigen Mikroskop gearbeitet. Es erlaubte uns, in einer
einzigen Einstellung aus dem Weitwinkel zu einer Nahaufnahme zu zoomen,
den Fokus den ganzen Weg zu halten und uns gleichzeitig um das Motiv zu
bewegen.
Von Serienproduzent Rupert Barrington
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