hier in der schwäbischen Zeitung 18.07.2022 Annette Rösler
Ein ganz konkretes, sofort umsetzbares Projekt gab es am Ende dann nicht, aber eine klare Schwerpunktsetzung für Klimathemen in Tettnang: Sieben Felder für Klimaschutz wurden beim regionalen Klimagespräch an eben so vielen Tischen unter dem Motto „Klimaschutz in Tettnang: mitreden – voranbringen“ in der Aula des Montfort-Gymnasiums Tettnang mit zahlreichen Ideen „gefüttert“.
Vierzig interessierte Bürger hatten sich angemeldet, um gemeinsam mit einem Moderator für jeden Tisch, hier Gastgeber genannt, konkrete Ideen in ein brauchbares Projekt zu verwandeln. Die Fragen waren: „Wie schaffen wir es, bis 2040 in Tettnang klimaneutral zu werden? Was sind die größten Hindernisse? Welche Forderungen stellen wir an die Politik?“
Das waren die Themenbereiche
Die Aktion auf den Weg gebracht haben die Tettnangerinnen Anja Nebel, Lea Alber und Regina Kolb-Deiß, die sich bei einem Gemeinwohlökonomie-Workshop kennengelernt und ihre gemeinsamen Ziele erkannt haben. Von der Stadt mit dabei war die neue Stadtbaumeisterin Andrea Fuchs, die für den Bereich Klima- und Energiemanagement zuständig ist.
Als Themenbereiche gab es Wohnen, Mobilität, Konsum, Ernährung, Umwelt/Natur, Klimaentscheid sowie Wirtschaft und Industrie. Für ein am Ende ausgewähltes Projekt wird die Initiative der Allianz für Beteiligung finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.
Als besonderes Highlight galt ein überaus kritischer Impulsvortrag zum Thema Klimaschutzpolitik von Professor Wolfgang Ertel von der Hochschule Ravensburg-Weingarten. (den kennen wir doch inzwischen alle!)
Eine Idee: Einfamilienhäuser aufteilen
....Zum Thema Wohnen gab es Ideen zu Wohnformen nach den jeweiligen Bedürfnissen. Wie zum Beispiel „aus eins mach zwei“, was bedeutet, aus einem Einfamilienhaus Platz für zwei Wohnungen zu schaffen. Auch das Thema Passivhäuser durch die Stadt zu fördern kam zur Sprache.
Vernetzung im Verkehr, mehr vegane Ernährung
Ganz wichtig sei die Beratung von Firmenchefs, um auf großen Flächen von Unternehmen Photovoltaik-Anlagen zu bekommen. Am Tisch für Mobilität gab es vielfältige Ideen: Bürgerbus, Stadtbus, eine Pendler-App, das Radverkehrskonzept, Car- und Anhänger-Sharing sowie eine bessere Vernetzung des öffentlichen Verkehrs..... Zu den Themen Ernährung und Konsum gab es Vorschläge zu mehr veganer Ernährung in Gaststätten und Schulen. Kleinere Portionen, lieber mit Nachschlag, anzubieten und nur regional und saisonal zu kochen. ...
„Das andere Kaufhaus“ mit gebrauchten Waren
„Das andere Kaufhaus“ mit gebrauchten Waren sei ebenfalls ein Schritt zu weniger Konsum und Wegwerfmentalität. Ein zusätzliches Projekt brachte Erich Schoepe zur Sprache. Er wünschte sich eine Reaktivierung des Tettnanger Fairtrade-Zertifikats, das dieses Jahr ausläuft...
Diese drei Ideen hatten am Ende die Nase vorn
Die meisten Punkte erhielten drei der Projektideen. Beim Thema „Wohnen“ wurde eine Beteiligung über Genossenschaften an Photovoltaik-Anlagen vorgeschlagen. Ein Pate hat sich allerdings für dieses Projekt noch nicht gefunden.
Zum Klimaentscheid möchte man eine Übersicht vom Klimaschutzbeauftragten über alle Aktivitäten und Angebote haben, außerdem sollen sechs Vollzeitstellen in der Stadtverwaltung geschaffen werden. Beim Thema Mobilität müsse das bisher bestehende Radverkehrskonzept aktiver und schneller umgesetzt werden. Der Radverkehr solle gestärkt und die Mittel genutzt werden.....
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