Dienstag, 10. Mai 2022

Update: So viel Erdgas könnte Deutschland einsparen

Update: So schnell kann`s gehen

Business insider (hier) schreibt am 11.5.22

Europa erhält ein Drittel weniger Gas aus der Ukraine, weil Pipeline teilweise abgestellt wurde

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat nun auch Auswirkungen auf den Gas-Transit nach Europa. Im Gebiet Lugansk stellt die Ukraine die Durchleitung ein.

Damit fielen bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag weg – das sei fast ein Drittel der täglich über die Ukraine nach Europa transportierbaren Höchstmenge.

Die nun wegfallenden Lieferungen stattdessen auf russischem Gebiet durchzuleiten, sei technisch nicht möglich, sagte Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.

Die vertraglich mögliche maximale Auslastung für den ukrainischen Gastransit nach Europa liegt bei 109 Millionen Kubikmetern pro Tag. Die Hauptroute für russisches Gas nach Europa ist allerdings die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Russischen Angaben zufolge liefen über Nord Stream 1 zuletzt jährlich 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr nach Europa.


Ursprünglicher Post von Statista vom 10.5.22:

Die Bundesregierung möchte die Abhängigkeit Deutschlands von Energielieferungen aus Russland reduzieren. Wie viel Einsparungen beim Verbrauch von Erdgas schon dieses Jahr möglich sind, zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). 

Das Baseline-Szenario basiert auf moderaten Einsparungen, bei dem die Erdgasnachfrage ungefähr dem Niveau in den Jahren 2014/2015 entspricht, als ebenfalls hohe Preise am Erdgasmarkt vorherrschten. Gegenüber dem Nachfrageniveau von 2020 wäre dies ein Rückgang von rund elf Prozent. Die Einsparungen würden hierbei in etwa gleichmäßig auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren entfallen.

Bei dem mittleren Szenario würde der Großteil der Einsparungen vom Sektor der Strom- und Wärmeerzeugung generiert werden. Vor allem im Stromsektor, wo der Ersatz von Erdgas aus technischer Sicht einfacher machbar sei, könne der Erdgasverbrauch reduziert werden. Dabei müsse allerdings kurzfristig mehr Kohle genutzt werden. Bei den Haushalten könnten die Einsparungen durch ein Absenken der Raumtemperatur, der Warmwassernutzung sowie den kurzfristig stärkeren Einsatz von Wärmepumpen erreicht werden.

Beim optimistischen Szenario würde die Industrie den Großteil der Einsparungen beisteuern. Hierbei wären alle Industriezweige betroffen, wenn auch nicht gleichermaßen: Für die Nahrungsmittel- und Chemieindustrie nimmt das DIW die größten Einsparpotenziale an, da dort leichter eine Umstellung auf andere Energieträger möglich scheint.

Weitere allgemeine Faktoren könnten die Gasnachfrage reduzieren: Auf der Angebotsseite könnten laut DIW Lieferungen anderer Erdgasexportländer einen Teil der russischen Exporte kompensieren. Zudem könne die Versorgungssicherheit gestärkt werden, wenn die Pipeline- und Speicherinfrastruktur effizienter genutzt werden würde. Auf der Nachfrageseite gäbe es ein kurzfristiges Einsparpotenzial von 19 bis 26 Prozent der bisherigen Erdgasnachfrage.

Beim Gas ist die Abhängigkeit Deutschlands von Importen aus Russland mit 55 Prozent besonders groß. Aber auch beim Öl und bei Kohle ist der Anteil der Importe aus Russland beträchtlich. Einen Überblick darüber gibt diese Statista-Grafik.



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