Dienstag, 29. April 2025

Landgericht: Protest gegen den Deutschen Nr.-1-Klimakiller in Ravensburg

Pressemitteilung vom 29.4.2025

Muss Heidelberg Materials CEO Domenik von Achten vor Gericht erscheinen?

Nachdem im vergangenen Oktober zwei Klimaaktivist*innen vom Amtsgericht verurteilt wurden, findet am 6. und 7. Mai die Berufungsverhandlung am Landgericht Ravensburg statt. Das Besondere daran: Die Verteidigung wird über eine bestimmten Paragraphen (§ 220 StPO) Domenik von Achten als CEO des DAX-Konzerns als Zeugen zu laden. So könnte dieser erstmals gezwungen sein, seine Verwicklungen in das dreckige CO2-Emissionsgeschäft offen zu legen – damit das Gericht die Verhältnismäßigkeit der damaligen Protestaktion rechtlich beurteilen kann.
Anders als in eigenen PR-Veranstaltungen wäre Herr Achten vor Gericht gezwungen, die Wahrheit zu sagen.

Bei der Aktion im Juni 2023 prangerten die Aktivist*innen mit einem riesigen Banner am Betonwerk der Materials-Tochter "Heidelberger Beton" die Klimazerstörung an, die mit dem Geschäft mit Zement und Betonbau einhergeht. Zwischenzeitlich hat der umstrittene Konzern sogar den ersten Platz auf der Liste der dreckigsten CO2-Emittenten unter deutschen Unternehmen erreicht [1,2,3].

Der Protest damals fand in engem Zusammenhang mit dem Prozess gegen ein Stahlwerk bei Augsburg und die Regierung von Schwaben statt, bei dem Aktivist*innen aus Ravensburg zunächst zu Haftstrafen verurteilt wurden, bevor das Bundesverfassungsgericht die Augsburger Hafturteile für illegal erklärte [4,5,6].


"Stahl, Kies und Zement sind die drei Teufel der Bauindustrie. Sie sind kurzlebig, energieaufwendig und klimaschädlich. Darum protestieren wir im Altdorfer Wald genauso wie am Beton- und Stahlwerk!"

Am ersten Verhandlungstag wird vor dem Landgericht ab 8:30 Uhr ein Protest-Picknick stattfinden. Der Verhandlungsbeginn ist an beiden Tagen um 9:30 Uhr.


Über Beton:

Ob unsere Brücken, Häuser oder Tunnel – Beton ist inzwischen überall um uns herum.

Und in der Zeit, die Sie brauchten, um diesen Satz zu lesen, hat die Bauindustrie weltweit weitere 19.000 Badewannen voll Beton gegossen.

Der "flüssige Stein" besteht aus Sand, Kies, Wasser und der Geheimzutat, die das Gemisch zusammenhält: Zement.

Und gegen die Hersteller von Zement hagelt es immer mehr Kritik.

Der Konzern Heidelberger Materials ist die Nr. 1 der klimaschädlichen Konzerne Deutschlands.

Außerdem brechen sie weltweit Menschen- und Völkerrecht.

Ganz vorne mit dabei sind sie auch beim Greenwashing. Die Marketingabteilung von Heidelberg Materials faselt ständig irgendwas von CO₂-neutral und nachhaltig, ohne irgendetwas zu ändern.


Zement kann nicht die Zukunft sein.

Wir brauchen eine Bauwende.

Potenzial für klimaneutrales Bauen gibt es ohne Ende: Renovierung statt Neubau, Umnutzung statt Wohnungsmangel und Holz & Lehm statt Beton.


[1] Selbstauskunft von Heidelberg Materials: 61,8 Mt (Scope 1 und 2) https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2025-03/HM_ASR24_en_TRl4itRkMbHkmTP4.pdf Vgl. Emissionen von RWE (bis 2022 größter deutscher CO2-Emittent): 53,6 Mt (Scope 1 und 2)  https://www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbericht/

[2] https://www.heidelberg24.de/heidelberg/materials-groesster-co2-verursacher-deutschland-demo-umwelt-greenwashing-kritik-93653446.html

[3] https://kommunalinfo-mannheim.de/2025/03/28/heidelberg-materials-als-groesster-co2-emittent-deutschlands-gewuerdigt/

[4] https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/ravensburg/klimaaktivist-samuel-bosch-ist-wieder-frei-3070894

[5] https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bverfg-verfassungsbeschwerde-klimaaktivist-klimaschutz-verurteilung-ueble-nachrede-meinungsfreiheit-samuel-bosch

[6] https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/680/ein-urteil-fuer-die-meinungsfreiheit-9466.html

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