ZDF hier in Plan B
Im Kampf gegen Spekulanten
Film von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier
Mehr Land, mehr Geld: Boden ist zum Spekulationsobjekt geworden. Für viele Landwirte ist das existenzbedrohend. Ganze Landstriche veröden, und Dörfer sterben aus.Film von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier
- Video verfügbar bis 30.03.2024
- Die Natur braucht in Deutschland rund 2000 Jahre, um zehn Zentimeter fruchtbaren Boden zu schaffen. Menschen überdüngen ihn, laugen ihn aus, fügen ihm Schadstoffe zu. Und sie besitzen ihn, verkaufen ihn teuer, verteilen ihn ungerecht – und kämpfen um ihn.
- Große Konzerne und Investoren kaufen landwirtschaftlich genutzte Flächen auf und nutzen sie als lukratives Anlageprodukt. Die Gründe: niedrige Zinsen, der Boom von Energiepflanzen für Biogasanlagen und die fatale EU-Subventionspolitik, die ausschließlich nach Flächengröße ausschüttet. Die Konsequenz: Ein Bauer, der heute Land kauft, könnte in seinem ganzen Leben nicht mehr so viel erwirtschaften, wie das Land gekostet hat.
- Der Markt bestimmt die Regeln, aus wachsendem Interesse ist ein harter Wettbewerb geworden. Wer da nicht mithalten kann, ist aus dem Spiel. Ist ganz Deutschland in der Hand gewinnfixierter Investoren, Spekulanten und Großunternehmer?
- Nicht ganz: Der Film zeigt, wie es auch anders gehen kann. Da ist der Laakenhof im Münsterland, dem das Aus drohte, der aber durch die BioBoden-Genossenschaft an einen neuen Hof und Land kam. BioBoden kauft Land auf, um es für immer dem Zugriff von Spekulanten zu entziehen und es den Landwirten langfristig zur Verfügung zu stellen.
Da sind Anousha Zähringer und Dominik Löwe, die in Deutschland keinen bezahlbaren Hof fanden und mithilfe der französischen Landentwicklungsgesellschaft SAFER ihren Traum vom selbstbestimmten Leben als Bauern verwirklichen. - Auch auf politischer Ebene passiert inzwischen einiges in Deutschland. Etwa wenn sich Michael Grolm und seine Mitstreiter gegen ungerechte Landverteilung und Spekulantentum wehren und für eine bäuerlich geprägte Landwirtschaft kämpfen. Und was passiert eigentlich, wenn private Landbesitzer – und dazu zählen auch Kommunen und Kirchen – verstehen, welche positive Wirkung es hat, wenn Land gerecht verteilt wird?
Dieser Film soll Mut machen. Er zeigt den unmittelbaren Zusammenhang von Landbesitz und dessen Nutzung. Er lässt die Akteure zu Wort kommen: Eigentümer, Bewirtschafter und die ländliche Bevölkerung – und zeigt, wie sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung funktionieren kann.
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