Freitag, 5. Mai 2023

Oberteuringen: Agri-Photovoltaik statt Hagelnetze

 03.05.2023  hier im Südkurier

Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat Oberteuringen Leitlinien und einen Kriterienkatalog für die Errichtung von Freiflächen- und Agri-Photovoltaikanlagen (auch landwirtschaftlich nutzbar) im Gemeindegebiet. 

Laut einer Standortalternativenprüfung des Büros Enviro-Plan stehen dafür 950 Hektar und damit etwa die Hälfte des Gemeindegebiets zur Verfügung. Ziel sei, den Anteil des regenerativ erzeugten Stroms so zu erhöhen, dass die Gemeinde autark werde, sagte Tamara Kutter vom Bauamt. 

Aktuell gehe die Energieagentur Ravensburg bis 2040 von einer Steigerung des Stromverbrauchs von 45 Prozent aus. Nach ihren Berechnungen werde der Verbrauch in Oberteuringen von 16,2 Millionen (Wert von 2021) auf 45,5 Millionen Kilowattstunden in 2040 steigen. Aktuell gewinne die Gemeinde rund 4,8 Millionen Kilowattstunden aus regenerativen Energien.

Für die PV-Anlagen herrsche im Außenbereich zunächst ein Bauverbot, erläuterte Kutter. „Vor dem Bau muss ein Bebauungsplan mit Ausweisung eines Sondergebiets Photovoltaik vorliegen.“ Parallel dazu müsse der Flächennutzungsplan geändert werden. Ausgeschlossen seien Vorranggebiete für Naturschutz, Landschaftspflege und für besondere Waldfunktionen.

Das Verfahren habe die Gemeinde in den vergangenen Monaten ordentlich beschäftigt, sagte Bürgermeister Ralf Meßmer. Der Gemeinderat sei in Klausur gegangen, um energiepolitische Leitlinien und Kriterien zu erarbeiten. „Als Obstbaugemeinde haben wir durch die Hagelnetze bereits einen Eingriff ins Landschaftsbild. Die Agri-PV-Anlagen könnten die Netze ersetzen“, erläuterte Meßmer. Sollte dies nicht funktionieren, könne man vermehrt Freiflächen-PV-Anlagen zulassen.


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