Mittwoch, 11. Januar 2023

LÜTZERATH : Die Machtprobe


Aus dem Lüzerath lebt! Infokanal: 

🚨 Großer Alarm🚨

Durch den Tagebau fährt eine nicht endende Kette von Polizeiwagen nach Lützerath um jetzt mit der Räumung zu beginnen und den Zaun zu bauen. Wenn ihr noch in das Dorf rein wollt um die Räumung und den Abriss zu blockieren kommt jetzt schnell.


Südkurier hier

Kurz vor der ab heute erwarteten Räumung des Dorfes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier hat sich die Stimmung spürbar aufgeheizt. Die Polizei räumte am Dienstag auf dem Zufahrtsgelände Barrikaden weg, was die Klimaaktivisten empörte. Über Lautsprecher appellierte die Polizei: „Greifen Sie die Polizei-Einsatzkräfte nicht an! Wenn Sie die Polizei angreifen, können Sie sich strafbar machen!“ Vereinzelt kam es zu Handgreiflichkeiten. In mehreren Reihen stemmten sich Aktivisten gegen die Einsatzkräfte, es wurde geschubst und gebrüllt. Der Energiekonzern RWE will die unter Lützerath liegende Kohle abbaggern – dafür soll der Weiler auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz abgerissen werden. Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche wenden sich gegen die bevorstehende Räumung. Stattdessen sollten sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, die zur Stromerzeugung noch notwendigen Kohlemengen zu sichern und dann schnellstens die Braunkohlenutzung zu beenden.


10.01.2023  |  VON ANGELIKA WOHLFROM  hier

KOMMENTARE: LÜTZERATH : Die Machtprobe

Es ist die vielleicht letzte große Machtprobe um die Kohle, die im Dörfchen Lützerath ab heute ausgetragen wird. Wie sie ausgeht, ist längst ausgemacht: RWE darf Garzweiler 2 ausbaggern, das ist vertraglich vereinbart. Die Staatsmacht wird sich von ein paar Tausend Demonstranten nicht davon abhalten lassen. Die wissen das selbst: Ihr ausgegebenes Ziel ist es deshalb lediglich, die Baggerbisse ein paar Tage oder Wochen hinauszuzögern. Die Frage, um die es geht, ist also weniger: Fällt „Lützi“? Sondern: Was kommt davon beim Rest Deutschlands an? Die Aktivisten kämpfen für idealistische Überzeugungen, für den Klimaschutz. Die riesige Menge an Kohle, die unter Lützerath liegt, soll nicht auch noch verfeuert werden. Doch die Botschaft verfängt angesichts der aktuellen Energiekrise kaum bei den Menschen. Am allerwenigsten hilft den Demonstranten in der öffentlichen Meinung allerdings Gewalt. Schon deshalb ist zu hoffen, dass die Friedlichen sich ihren Protest nicht von Krawallmachern klauen lassen.         

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