Donnerstag, 26. Januar 2023

Bizarrer Streit um die (an sich vorbildliche) Straßenbeleuchtung in Tübingen

 Da wäre jetzt doch tatsächlich mal ein Abbau der Bürokratie notwendig!

24.01.2023  |  VON BRIGITTE GISEL  hier im Südkurier

Palmers Kampf um die Zebrastreifen

Zebrastreifen sind mehr als Straßendekoration. Wer sie als Autofahrer ignoriert, riskiert ein Knöllchen. In Tübingen haben sich Zebrastreifen jetzt sogar als politischer Faktor erwiesen. Weil Fußgängerwege auch mitten in der Nacht beleuchtet sein müssen, hat das Regierungspräsidium die Stadt Tübingen angewiesen, ihre aus Energiespargründen nachts stundenweise ausgeschaltete Straßenbeleuchtung an den Fußgängerüberwegen wieder einzuschalten. Da diese Lampen nicht gezielt geschaltet werden können, brennt seit der Nacht zum Dienstag das Licht wieder in der gesamten Unistadt. Und der OB schäumt. Für Boris Palmer ist die Order „ein Paradebeispiel für eine Bürokratie, die nur noch ihre Vorschriften kennt und jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren hat“, wie er dem SÜDKURIER sagte. „Jeder Bürger kennt das“, schickt er noch hinterher. Der Kampf um die Straßenlaternen hat Palmer fürs Erste jedenfalls verloren.

Streitpunkt ist nicht etwa die – in der Stadt keinesfalls unumstrittene – Ausschaltung der Straßenbeleuchtung an sich. Seit Mitte November liegt die Stadt von Sonntag bis Donnerstag von 1 bis 5 Uhr und von Donnerstag bis Sonntag von 3 bis 5 Uhr im Dunkeln. Palmers Angaben zufolge spart die Tübinger Stadtverwaltung dadurch zehn Prozent ihres Stromverbrauchs ein. Doch darum geht es nicht – sondern um die Zebrastreifen.....


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