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Der Bruttozubau bei Windrädern an Land lag 2022 zwar 25 Prozent höher als im Vorjahr. Er blieb aber zu niedrig, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen.
2022 wurden in Deutschland 551 Windenergieanlagen an Land mit 2403 Megawatt (MW) installierter Leistung errichtet. Der Bruttozubau lag damit 25 Prozent über dem von 1925 MW in 2021.
Dies geht aus dem Statusbericht der Deutschen WindGuard für 2022 hervor, die das Beratungshaus im Auftrag des Bundesverbands Windenergie (BWE) und des VDMA Power Systems, eines Ablegers des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, erstellte. Der kumulierte Bestand zum Jahresende 2022 beläuft sich demnach auf 28.443 Windräder mit einer Leistung von insgesamt 58,1 Gigawatt (GW). Das Leistungsplus liegt bei einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle mit Schleswig-Holstein als dauerndem Spitzenreiter bei 4,3 Prozent.
Appell an Bayern
Der Zuwachs "war weiterhin zu gering", kommentierte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems, die am Mittwoch vorgelegten Zahlen. Damit könne die Branche die weiteren Ziele der Bundesregierung nicht erreichen. Mit der im Juli beschlossenen jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat der Bundestag festgeschrieben, dass die Ausbauraten der Onshore-Anlagen pro Jahr auf das Niveau einer Leistung von bis zu 10 GW steigen sollen. 2030 peilt der Gesetzgeber eine Kapazität von rund 115 GW an Land in der Bundesrepublik an.
In diesem Jahr stehe zwar nun "ein Rekordvolumen von 12,84 Gigawatt zur Ausschreibung bereit", weiß BWE-Präsident Hermann Albers. Für 2023 erwarten die Verbände bei unveränderter Realisierungsgeschwindigkeit aber "nur" einen Zubau in Höhe von 2,7 GW bis 3,2 GW. Zum jüngsten Gebotstermin für das zum dritten Mal in Folge unterzeichnete Losverfahren für Ausschreibungen der Bundesnetzagentur am 1. Dezember waren nur 14 gültige Angebote für insgesamt 189,45 MW eingegangen. Die Regulierungsbehörde setzte daher die Höchstwerte für die Ausschreibungen in diesem Jahr von 5,88 auf 7,35 Cent/kWh nach oben.
Die vergangene Legislatur laste weiter auf dem Zubau, moniert Albers: "Die Zahlen bleiben im fünften Jahr in Folge ernüchternd." Sie stünden symptomatisch für die politischen Fehlsteuerungen der früheren schwarz-roten Bundesregierung unter der Federführung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). 2017 lag der bislang erreichte Höchststand bei einem Bruttozubau von 5498 MW. Die Ampel müsse nun ihr Versprechen aus dem "Sommerpaket" wahr machen und ein Beschleunigungspaket auflegen. Rendschmidt fordert: Es müssten "vor allem Flächen bereitgestellt, Genehmigungsengpässe überwunden, Transporte erleichtert und Zertifizierungshürden bei den Türmen der Anlagen beseitigt werden". Die Branche sieht zudem "den Süden" und gerade Bayern in der Pflicht, hier endlich zu liefern und für ein "Jahr des Aufbruchs" zu sorgen.
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