Freitag, 21. November 2025

Zu schön um wahr zu sein?

 Dr. Richard Lucht / thermondo  LinkedIn

Die 2 Mio E-Autos in 🇩🇪 kommen laut ADAC auf 110 Gigawattstunden Strom und könnten damit knapp 10% unseres täglichen Stromverbrauchs decken und E-Auto Besitzer durch den Verkauf der Energie endlich Geld verdienen.


Wie so häufig war das bisher im Ausland möglich, nicht aber in Deutschland. Dank eines #Bundestagsbeschlusses vom 13. November kann sich das jetzt aber ändern. Wenn der Bundesrat noch zustimmt, dürfen herumstehende E-Autos künftig Energie zurück ins Stromnetz speisen und E-Auto-Besitzer können damit endlich Geld verdienen. Die bisherige #Doppelbesteuerung ist damit passé.

Denn nach der bisherigen Regelung, hätte man zweimal Netzentgeltgebühren und auch Steuern bezahlen müssen beim Laden und beim Entladen. Das hat der Bundestag jetzt geändert. Jetzt wird es lukrativer, besonders wenn man eine #Solaranlage auf dem Dach hat. Mehrere hundert Euro können E-Auto-Besitzer jetzt von ihrem Stromanbieter erhalten. Die Denkfabrik Agora Energiewende spricht von 500 Euro im Jahr und mehr. 

In England geht das schon mit Autos von BYD, in Frankreich auch mit Renault. Und in dem Modell kriegen Kunden, also in Frankreich, die ein E- Auto von Renault haben und Strom wieder ins Netz einspeisen, aktuell 11 Cent pro Stunde. Angeblich kommen bei Menschen, die das oft tun, 10.000 kostenlose Kilometer Autofahren dabei heraus. Von dem, was ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr fährt, wären dann vier von fünf Kilometern gratis  

Damit lohnt es sich umso mehr vom Verbrenner auf den Stromer umzustellen, in eine PV-Anlage zu investieren und ein vernünftiges Energiemanagement-System zu haben, das mit bidirektionalem Laden umgehen kann - ⭕ thermondo

Aber damit 🇩🇪 jetzt wirklich von bidirektionalem Laden profitiert, braucht es mehr als den Bundestagsbeschluss. Die Prozesse müssen endlich praxistauglich werden. Das heißt: 

👆 Smart Meter flächendeckend ausrollen

👆 Direktvermarktung digitalisieren – 

👆 und vor allem müssen die 866 #Verteilnetzbetreiber in Deutschland die neuen Regeln jetzt konsequent umsetzen.

Nur wenn Messdaten zuverlässig ankommen, Bilanzierung funktioniert und Anschlussprozesse standardisiert sind, können Millionen E-Autos zu dem werden, was sie längst sein könnten: eine #dezentrale #Powerbank der #Energiewende.

Man kann nur hoffen, dass die Verteilnetzbetreiber diesen Gamechanger nicht ausbremsen. 


Artikel dazu in der Frankfurter Rundschau —> https://lnkd.in/e4akNZ_v

Beitrag im Deutschlandfunk —> https://lnkd.in/eKz8emeu

Studie des ADAC —> https://lnkd.in/eRgHfikU

Studie von E.ON und BMW Group —> https://lnkd.in/eX7XpgDG

Studie von Agora Energiewende —> https://lnkd.in/eSkh6s-W



 Simone Peter von LinkedIn

Auf der #Ladeinfrastruktur-Konferenz der Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur in Berlin stellt Minister Patrick Schnieder die #Elektromobilität ins rechte Licht und bezeichnet e-Fahrzeuge als „Powerbanks auf Rädern“, die durch bidirektionales Laden ins Energiesystem integriert werden können. Im Fokus müsse das digitale, intelligente und vernetzter Laden stehen und mehr Transparenz und Zugänglichkeit bei der Infrastruktur. Er ist überzeugt (und das wissen alle e-Mobilist*innen): „Wer e-Autos einmal er“fahren“ hat, ist überzeugt.“ Stimmt! 

Setzen wir darauf, dass die Bundesregierung nun ambitioniert die nächsten Schritte in den Blick nimmt, um e-Fahrzeuge, flächendeckendes Laden (mit immer mehr Ökostrom), Systemdienlichkeit, Bezahlbarkeit und Zugänglichkeit für alle schnell zu organisieren. 

Der #MasterplanLadeinfrastruktur hat hier ebenso noch Luft nach oben wie der klare Fokus auf den Hochlauf der heimischen e-Fahrzeuge statt den Angriff aufs EU-Verbrenner-Aus. Klimakrise und internationaler Wettbewerb warten nicht.


Auf den Punkt bringt‘s Kerstin Andreae:
„Wir haben so viele Möglichkeiten mit der Elektromobilität,
da braucht es endlich eine positive Erzählung,
auch der Bundesregierung: 

wir können das, wir schaffen das, es geht heute schon,
die kleinen Probleme kriegen wir in den Griff.“
Yep! Großer Beifall des Saals.

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