Donnerstag, 27. November 2025

Paris und seine Stadtwälder

Ingwar Perowanowitsch  LinkedIn

Wow! Paris hat gerade damit begonnen, den einst versiegelten Vorplatz vor seinem Rathaus in einen kleinen Stadtwald zu verwandeln. 

Insgesamt 150 Bäume werden derzeit auf 2000qm Fläche gepflanzt, um im Sommer das Mikroklima um bis zu 4 Grad zu senken. 

Das Besondere: Die Bäume sind bereits bei der Einplfanzung bis zu 7m hoch, um schon im ersten Frühling und Sommer sofort ausreichend Schatten spenden zu können. 

Es ist bereits der 3. Stadtwald den Bürgermeisterin Hidalgo innerhalb weniger Jahre einweihen wird. So wunderschön zu sehen, wie die lebenswerte Stadt in Paris vorangetrieben wird❤️






Standard  hier 21. August 2025,

Klimaanpassung: Paris hat seinen Rathausplatz zu einem Wald gemacht

Eine Mischung aus einheimischen und exotischen Arten soll der Hitze vor dem historischen Hôtel de Ville trotzen

Paris hat seinen zentralen Rathausplatz vor dem Hôtel de Ville in einen urbanen Wald verwandelt. Auf 2500 Quadratmetern wachsen seit einigen Wochen 150 Bäume, wo früher Asphalt und Betonplatten dominierten. Die Neugestaltung ist Teil des Begrünungsprogramms von Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die bis 2026 insgesamt 170.000 neue Bäume in der französischen Hauptstadt pflanzen will.

Ausgewachsene Bäume gepflanzt

Anders als bei üblichen Baumpflanzungen setzte Paris auf bereits ausgewachsene Exemplare. Die größten Bäume erreichen zehn Meter Höhe, die kleinsten sechs Meter. Laut der städtischen Direktion für Grünflächen und Umwelt wurden die Bäume bewusst in dieser Größe gewählt, um sofort eine Wirkung passend zur Fassade des Rathauses zu erzielen.

Die 20 bis 30 Jahre alten Bäume stammen aus deutschen und niederländischen Baumschulen. Dort wurden sie bis zu siebenmal verpflanzt, um ihre Wurzeln an begrenzte Erdvolumen zu gewöhnen – eine Vorbereitung auf das Leben in der Stadt.

Die Baumauswahl kombiniert einheimische und exotische Arten: Neben Eichen aus dem Burgund und Hainbuchen aus der Île-de-France wachsen auf dem neuen Rathausplatz auch amerikanische Gleditschien, Ahornbäume und Micocouliers Julian. Diese Mischung soll sowohl dem städtischen Umfeld als auch dem Klimawandel standhalten.

Weniger Hitze

Bereits bestehende Pariser Stadtwälder zeigen messbare Erfolge. An der Place de Catalogne senken 470 Bäume die Temperatur laut Stadtregierung um bis zu vier Grad. Im Bois de Charonne entstanden auf einem ehemaligen Bahngelände über 2000 neue Bäume – Paris kaufte das elf Hektar große Brachland für elf Millionen Euro zurück.

Insgesamt stehen bereits 113.000 mehr Bäume in Paris als noch 2020. Allein in diesem Jahr sollen 45.000 weitere gepflanzt werden.

Die aktuelle Begrünungsstrategie knüpft an eine lange Pariser Tradition an. Zwischen 1853 und 1870 ließ Baron Georges-Eugène Haussmann im Auftrag Napoleons III. Paris grundlegend umgestalten. Sein Team schuf breite, baumgesäumte Boulevards, die bis heute das Stadtbild von Paris prägen.

Hidalgos umfassende Klimastrategie geht weit über das Bäumepflanzen hinaus und bereitet Paris auf drastische Veränderungen vor. Die französische Regierung rechnet mittlerweile mit einer Erwärmung um vier Grad bis zum Ende des Jahrhunderts – doppelt so viel wie ursprünglich angenommen. Zehn Milliarden Euro sind bereits in Klimamaßnahmen geflossen, von der Dämmung von Sozialbauten über den Ausbau von Fahrradwegen bis hin zur Entsiegelung von Schulhöfen. (pp, 21.8.2025)

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