Donnerstag, 27. November 2025

Update Annäherung an AFD der Stiftung Familienunternehmen - erste Reaktionen und Klarstellungen







Felix Kolb /Campact  LinkedIn

Danke, für die klare Haltung! 

Wie eine ungewöhnliche Allianz aus Unternehmer*innen und Zivilgesellschaft dem Rechtsruck eine Absage erteilt.Das macht Mut – die Liste wird immer länger! 

Immer mehr Unternehmer*innen und Firmen stellen sich gegen den Versuch des Verbandes „Die Familienunternehmer“, der die Brandmauer zu den Rechtsextremen einreißen will. 

Das ist wichtig. Denn es hat einen Grund, warum die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sich überschwänglich dafür bedankt hat, dass der Verband nun ganz offiziell AfDler zu Veranstaltungen einlädt. Die Rechtsextremen hoffen auf den Anfang vom Ende ihrer gesellschaftlichen Isolation. Und sie wissen aus der deutschen Geschichte, wie wichtig dafür die Unterstützung einflussreicher Unternehmen ist. 

Aber: unsere Demokratie ist kein Dominospiel, die Gesellschaft kippt nicht automatisch immer weiter nach rechtsaußen. 
Mehr noch: Die Rechtsextremen haben die Rechnung diesmal offenbar ohne den Wirt gemacht. Denn es ist eben nicht nur die aktive Zivilgesellschaft, die gerade wieder gegen jede Kooperation mit der AfD auf die Barrikaden geht. Firmen wie die Dirk Rossmann GmbH, Vorwerk Gruppe und fritz-kola GmbH sind bereits aus dem Verband ausgetreten. Großkonzerne wie die BMW Group machen in der Presse klar, dass sie kein Teil davon sind. Zahlreiche Führungskräfte, wie Jakob Schöffel vom gleichnamigen Outdoorbekleidungshersteller, beziehen ebenso klar Stellung wie die meisten Wirtschaftsverbände - vom Industrieverband BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. bis zum Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW). Und zahlreiche Familienunternehmer - wie der Elektrounternehmer Bastian Elsner oder Antje von Dewitz von VAUDE - machen in den Sozialen Netzwerken ganz persönlich deutlich: ”Die Familienunternehmer“ sprechen nicht für uns!

Das ist zentral. Denn die Verteidigung der Demokratie ist auch eine Verantwortung von Unternehmen. Eine Verantwortung, die alle Demokrat*innen gemeinsam tragen. Natürlich haben wir als Zivilgesellschaft bei Themen wie soziale Gerechtigkeit, Konzernmacht und Klimaschutz immer wieder Konflikte mit manchen Unternehmen. Aber eine Einsicht muss uns darüber hinaus doch verbinden: 

Unsere Demokratie ist nicht perfekt, aber sie bietet den Rahmen, um die Interessenkonflikte und Meinungsverschiedenheiten einer vielfältigen Gesellschaft überhaupt frei und friedlich austragen zu können. Das mag wenig erscheinen, aber es ist ein Unterschied ums Ganze. Was es für jeden Einzelnen wie die Gesellschaft insgesamt bedeutet, wenn Grundrechte und Menschenwürde zugunsten eines autoritären Systems aufgegeben werden, wissen wir alle aus der Geschichte. 

Deswegen an dieser Stelle heute mal ein etwas ungewöhnliches, aber sehr herzliches Dankeschön - an alle Unternehmer*innen, die sich jetzt als Teil der gesellschaftlichen Brandmauer positionieren: Danke, bleiben Sie stabil!

Und keine Sorge - wir werden auch in Zukunft noch genug andere Themen finden, wo wir unterschiedlicher Meinung sein können… ;-)



Julia Holze LinkedIn

Wenn Wirtschaftsverbände wie der Landesverband Württemberg des Verband der Unternehmerinnen (VdU) als Kooperationspartner einer Veranstaltung mit DIE FAMILIENUNTERNEHMER aktiv den Austausch mit der AfD suchen

dann frage ich mich: Wann haben wir vergessen, dass NIE WIEDER JETZT IST? Oder provokant gefragt: Gab es dieses nie wieder für diese Organisationen überhaupt jemals?

Als Unternehmerin weiß ich, wie viel Mut, Verantwortung und Diversität Unternehmertum braucht. Allein schon deshalb schmerzt es mich, wenn Teile unserer Wirtschaft anfangen, mit Kräften zu flirten, die unsere demokratische Grundlage infrage stellen.....

 

Francesco Garita  LinkedIn

Ich mochte Fritz-Kola schon vorher. Jetzt erst recht. 

Während der Verband der Familienunternehmer Richtung AfD kippt, zieht Fritz-Kola die einzig konsequente Linie: raus aus einem Verband, der seine eigenen Grundsätze verrät. Keine Ausreden, klare Haltung.


Typisch die Hamburger. Diese Stadt und ihre Leute waren schon immer stabiler gegen rechte Versuchungen als so mancher Verband, der gerade die Orientierung verliert.

Respekt an Fritz-Kola. So geht Verantwortung.

Ruprecht PolenzLinkedIn


Danke für diese klare Positionierung. Es ist geschichtsvergessen und erbärmlich, was der Verband „Die Familienunternehmer“ veranstaltet.



Bastian Neuwirth LinkedIn

Richtig so, Deutsche Bank! Und damit steht sie nicht allein

Viele Unternehmer:innen sind in diesen Tagen schockiert darüber, dass der Lobbyverein DIE FAMILIENUNTERNEHMER der rechtsextremen AfD die Hand reicht.

Dass Marie-Christine Ostermann argumentiert, man wolle die AfD „inhaltlich stellen“, ist zutiefst naiv. Diese Strategie ist erfahrungsgemäß zum Scheitern verurteilt. Sie ist vielmehr gefährlich und verantwortungslos. Denn sie kennt nur eine Gewinnerin: die AfD selbst – indem man ihr weitere Bühnen verschafft und sie normalisiert. Das ist alles längst bekannt.

Seit Jahren warnen führende Forschungsinstitute wie das DIW und das IW eindringlich davor, wie die AfD dem Wirtschaftsstandort massiven Schaden zufügen und Millionen Arbeitsplätze zerstören würde. Dafür braucht es kein Gespräch mit den Rechtsextremen. Die Analysen liegen längst auf dem Tisch!

Dass sich die Lobbyorganisation Stiftung Familienunternehmen von dem AfD-Flirt von DIE FAMILIENUNTERNEHMER distanziert, ist daher folgerichtig. Zur Wahrheit gehört aber auch: Mit ihrer gemeinwohlschädlichen Lobbyarbeit gegen ein gerechtes Steuersystem hat die Stiftung Familienunternehmen in den vergangenen Jahrzehnten erheblich dazu beigetragen, die soziale Ungleichheit im Land massiv zu verschärfen. Und diese Ungleichheit ist Gift für unsere Demokratie, weil sie das gesellschaftliche Vertrauen in staatliche Institutionen schwächt und rechtsextreme Parteien stärkt. Wenn die Stiftung Familienunternehmen es also ernst mein mit ihrer Positionierung, dann sollte sie jetzt ihre gemeinwohlschädliche Lobbyarbeit zugunsten der Steuerprivilegien von Superreichen sofort beenden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht weiter zu gefährden.

Und an alle Unternehmer:innen: Folgt dem Beispiel der Deutschen Bank und distanziert euch öffentlich von DIE FAMILIENUNTERNEHMER!



Helge Thomas LinkedIn

Danke Dirk Rossmann GmbH 🙏🏻 












Bastian Elsner LinkedIn

Wenn ich die aktuellen Aussagen von Marie-Christine Ostermann höre, trifft mich das als Familienunternehmer persönlich.

Ich bin stolz darauf, ein Familienunternehmen in die nächste Generation zu führen. Vielleicht gerade deshalb irritiert es mich, wenn jemand mit diesem Anspruch für „die Familienunternehmen“ spricht – obwohl sie faktisch nur rund 0,2 % davon vertritt.

Das ist am Ende eine Lobbygruppe eines sehr kleinen Kreises.

Mit großer Reichweite, aber ohne die Legitimation, den Mittelstand oder gar alle Familienunternehmen zu repräsentieren.
Und genau das sorgt dafür, dass 99,8 % der Familienunternehmen in der öffentlichen Wahrnehmung in Mithaftung geraten – obwohl sie verantwortungsvoll, offen und konstruktiv arbeiten.

Ich vermeide politische Themen hier meistens.

Aber Wirtschaft, Politik und Haltung hängen zusammen.

Und wenn jemand meint, im Namen von uns allen zu sprechen, dann braucht es auch Stimmen, die klar sagen:

Das ist nicht die Realität unseres Mittelstands.

Familienunternehmen sind vielfältiger, verantwortungsbewusster und breiter aufgestellt als dieses kleine, laute Segment.

Und ich finde es wichtig, dass genau das wieder gesehen wird.

Familienunternehmen sind mehr als 0,2 %. Wenn du das genauso siehst, lass es uns zeigen.



Sebastian Klein LinkedIn

Die gefährliche Nähe von Reich und Rechts geht in die nächste Runde – dank den sogenannten “Familienunternehmern”

Auf der Liste der toxischen Lobby-Organisationen, die unser Gemeinwesen untergraben und die Demokratie beschädigen, stehen für mich der Verband “Die Familienunternehmer” und die Stiftung Familienunternehmen ganz oben.


Sie kämpfen für die Rechte der reichen Erben in Deutschland, und zwar ohne den Rest der Gesellschaft mitzudenken. Mit ihrer Propaganda und den Märchen, die sie uns seit Jahren erzählen, vergiften sie die öffentliche Debatte und sorgen dafür, dass in diesem Land weiterhin vor allem die Geburt darüber entscheidet, wer reich ist.

Dass der Verband “Die Familienunternehmer” nun ganz offen und schamlos dafür wirbt, die Brandmauer zur AfD einzureißen, finde ich zwar wenig überraschend. Es macht die Sache aber nicht besser.

Denn wie wir alle wissen, waren es in diesem Land schon mal die Reichen und Eliten, die den Menschenfeinden der NSDAP zur Macht verholfen haben. Es ist keine 100 Jahre her, dass das Millionen Menschenleben gekostet hat.

In Deutschland wird kaum darüber gesprochen, doch viele der reichsten Menschen hierzulande haben ein Vermögen geerbt, dass mindestens teilweise auf die Zusammenarbeit mit den Nazis zurückgeht. Allen, die das zum ersten Mal hören, empfehle ich dringend die Lektüre von David de Jongs Buch “Braunes Erbe” (engl. "Nazi Billionaires").

Aus der Geschichte sollte sich eigentlich ein gesteigertes Verantwortungsbewusstsein der reichen Erben ergeben. Wenn sie nun aus reinem Egoismus ganz offen mit den Rechtsextremen flirten, bringt das für mich das Fass zum Überlaufen.

Die gleichen Menschen, die nicht müde werden, uns zu erzählen, dass sie das Rückgrat der deutschen Wirtschaft seien, haben absolut kein Rückgrat, wenn es darum geht, sich von rechtsextremen Demokratie- und Menschenfeinden abzugrenzen.

Wir müssen uns klar sein, dass unsere Demokratie ganz massiv von Rechtsaußen bedroht wird. Sie wird aber auch von extrem Reichen bedroht: von den Elon Musks und Mark Zuckerbergs, aber eben auch von den überreichen Erben im eigenen Land.

Wenn diese beiden nun wieder paktieren, dann müssen wir uns dem klar entgegenstellen.

Wenn du selbst Unternehmer*in bist und die Machenschaften von “Die Familienunternehmer” kritisch siehst, dann melde dich bei uns (taxmenow). Ansonsten gilt wie eh und je: Der Kampf für mehr Steuergerechtigkeit ist auch ein Kampf gegen den Rechtsruck. Misch dich in deinem Umfeld ein, unterstütze unsere neue Petition, folge uns auf Instagram oder unterstütze unsere Bündnispartner das Netzwerk Steuergerechtigkeit und Finanzwende.

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