Möglicherweise liegt genau in diesem Vorgang begründet, weshalb Trump auf Distanz zu den G20 gegangen ist? In letzter Konsequenz geht es ja immer nur um sein Geld.
Frankfurter Rundschau hier 07.11.2025 Von: Sonja Thomaser
Milliardäre sollen Vermögenssteuer für Klimahilfe zahlen – UN-Experten fordern radikale Wende
Internationale Steuerexperten schlagen radikale Finanzierungsmodelle vor, um ärmeren Ländern bei der Bewältigung der Klimakrise zu helfen.
UN-Steuerexperten haben in einem neuen Bericht drastische Maßnahmen zur Finanzierung der globalen Klimahilfe vorgeschlagen. Der Bericht, der bei der kommenden COP30-Klimakonferenz diskutiert werden soll, fordert neue Steuern auf kohlenstoffintensive Aktivitäten und „ultra-reiche Personen“, wie der britische Guardian berichtet.
Die Vorschläge zielen darauf ab, die enormen Finanzierungslücken zu schließen, die bei der Unterstützung ärmerer Länder im Kampf gegen den Klimawandel bestehen.
Klimafinanzierungsziel kann so nicht erreicht werden
Die Forderungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Während bei der COP29 in Baku im November 2024 ein neues Klimafinanzierungsziel von mindestens 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035 vereinbart wurde, reichen die bisherigen Zusagen laut UN bei weitem nicht aus.
Oxfam-Studien zeigen, dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung für 15,9 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich ist, während die ärmsten 50 Prozent nur 7,7 Prozent verursachen. Diese drastische Ungleichheit verstärkt die Forderungen nach einer gerechteren Lastenverteilung.
In Deutschland gibt es bereits konkrete Vorschläge zur Klimafinanzierung
In Deutschland haben Sozial- und Umweltverbände bereits konkrete Vorschläge entwickelt. Greenpeace präsentierte im Dezember 2024 ein Konzept für eine Milliardärssteuer von zwei Prozent auf Vermögen ab 100 Millionen Euro, die jährlich etwa 25 Milliarden Euro einbringen könnte. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, dass eine global koordinierte Mindeststeuer für Hochvermögende zwischen 242 und 377 Milliarden US-Dollar zusätzliche Einnahmen generieren könnte.
Experte: „Superreiche müssen besteuert werden“
Die Bewegung für eine Besteuerung der Superreichen gewinnt international an Fahrt. Die G20-Staaten einigten sich bei ihrem Gipfel im November 2024 erstmals auf eine Zusammenarbeit bei der Besteuerung von Milliardenvermögen. Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman bezeichnete diesen Beschluss im Deutschlandfunk als historisch: „Zum ersten Mal in der Geschichte stimmen die G20-Chefs darin überein, dass die Superreichen besteuert werden müssen“.
Parallel dazu arbeitet das UN-Steuerkomitee an neuen Richtlinien für Vermögenssteuern und Umweltsteuern, um innovative Finanzierungsquellen für Klimaschutzmaßnahmen zu erschließen. (Quellen: The Guardian, Oxfam, Friedrich-Ebert-Stiftung, United Nations, Deutschlandfunk) (sot)
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