Martin Tillich / Utopia LinkedIn
Warum ein verschobenes Verbrenner-Aus fatal wäre
Angestoßen durch den Brief von Bundeskanzler Merz erwägt die EU-Kommission nun, Verbrenner auch nach 2035 weiter zuzulassen. Ich halte das für falsch:
▶️ Europa verliert die Märkte der Zukunft
Während Europa zögert, schaffen die globalen Leitmärkte Fakten: China, Kalifornien, Japan, UK und Südkorea regulieren den Verbrenner bis 2035 aus dem Spiel.
Jedes Zögern in der EU bedeutet für die deutschen Hersteller geringere Skaleneffekte, den Verlust von Exportchancen und eine wachsende Abhängigkeit von denjenigen, die entschlossener handeln.
Jedes Zögern in der EU bedeutet für die deutschen Hersteller geringere Skaleneffekte, den Verlust von Exportchancen und eine wachsende Abhängigkeit von denjenigen, die entschlossener handeln.
▶️ China diktiert die Spielregeln
Während Europa über Motoren von gestern diskutiert, baut China seine Dominanz im E-Auto-Sektor aus. Mit einem Weltmarktanteil von bereits über 50 Prozent bei E-Fahrzeugen kontrolliert China die Wertschöpfungsketten der Zukunft. Wer jetzt nicht klar auf Zukunftstechnologie setzt, wird vom Gestalter zum Importeur.
▶️ Jobs rettet man mit Mut, nicht mit Zögern
Arbeitsplätze im Verbrenner-Sektor sind an eine auslaufende Technologie gebunden. Die entscheidende Frage ist nicht, ob Jobs wegfallen, sondern wo die neuen entstehen. Sie entstehen dort, wo investiert wird. Ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität sichert die Arbeitsplätze der Zukunft in Europa, ein Festhalten am Alten treibt sie nach Asien.
▶️ Das größte Risiko ist die Nostalgie
Die Transformation zu verzögern, ist kein Schutz für die Industrie, es ist eine Bremse. Es untergräbt die Planungssicherheit, lähmt die Innovationskraft und schwächt die globale Wettbewerbsfähigkeit. Wer seine Industrie in Watte packt, damit sie sich nicht verändern muss, sorgt dafür, dass sie am Ende nicht mehr laufen kann.
▶️ E-Fuels lösen das Problem nicht, sie verschieben es.
Die Fakten sind eindeutig: Synthetische Kraftstoffe sind in der Herstellung extrem ineffizient, was sie auf absehbare Zeit um ein Vielfaches teurer pro Kilometer macht als Strom. Ihre Produktion ist so energieintensiv, dass sie dringend für Bereiche ohne Alternative (wie Flug- oder Schiffsverkehr) gebraucht werden. Im Pkw sind sie eine teure und unwirtschaftliche Sackgasse.
Und vom Klimaschutz habe ich noch gar nicht gesprochen.
Lesenswert dazu hier (Fundstück von Stefan Rahmstorf)
Hocheffiziente Verbrenner, my ass: Physik, Ökonomie und das kulturelle Trostangebot
Warum Friedrich Merz‘ Verbrenner-Rettung an Sadi Carnot scheitert – und warum er sie uns trotzdem verkauft.
Neulich saß ich in einem der aktuellsten Modelle der deutschen Premium-Mittelklasse. Ein technologisches Aushängeschild aus dem Süden der Republik, ein moderner Plugin-Hybrid, vollgestopft mit der besten Sensorik und Software, die Geld kaufen kann. Dann war der Akku leer. Und plötzlich verwandelte sich das futuristische Gefährt in einen 2-Tonnen-Klotz, der sich im Schnitt 8 Liter Super auf 100 Kilometern genehmigte.
Während der Bordcomputer diese Zahl emotionslos anzeigte, forderte Friedrich Merz in Brüssel zeitgleich, das Verbrenner-Aus zu kippen – zugunsten von “hocheffizienten Verbrennern”. Und mir fährt durch den Kopf: Hocheffiziente Verbrenner, my ass.
Es ist Zeit, drei Dinge zusammenzubringen, die in der politischen Debatte meist getrennt werden: Die Physik, die Ökonomie und die Soziologie der Verdrängung.
bitte im Original weiterlesen
Jan Wollesen LinkedIn
Selten so gelacht... 🤣
👉 "Hocheffiziente Verbrenner sind Verbrenner, die hocheffizient sind."
Damit wäre Alles gesagt... DANKE, Hashtag#youmademyday 😅
Link: https://lnkd.in/e5em9GGY
Hashtag#technologieoffen Hashtag#bullshit
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen