Dienstag, 9. Dezember 2025

Die EU-Umweltminister haben sich zu einem Klimaziel für 2040 durchgerungen, das von Zugeständnissen geprägt ist.

Na ja: "Das neue Ziel schaffe Klarheit für Investoren und Unternehmen" - bis dann wieder mal M.Weber mit den Rechtsextremisten im Hintergrund auftaucht, um abzuräumen. So richtig mag man gar nicht mehr an Beständigkeit glauben, nichts bleibt unangetastet, alles muss weg. Immer wieder Abschwächen und Verschieben und Hände in den Schoß legen. Warten auf ein Wunder von außen. 

Daniel Mautz LinkedIn

UNO-Bericht zeigt: Alles geht den Bach runter, aber wir machen weiter wie bisher

Der neue UN-Umweltbericht liest sich wie ein Abgesang auf die Vernunft. Die Arten verschwinden, die Ökosysteme kollabieren, das Klima entgleist. 

Die Folgen sind bekannt. Die Ursachen auch. Und trotzdem passiert fast nichts. Statt echter Veränderung gibt es technologische Wunschträume, faule Kompromisse und das Prinzip Hoffnung.

Ein Drittel der Böden ist geschädigt. Die Artenvielfalt bricht ein. Die Luft ist verschmutzt, die Meere versauern. Die Emissionen steigen weiter. Die Temperaturen auch. 

Und trotzdem wird weiter geplaudert, konferiert und verwässert. Hauptsache niemand muss sich unwohl fühlen. Hauptsache kein Verzicht. Kein Umbau. Kein Konflikt mit den Profiteuren.

Die sogenannten Lösungen sind ein schlechter Witz. Mehr Effizienz hier, ein bisschen Kreislaufwirtschaft da. Aber keine Rede davon, dass das fossile System abgeschaltet werden muss. 

Keine Rede davon, dass weniger oft mehr wäre. Und schon gar keine Rede davon, dass die Reichen den größten Abdruck hinterlassen und am wenigsten ändern wollen.

Es ist alles da. Die Daten. Die Warnungen. Die Szenarien. Und trotzdem steuern wir sehenden Auges in eine Welt, die für immer weniger Menschen bewohnbar sein wird. Das ist keine Unwissenheit. 

Das ist politisch gewollt. Denn was zählt, ist nicht das Überleben der Vielen. Es ist der Wohlstand der Wenigen. Solange der gesichert scheint, ist alles andere verhandelbar. Selbst das Leben auf diesem Planeten.

Link: https://lnkd.in/eD5vCEWg


ARD hier  10.12.2025 

EU setzt sich neue Klimaschutzziele

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der Umsetzung gibt es aber einige Zugeständnisse. Ein CO2-Preis für Heizen und Tanken soll verschoben werden.

Die EU will im Kampf gegen den Klimawandel die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Darauf einigten sich Unterhändler der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments.In der EU gab es schon vor der Einigung festgeschriebene Klimaziele, bei dem jetzigen für 2040 handelt es sich um eine weitere Zwischenetappe. Bis 2030 müssen die Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 will die EU klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als wieder gebunden werden können.

Für das neue Zwischenziel können nun bis zu fünf Prozentpunkte ab 2036 durch Klimazertifikate aus dem Ausland erzielt werden - also, indem die EU für Klimaschutzprojekte im Ausland bezahlt. Die Details dafür müssen allerdings noch geklärt werden. Mit Klimazertifikaten aus Nicht-EU-Ländern sollen Treibhausgasemissionen, die in der EU entstehen, verrechnet werden können.

Preisexplosion beim Heizen soll verhindert werden
Die Unterhändler der Mitgliedstaaten und des EU-Parlaments einigten sich zudem darauf, Brennstoffe wie Benzin und Erdgas erst ab 2028 und damit ein Jahr später als geplant in das Handelssystem mit Treibhausgas-Zertifikaten einzubeziehen. Damit sollen große Preissprünge für Verbraucher beim Tanken und Heizen vorerst vermieden werden. Beim sogenannten Emissionshandel müssen Unternehmen Rechte zum Ausstoß von Treibhausgasen nachweisen. Eigentlich sollten schon ab 2027 auch Brennstoffe einbezogen werden, was besonders den Verkehrs- und Gebäudebereich betrifft.



Zeit hier 10. Dezember 2025 Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, htg

Klimaschutz: EU legt neues Ziel für den Klimaschutz fest

Bis 2040 will die EU 90 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Emissionshandel für fossile Brennstoffe soll allerdings erst ein Jahr später kommen als geplant.

Klimaschutz: Benzin und andere fossile Brennstoffe sollen laut dem neuen EU-Klimaschutzziel erst ab 2028 in den Handel mit Emissionszertifikaten mit aufgenommen werden.

Die Mitgliedsländer der Europäischen Union wollen bis zum Jahr 2040 90 Prozent weniger Treibhausgase produzieren als 1990. Darauf haben sich Vertreter der EU-Staaten und das Europaparlament geeinigt. Gleichzeitig sollen fossile Energieträger wie Benzin oder Gas erst ab 2028 in das Handelssystem mit Treibhausgaszertifikaten aufgenommen werden, nicht wie bisher geplant bereits 2027. 

Bei der Begrenzung handelt es sich um ein Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität, die die EU im Jahr 2050 erreichen will. Dann sollen nur noch so viele Treibhausgase ausgestoßen werden, wie die Natur und technische Methoden speichern können. Das EU-Klimagesetz schreibt ein verbindliches Ziel bis 2040 vor.

Das nun vereinbarte Ziel ist ein Kompromiss, der in langen Verhandlungen zwischen den EU-Staaten zustande kam. Grundlage war ein im Juli präsentierter Vorschlag der Europäischen Kommission, der nun deutlich abgeschwächt wurde. Einige Mitgliedsländer hatten angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Lage die ursprünglich angedachten Senkungen als zu hoch bezeichnet. 

Emissionszertifikate aus dem Ausland sollen angerechnet werden dürfen
Dem jetzigen Kompromiss zufolge dürfen Länder bei der Berechnung der Emissionssenkungen ab 2036 nun bis zu fünf Prozentpunkte durch CO₂-Zertifikate aus dem Ausland anrechnen. Emissionsgutschriften ausländischer Projekte der Kohlenstoffspeicherung oder -entnahme aus der Atmosphäre sollen gekauft und mit den inländischen Emissionen verrechnet werden können.

Zudem sollen Brennstoffe wie Benzin und Erdgas erst ab 2028 in das Handelssystem mit Treibhausgaszertifikaten einbezogen werden – ein Jahr später als geplant. Damit sollen große Preissprünge für Verbraucher beim Tanken und Heizen vorerst vermieden werden.

Beim sogenannten Emissionshandel müssen Unternehmen Rechte zum Ausstoß von Treibhausgasen nachweisen. Eigentlich sollten schon ab 2027 auch Brennstoffe einbezogen werden, was besonders den Verkehrs- und Gebäudebereich betrifft.

Die erzielte Einigung muss noch offiziell verabschiedet werden, was aber als Formsache gilt.


Watson hier 10.12.2025

Minus 90 Prozent bis 2040: EU setzt sich neues Ziel für den Klimaschutz

Die EU will im Kampf gegen den Klimawandel die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren.

Eine in Brüssel von Unterhändlern der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments erzielte Einigung sieht zugleich vor, eine umstrittene Massnahme für mehr Klimaschutz um ein Jahr zu verschieben, wie aus Mitteilungen beider Seiten hervorgeht. Der Kompromiss muss jetzt noch formal besiegelt werden, was aber als Formsache gilt.

In der EU gab es schon vor der Einigung festgeschriebene Klimaziele, bei dem jetzigen handelt es sich um eine weitere Zwischenetappe. Bis 2030 müssen die Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 will die EU klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase ausstossen als wieder gebunden werden können. Der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge ist die EU derzeit weitgehend auf Kurs, das Ziel für 2030 zu erreichen. Laut EU-Klimagesetz braucht es aber auch noch ein verbindliches Ziel bis 2040. Ein genauer Termin dafür, wann es nun in Kraft treten soll, ist nicht bekannt.

Vorschlag der Kommission deutlich abgeschwächt
Der nun erzielten Einigung mit dem Europaparlament waren lange Debatten unter den EU-Ländern vorangegangen. Grundlage für das 2040er-Ziel war ein im Juli präsentierter Vorschlag der Europäischen Kommission, der nun deutlich abgeschwächt wurde. Mit Blick auf wirtschaftliche Belastungen, ein angespanntes geopolitisches Umfeld und Probleme der Industrie hatte sich in einigen EU-Staaten Widerstand geregt – etwa gegen die Reduzierung um 90 Prozent, die teils als zu hoch kritisiert wurde.

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra sagte nun, die Einigung sei pragmatisch und ambitioniert, liefere Tempo, Vorhersehbarkeit und Flexibilität. «Vor allem zeigt sie, dass Klima, Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit Hand in Hand gehen, und sendet ein starkes Signal an unsere globalen Partner», so der Niederländer.

Klimaschutz im Ausland anrechnen
Während die Staatengemeinschaft die bestehenden Klimaziele auf eigenem Boden erreichen muss, können für das neue Zwischenziel bis zu fünf Prozentpunkte ab 2036 durch Klimazertifikate aus dem Ausland erzielt werden. Die Details dafür müssen allerdings noch geklärt werden.

Mit Klimazertifikaten aus Nicht-EU-Ländern sollen Treibhausgasemissionen, die in der EU entstehen, verrechnet werden können: So soll es möglich sein, Emissionsgutschriften für Projekte der Kohlenstoffspeicherung oder -entnahme aus der Atmosphäre zu kaufen und den inländischen Reduktionen zuzuschlagen.

Bei der Nutzung von Auslandszertifikaten zur Kompensation befürchten Kritiker, dass wirtschaftlich weniger leistungsstarke Staaten im Globalen Süden ihre nationalen Klimaziele bewusst niedriger ansetzen, um sich Aufstockungen von den Europäern bezahlen zu lassen – oder dass Minderungen doppelt angerechnet werden könnten.

Preisexplosion beim Heizen soll verhindert werden
Die Unterhändler der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments einigten sich nun zudem darauf, Brennstoffe wie Benzin und Erdgas erst ab 2028 und damit ein Jahr später als geplant in das Handelssystem mit Treibhausgas-Zertifikaten einzubeziehen. Damit sollen grosse Preissprünge für Verbraucher beim Tanken und Heizen vorerst vermieden werden.

Beim sogenannten Emissionshandel müssen Unternehmen Rechte zum Ausstoss von Treibhausgasen nachweisen. Eigentlich sollten schon ab 2027 auch Brennstoffe einbezogen werden, was besonders den Verkehrs- und Gebäudebereich betrifft.

Treibhausgase sind Gase in der Erdatmosphäre, die zum Treibhauseffekt beitragen und damit eine wichtige Rolle beim Klimawandel spielen. Zu den klimarelevanten Treibhausgasen zählen beispielsweise Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas.

Ziel soll regelmässig überprüft werden
Darüber hinaus wurde nun beschlossen, dass die EU-Kommission alle zwei Jahre überprüfen soll, ob die EU sich in die richtige Richtung bewegt – und ob das 2040er-Ziel mit Europas Wettbewerbsfähigkeit und wissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar ist. Wenn nötig, soll die Kommission auch neue Gesetzesvorschläge machen können. Sollten Kohlenstoffsenken wie Wälder oder Moore weniger zur Senkung der Emissionen beitragen als angenommen, soll das Reduktionsziel verringert werden können.

Die Grünen-Abgeordnete Lena Schilling bezeichnet die Einigung auf 90 Prozent Emissions-Reduzierung als «hart erkämpften Meilenstein». «Wir haben um jeden Millimeter mehr Ambition gekämpft», sagte die Österreicherin. Um das Ziel wirklich zu erreichen, brauche es aber einen Kurswechsel in der EU, fügte Schilling hinzu: «Mit dem jetzigen Aushöhlen und Abschwächen von Klimagesetzen werden wir dieses Ziel nicht erreichen.»

Linda Kalcher von der Brüsseler Denkfabrik Strategic Perspectives sprach von einem positiven Signal: «Entgegen der politischen Rhetorik in vielen Ländern ist Klimaschutz weiterhin konsensfähig.» Das neue Ziel schaffe Klarheit für Investoren und Unternehmen, so könnten Innovation und Wettbewerbsfähigkeit vorangetrieben werden. (sda/dpa)

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