Samstag, 13. Dezember 2025

Die Dokumentation "Putins Helfer" leuchtet Hintergründe aus und deckt neue, bislang unbekannte Zusammenhänge auf

Zugegeben - in diesen Blog gehört dieser Film eigentlich nicht. Aber dieser aufgezeichnete Hintergrund wirkt sich auf alles aus, auch auf den (verfehlten) Klimaschutz. Interessiert also doch irgendwie....
Ausnahmsweise  ist der Film also doch hier, weil ich mich frage (weil sich jeder fragt): was ist da los? Woraus zieht Putin diese absolute Macht über Trump? 

Man kann sich noch so sehr wundern, eine Tatsache bleibt bestehen: Trump wettert und wütet in seltsamen Vorstößen, aber Putin will er im Grunde nicht wirklich schaden....
Da macht er dann immer  einen schnellen Rückzug. Warum?

ZDF-Korrespondent Johannes Hano stieß bei seinen neuesten Recherchen auf bislang unbekannte und brisante Zusammenhänge zwischen den einstigen Gegnern USA und Russland.

hier ZDF Film

Kaum im Amt, erschüttert US–Präsident Donald Trump das politische System im In- und Ausland. Die Verbündeten sind alarmiert, auch weil seine Ansichten häufig klingen wie russische Propaganda. 

Seit langem schon werden Donald Trump unheilvolle Verbindungen mit Russland unterstellt. Im Verdacht stehen nun auch enge Berater des US-Präsidenten. 

So berichtete das "Wall Street Journal" über regelmäßige geheime Kontakte zwischen Elon Musk und Wladimir Putin.



Was ist dran an Vermutungen, dass die neue US-Administration sich mit russischen Autokraten verbündet, um die liberale Welt zu zerstören? 

Oder steht Donald Trump persönlich unter Druck des Ex–Geheimdienstlers Wladimir Putin? 

ZDF- Korrespondent Johannes Hano hat bereits in mehreren ZDF-Dokumentationen über die Beziehungen Donald Trumps und seines Umfelds zur russischen Mafia und den russischen Geheimdiensten berichtet. 

Bei der Recherche nach den Hintermännern stieß er schon damals auf sogenannte Neoreaktionäre aus dem Silicon Valley. Nationalpopulisten, die das weiße christliche Abendland vor dem vermeintlichen Untergang bewahren wollen. Und auch Rassisten, die an die Überlegenheit der weißen Rasse glauben. 

Allen gemeinsam ist eine tiefe Verachtung für den modernen, liberalen demokratischen Staat und eine Nähe zu autokratischen Staaten und Herrschern.

Jetzt in der zweiten Amtszeit von Donald Trump besetzen diese Menschen Positionen im Weißen Haus, im Nationalen Sicherheitsrat - als Berater des Präsidenten oder im Pressestab. Aus Wahrheiten werden Lügen und die Wirklichkeit wird dreist umgedeutet oder ignoriert.



Die Dokumentation "Putins Helfer" leuchtet Hintergründe aus und deckt neue, bislang unbekannte Zusammenhänge auf." ZDF Info


Und wenn wir schon beim Thema USA sind, noch Gedanken zur neuen US-Sicherheitsstrategie

Standard  hier  András Szigetvari  13. Dezember 2025

Europa sandelt ab? Warum es keinen Grund gibt, uns vor den USA und Trump kleinzumachen

In der neuen US-Sicherheitsstrategie wird Europa der wirtschaftliche Untergang attestiert, ganz ähnlich argumentieren gerade auch Chefs von mehreren großen US-Konzernen. Dahinter verbergen sich strategische Interessen

Die schlimmen Diagnosen kommen plötzlich aus vielen Richtungen. Die neue Nationale Sicherheitsstrategie Donald Trumps sorgt gerade in Europa nicht nur deshalb für Aufsehen, weil dort der EU attestiert wird, "politische Freiheit und Souveränität" zu untergraben und die freie Meinungsäußerung zu zensurieren. Die EU sei im "wirtschaftlichen Niedergang" begriffen, heißt es darüber hinaus in dem Papier. "Kontinentaleuropa hat seinen Anteil am globalen BIP verloren – von 25 Prozent im Jahr 1990 auf heute 14 Prozent –, was zum Teil auf nationale und transnationale Vorschriften zurückzuführen ist, die Kreativität und Fleiß untergraben."

Das Weiße Haus unter Trump attackiert die EU inzwischen regelmäßig. Das allein wäre also nicht außergewöhnlich. Fast zeitgleich meldeten sich aber auch Chefs von wichtigen US-Konzernen mit einem ähnlichen Befund zu Wort. 

"Europa hat ein echtes Problem", sagte der Chef der größten US-Bank, Jamie Dimon, auf einer Konferenz in Kalifornien. "Sie leisten Wunderbares im Bereich der sozialen Sicherheit. Aber sie haben Unternehmen vertrieben, sie haben Investitionen vertrieben, sie haben Innovationen vertrieben". Und der Chef von Ford, Jim Farley, warnte in einem Gastbeitrag für die britische Financial Times, dass Europa mit seiner Industriepolitik Gefahr laufe, "zu einem Museum der Fertigung des 20. Jahrhunderts zu werden".

Haben diese Unkenrufer recht, und warum melden sie sich jetzt zu Wort?

Wir verarmen nicht ...

Schon die vom Weißen Haus verwendeten Zahlen machen stutzig. Richtig ist, dass Europas Anteil an der Weltwirtschaft seit 1990 laut Zahlen des Internationalen Währungsfonds geschrumpft ist. Diese Werte basieren auf dem Vergleich der Wirtschaftsleistung einzelner Länder in Kaufkraftparitäten, dabei wird um unterschiedliche Preisniveaus und Währungsschwankungen korrigiert, um den tatsächlichen Wohlstand besser vergleichen zu können. Dieser Kennzahl zufolge ist allerdings auch der Anteil der US-Wirtschaft am globalen BIP stark gefallen, nämlich von 21 Prozent im Jahr 1990 auf 14,6 Prozent heute. Das ist fast die gleiche Entwicklung wie in Europa.

Dahinter verbirgt sich in Wahrheit kein Wohlstandsverlust – Europa ist heute viel reicher als noch 1990. Doch in dieser Zeit haben vor allem aufstrebende Volkswirtschaften, wie insbesondere China, aber auch Indien, stark an Wohlstand dazugewonnen. Die Volksrepublik ist zu einer industriellen Großmacht geworden, was sich auch im BIP niederschlägt. Der große Bevölkerungszuwachs in vielen Schwellenländern seit den 1990er-Jahren spiegelt sich außerdem im wirtschaftlichen Gesamtoutput wider.

Überhaupt zeigt sich bei genauem Blick auf die relevanten Kennzahlen, dass ein Abgesang auf Europa unsinnig ist. Richtig ist, dass in den vergangenen 20 Jahren die US-Wirtschaft stärker gewachsen ist als die europäische. Der starke Anstieg der Energiepreise und der Inflationsschock in den vergangenen zwei Jahren haben Europa stärker getroffen, nicht zuletzt, weil Europa im Gegensatz zu den USA Erdgas teuer importieren muss. Teile der Industrie sind dadurch gehörig unter Druck. Dazu kommt der stärkere Mitbewerb aus China, was das exportorientierte Wachstumsmodell von Ländern wie Deutschland und Österreich gefährdet. Zehntausende Jobs sind allein in der Autoindustrie verloren gegangen.

Die USA sind dieser Transformationskrise weniger ausgesetzt als Europa. Sie fahren darüber hinaus eine deutlich expansivere Finanzpolitik als Europa, sagt der Chef des Forschungsinstituts WIIW in Wien, Mario Holzner. Das stützt die Binnennachfrage in den USA, während in der EU inzwischen wieder im Namen der Maastricht-Regeln gespart wird.

... leben länger und oft besser

Dazu kommt, dass die USA dank Investitionen von hunderten Milliarden Dollar in Rechenzentren einen KI-Boom erleben. Auch hier ist Europa eher nur Zuseher. Allerdings gelingt es den USA nach wie vor nicht, aus ihrem kapitalistischen Wachstumsmodell einen ähnlich breiten Wohlstand zu generieren wie Europa mit seinen sozialen Marktwirtschaften. Das lässt sich an vielen Kennzahlen messen: Die Lebenserwartung in den USA liegt bei 78 Jahren, in der EU sind es 82. Die Müttersterblichkeit in den USA ist deutlich höher als in Europa, bei Afroamerikanern ähneln die Werte eher einem Schwellen- als einem Industrieland. Und das, obwohl kein Land der Welt so hohe Gesundheitsausgaben pro Kopf hat wie die USA (wieder gemessen in Kaufkraftparitäten). Diese immensen Ausgaben in einem für die Gesamtbevölkerung ineffizienten System blähen die Wirtschaftsleistung weiter auf.

Der Chef des Forschungsinstituts Wifo, Gabriel Felbermayr, verweist darauf, dass es eine Reihe von Literatur dazu gibt, dass sich das Wohlstandsgefälle zwischen USA und Europa ausgleicht oder umkehrt, wenn man auch Parameter wie Lebenserwartung einbezieht oder die Möglichkeit der breiten Bevölkerung, am Konsum zu partizipieren. Aber es gibt auch klassische Wirtschaftsdaten, die das belegen. Wird Wohlstand in zwei Regionen verglichen, ist die Produktivität die relevanteste Kennzahl, sagt Felbermayr. Und hier schneidet Europa nach wie vor sehr gut ab: Viele Länder sind bis heute produktiver als die USA. In einer Stunde Arbeit stellt also ein Beschäftigter in Österreich, den Niederlanden oder Dänemark mehr Waren und Dienstleistungen her als ein US-Amerikaner. In Deutschland und Frankreich sind die Werte fast identisch zu jenen in den USA. Ein Teil des Wohlstandskuchens investieren wir allerdings in mehr Freizeit und Urlaub.

Kampf gegen Auflagen aus Europa

Ein US-Amerikaner arbeitet im Schnitt 1789 Stunden im Jahr, in Österreich sind es um 352 Stunden weniger, was 15 Tagen entspricht. Das zeigen Zahlen der Onlineplattform Our World in Data. Das kann man falsch finden, weil mehr Output uns ein größeres Gewicht in der Welt geben könnte. Aber die andere Leseart ist: Wir schaffen es derzeit, mit weniger Arbeitszeit einen angenehmen Lebensstandard zu kreieren.

Nun sind die Wirtschaftsdirigenten Trumps keine Genies, das zeigt sich schon in der erratischen Zollpolitik des Präsidenten. Aber dass Europa per se nicht absandelt, weiß man auch dort. Warum also dann die fatalistischen Diagnosen? Ein Teil der Antwort wird sein, dass die USA handfeste wirtschaftliche Interessen verfolgen und mit Hinweisen auf überbordende Regulierung und Bürokratie gerade Politik gemacht wird. Ford-CEO Jim Farley beschwert sich konkret über Flottenziele für Autobauer in Europa und will diese gelockert sehen (was wohl auch geschieht).

Ford möchte noch länger Verbrenner verkaufen können, was aus Sicht des Unternehmens profitabler ist. Die Spitzen aus dem Weißen Haus werden nicht zufällig genau in jener Zeit abgefeuert, in der die EU-Kommission wieder US-Techkonzerne ins Visier nimmt. Wegen mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten hat die EU-Kommission erst vergangene Woche eine Strafe in Höhe von 120 Millionen Euro gegen den Onlinedienst X verhängt. Kurz darauf hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen Google eröffnet. Der Konzern wird verdächtigt, bei der Nutzung seiner KI-Inhalte wettbewerbswidrig zu agieren. Für die US-Unternehmen geht es um extrem viel: Hinter den USA ist Europa der wichtigste Markt für sie. Gerade die US-IT-Konzerne sind in vielen anderen Teilen der Welt, wie China, kaum präsent, dort gibt es lokale Alternativen.

Ach ja. Elon Musk hat natürlich auch was gesagt zu Europa. Er liebe den Kontinent, "aber nicht das bürokratische Monster EU". Die Angriffe auf Europa kommen derzeit aus vielen Richtungen. (András Szigetvari, 12.12.2025)

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