Daniel Mautz LinkedIn
Iran trocknet aus. Aber klar, das liegt bestimmt nur an Misswirtschaft
Im Iran hat die Wasserkrise ein neues Ausmaß erreicht. Flüsse sind ausgetrocknet, Grundwasserreserven am Limit, ganze Landstriche drohen unbewohnbar zu werden.
Die Regierung steht unter Druck, die Bevölkerung leidet. Und auf LinkedIn wissen es alle wieder besser. Missmanagement, Korruption, schlechte Politik. Punkt. Diskussion beendet.
Nur ist die Realität eben nicht so einfach. Die Krise hat viele Ursachen. Jahrzehntelange Übernutzung von Grundwasser, falsche Anreize in der Landwirtschaft, wachsende Städte, industrielle Verschwendung und der Klimawandel.
Vor allem aber ein Klimawandel, den der Iran nicht allein verursacht hat.
Denn die Dürre im Iran ist auch das Ergebnis unseres globalen Lebensstils. Wir importieren Baumwolle, Lebensmittel, Baustoffe und Chemikalien aus Regionen, die längst austrocknen.
Wir konsumieren Produkte, deren Herstellung Wasser verschlingt, das dort niemand mehr hat. Wir tragen also mit jedem Klick auf „in den Warenkorb“ dazu bei, dass irgendwo anders die Brunnen versiegen.
Die westliche Arroganz nennt das „regionale Krise“. In Wahrheit ist es ein globaler Spiegel. Wir exportieren Klimaschäden, während wir uns hier über den nächsten Sommerregen freuen. Wir reden über Innovation, während andere Menschen um Wasser kämpfen.
Natürlich hat der Iran hausgemachte Probleme. Aber sie erklären nicht das ganze Bild.
Der Boden dort ist trocken, weil der Planet heißer wird. Und der Planet wird heißer, weil wir immer noch glauben, Wohlstand und Wachstum seien unantastbar.
Also ja, Misswirtschaft spielt eine Rolle. Aber auch unser Konsum. Unser Energiehunger. Unsere Bequemlichkeit.
Der Iran zeigt, wie Zukunft aussieht, wenn man zu spät reagiert. Wer das als lokales Problem abtut, hat nicht verstanden, dass Trockenheit keine Grenzen kennt.
Link: hier im Standard
Salome Saremi-Strogusch LinkedIn
Das ist mein Geburtsort: Teheran!
Und er steckt heute in einer Wasserkrise, die nicht „natürlich“ entstanden ist, sondern durch politische Entscheidungen verschärft wurde.
Autoritäre Systeme, ob man sie faschistisch, theokratisch oder militarisiert nennt.. haben eines gemeinsam: Sie kümmern sich nicht um Natur, Tiere oder Menschenrechte. Nicht weil sie es nicht könnten, sondern weil es in ihrer Logik keinen Wert hat.Wenn Wasser versiegt, Flüsse sterben, Tierarten aussterben, Menschen vertrieben werden und Minderheiten entrechtet werden, dann ist das kein Unfall. Es ist das Ergebnis eines Machtmodells, das Leben als Ressource behandelt, nicht als Schutzgut.
Faschismus schützt kein Leben.
Er verwaltet es, beutet es aus, opfert es. Und zerstört damit genau die Grundlagen, auf denen Gesellschaften, Gesundheit und Zukunft überhaupt möglich sind.
Darum sind Umwelt- um& Menschenrechtsfragen immer miteinander verbunden.
Wer Wasser schützt, schützt Menschen. Wer Menschen schützt, schützt Natur. LEBEN‼️
Die Verteidigung von Menschenrechte und Demokratie ist auch die Verteidigung von Lebensgrundlagen.
#Wasser #Leben #Freiheit #Iran
NZZ hier Gastkommentar Amir Hassan Cheheltan 27.12.2025
Jetzt kann nur noch Gott helfen – Irans epochale Wasserknappheit
Jetzt kann nur Gott noch helfen – in Iran herrscht epochale Wasserknappheit, doch viele der Probleme sind menschengemacht
Iran war schon immer ein Land mit wenig Wasser, doch so dramatisch wie heute war der Mangel noch nie. Das liegt am Klimawandel, mehr aber noch an Planlosigkeit, Misswirtschaft und Inkompetenz. Für die Machthaber wird die Lage langsam heikel, Remedur tut not.
Zurzeit ist die Besorgnis um Teherans künftige Wasserversorgung so gross wie nie. Weil die Herbstregen erst mit grosser Verspätung einsetzten, führen die vier Stauseen, welche die 15-Millionen-Metropole mit Trinkwasser versorgen, nur noch knapp fünf Prozent Wasser bzw. haben ihr «Totvolumen» erreicht. Rationiert wurde das Wasser zwar noch nicht, aber um abends und nachts den Druckabfall im Versorgungsnetz ausgleichen zu können, mussten viele Haushalte bereits Wassertanks und -pumpen installieren....
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