Joachim Plesch LinkedIn
Jetzt amtlich - Speicher wirken massiv und schnell:
5 GW Großbatteriespeicher senken Preisspitzen während Dunkelflauten um 83%
Die Bundesnetzagentur hat die Batteriespeicher-Entwicklung in 2024 analysiert. Zum Ende 2024 waren 46 GW Speicher genehmigt (aber noch nicht gebaut). Gleichzeitig gab es 2024 eine "Dunkelflaute" mit wenig Erneuerbaren Strom und dadurch hohen Preisspitzen und im Sommer massiven v.a. Solarstromüberschuss - dies wurde nun analysiert:
1️⃣ Ausgleichspotenzial für Strom-Import
Im Dezember 2024, als der Day-Ahead-Strompreis auf bis zu 936 €/MWh stieg, betrug die Differenz zwischen Erzeugung und inländischem Verbrauch 57,7 GWh. Wären 46 GWh Kapazität zu diesem Zeitpunkt voll geladen gewesen, hätten sie rund 80 Prozent dieser Differenz ausgleichen können.
2️⃣ Reduzierung extremer Preisspitzen - massiver Impact schon bei 5 GW
Die Analyse zeigt, dass das Ausspeichern von Strom aus Batteriespeichern in Hochpreisphasen ein zusätzliches Angebot schafft, das extreme Preisspitzen dämpft.
Eine vereinfachte Modellrechnung geht davon aus, dass bereits 5 GW Speicherleistung ausreichen würde, um den Preis von 936 €/MWh auf etwa 160 €/MWh zu senken, wenn diese Speicher ab einem bestimmten Preisniveau (z.B. 100 €/MWh) entladen würden. D.h. diese Preisspitze wäre um 83 % reduziert worden. Wie bereits von meiner Seite schon öfter vermutet, werden sich die Preise viel schneller ausnivelieren, als wir denken. 5GW Speicherleistung ist nicht sonderlich viel.
3️⃣ Hellbrise - oder Ausgleich des Stromüberschuss im Sommer
Es wurde der 29.7.2024 als Tag mit den größten Stromüberschüssen im deutschen Netz analysiert: Wären die Speicher vollständig einsatzbereit und in das Stromnetz integriert, hätten sie an diesem Tag etwa 76 Prozent der über der inländischen Last liegenden erzeugten Strommenge aufnehmen können. Betrachtet man nur die Stunden mit negativen Preisen (zwischen 11 und 16 Uhr), hätten die Speicher sogar rund 86 Prozent der übermäßigen Stromproduktion aufnehmen können.
4️⃣ Negative Strompreise ade:
Zwischen 13 und 14 Uhr lag der Stromgroßhandelspreis bei –2 €/MWh. Eine vereinfachte Modellrechnung unter starken Annahmen verdeutlicht: Würden die Batteriespeicher bei negativen Preisen Energie aufnehmen, hätte bereits rund ein Fünftel der genehmigten Speicherleistung – also etwa 5 GW – ausgereicht, um den Preis in dieser Stunde auf rund 75 €/MWh anzuheben.
Damit sollte die Diskussion nun langsam wirklich vorbei sein, ob Speicher nötig sind und helfen. Es ist offensichtlich so. Schön, dass wir das jetzt auch geklärt haben.
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