Francesco Garita LinkedIn
Die Nürnberger Nachrichten, bürgerlich konservativ bis in die Fußnoten, bringenauf Seite 3 ein Vollformat darüber, dass Robert Habeck recht hatte.
Nicht am Rand, nicht als kleine Meldung, sondern als großer Bericht im Blatt.
Sondervermögen.
Aufrüstung.
Industriestrompreis.
Förderung von Elektroautos und Infrastruktur.
Sozialabgaben auf Kapitalerträge.
Punkt für Punkt jene Agenda, die CDU und CSU jahrelang als grünen Irrweg und Wohlstandsgefährdung bekämpft haben. Und nun tauchen genau diese Vorschläge im Programm und in den Ankündigungen der Union wieder auf – neu etikettiert, schwarz gefärbt, präsentiert als eigener Kurs. Das ist kein strategischer Weitblick, das ist Kopie im Zeitverzug.
Interessant ist weniger die Kehrtwende selbst. Interessant ist, dass ein konservatives Blatt offen festhält, wer bei diesen Ideen zuerst war. Ausgerechnet in Nürnberg, im Einflussraum von Markus Soeder, wo Habeck zum Projektionsobjekt für alles Negative gemacht wurde, steht nun schwarz auf weiß:
Vieles von dem, was er vorgeschlagen hat, will die Union nun selbst umsetzen.
Deutschland zahlt für diese Verzögerung.
Für vertagte Entscheidungen, für ein Jahrzehnt des Blockierens und Lächerlichmachens, bevor man dieselben Vorschläge plötzlich wieder hervorholt. Wer erst bremst und später behauptet, er habe geführt, schreibt nicht Geschichte, sondern bloß das Narrativ um. Der Fortschritt scheiterte nicht an den Ideen, sondern an der Verweigerung, sie rechtzeitig ernst zu nehmen.
Und am Ende bleibt ein Satz, der einfacher ist als jede Analyse und dennoch härter trifft als jede Statistik: Kopieren ist die höchste Form der Anerkennung.
Quelle: Martin Damerow, „Alles nur geklaut?“, Nürnberger Nachrichten, Seite 3.
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Till Steffen LinkedIn
Das macht die nächste Wahllüge der CDU deutlich.
Im Wahlkampf kritisierten Merz Habecks Idee, Sozialversicherungsbeiträge von Kapitalerträgen von hohen Einkommen einzuziehen. Hintergrund der Idee: Kosten für Kranken- und Rentenversicherung werden immer höher. Darum suchten die Grünen nach einer neuen Einkommensquelle, damit man Normalverdienende nicht weiter belasten müsse.
Nun stellt sich heraus: Merz will das nun selbst umsetzen, obwohl er die Idee so hart kritisierte!
Wären Sie dafür, das zu machen – Sozialabgaben auf Kapitalerträge? Die Idee dazu kam ursprünglich von Kai Whittaker und Dr. Markus Reichel. Kennen Sie Robert Habeck? Der hat diese Idee auch mal angebracht.
Kennen Sie auch die Reaktion von Friedrich Merz auf diese "abstruse" Robert-Habeck-Idee?
„Dasselbe gilt für diesen abenteuerlichen Vorschlag von Robert Habeck, jetzt noch Sozialversicherungsbeiträge auf Kapitalerträge zu erheben. Meine Damen und Herren, das kommt davon, wenn man im Unterhemd in der Küche sitzt und Wirtschaftspolitik macht – dann kommen solche Vorschläge dabei raus.“
Okay. An welchem Küchentisch Friedrich Merz im Unterhemd gesessen hat, das kann ich Ihnen nicht beantworten.
Heizungsbauer rechnet ab: „Merz hat Habecks Gesetz genutzt, um Wahl zu gewinnen“
Scheinheilige CDU.
hier Focus Anne-Kathrin Oestmann 10.12.2025
Heizungs-Meister Marco Hanke sagt: Das Image der Wärmepumpe hat sich stark verbessert – allerdings nicht wegen der Politik.
Er erklärt, warum Merz' Versprechen Verwirrung stiften und rät Eigentümern, die hohen Förderungen jetzt zügig zu nutzen, bevor sie wegfallen.
Marco Hanke ist gelernter Meister für Gas- und Wasserinstallationen und Meister für Zentralheizung und Lüftungsbau. Zudem ist er Landesinnungsmeister des Fachverbands Sanitär Heizung Klima (SHK) in Mecklenburg-Vorpommern.
FOCUS online: Im Frühjahr äußerten Sie sich noch kritisch zum Image der Wärmepumpe. Hat sich diese Wahrnehmung bei den Verbrauchern seitdem verändert?
Marco Hanke: Nein, ich würde sagen, dass sich das Image verbessert hat. Das hat mehrere Gründe: Einmal liegt das an den Endverbrauchern, die schon eine Wärmepumpe haben und damit auch die ersten Winter geheizt haben. Die haben gute Erfahrungen gemacht. Niemand ist erfroren, alle hatten mollige Wärme.
Und die Kosten sind auch nicht explodiert. Auch wenn ein bundesweiter Stromtarif für Wärmepumpen besser wäre. Das wurde an Freunde, Familie oder Nachbarn weitererzählt. Die meisten Kunden kommen mit einer positiven Einstellung zu uns und fragen direkt nach dem Angebot für eine Wärmepumpe. Außerdem hat sich das Image durch das Handwerk verbessert und durch die positive Presse – nicht aber durch die Politik.
Vor knapp zwei Jahren wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – oft als „Habecks Heizungsgesetz“ bezeichnet – verabschiedet. Hat die Politik seitdem für mehr Klarheit und Verlässlichkeit bei den Bürgerinnen und Bürgern gesorgt, oder herrscht weiterhin Verunsicherung?
Hanke: Es war nie das Heizungsgesetz von Habeck, es geht um das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Friedrich Merz hat behauptet, das GEG abzuschaffen, und dies populistisch genutzt, um die Wahl zu gewinnen. Noch immer gibt es Menschen, die im Hinterkopf haben, dass Merz versprochen hat, das Heizungsgesetz zurückzunehmen. Viele glauben, dass sie gar keine Wärmepumpe einbauen müssen und Merz das regelt.
Dabei kann er allein das Gesetz nicht abschaffen, weil es eine europäische Regulierung ist. Wenn man sich zur Energiewende bekennt, um auf die Klimakrise zu reagieren, braucht es einen verlässlichen Fahrplan aus der Politik.
Wo sehen Sie als Landesinnungsmeister die schärfsten Kritikpunkte am aktuellen Gebäudeenergiegesetz, insbesondere in Bezug auf die Umsetzung im Handwerk?
Hanke: Dass das GEG erneut angefasst werden muss, steht außer Frage. Gerade was die kommunale Wärmeplanung betrifft – Schlagwort „Fernwärme“. Die Kosten für die Fernwärmeerweiterung sind immens und grundsätzlich nicht günstiger.
Anders sieht das in Großstädten aus, in denen Wohnungen oder Einfamilienhäuser an bestehende Fernwärmeanlagen andocken könnten. Die kommunale Wärmeplanung müsste von dem GEG entkoppelt werden.
Dennoch ist es vernünftig gemacht worden. Es hat auch nie ein Verbot von Heizungen gegeben. Es gibt nur dann gewisse Einschränkungen und Regularien, wenn eine Heizung defekt ist und eine neue eingebaut werden muss.
Trotz der Beratungsarbeit: Spüren Sie bei Ihren Kunden weiterhin große Ängste vor hohen Investitions- und Umbaukosten im Zuge der Umstellung?
Hanke: Es wurde geglaubt, dass das ganze Haus für eine Wärmepumpe umgebaut werden muss und hohe Kosten entstehen. Das muss nicht sein. Auch bei Bestandsgebäuden mit Heizkörpern kann eine Wärmepumpe eingebaut werden – ohne alles nachzurüsten.
Wir als Innungsfachhandwerk haben viel erklärt und beraten. Die Menschen haben sich schlau gemacht. Mich wundert es, wie weit manche vorausschauen: Es gibt Rentner und Rentnerinnen, die an ihre Kinder und Enkel denken. Wenn die alte Heizung ohnehin erneuert werden muss, vererben sie ein Haus mit einer modernen Wärmepumpe, sparen Geld durch die Förderungen und das Gebäude gewinnt damit an Wert.
Wie fällt Ihre unternehmensinterne Bilanz für 2025 aus? Hat der Einbau von Wärmepumpen die Zahl der Gasheizungen in diesem Jahr überholt?
Hanke: Ich kann sagen, dass auch wir dem allgemeinen Bundestrend folgen. 2025 haben wir als Unternehmen mehr Wärmepumpen als Gasheizungen eingebaut – etwa 60 zu 40 Prozent. Überwiegend betrifft das Einfamilienhäuser, die 55 Prozent Förderungen bekommen. Nur rund ein Fünftel lassen sich Wärmepumpen einbauen, um zumindest 35-prozentige Fördergelder zu sichern. Die wenigsten erhalten zusätzlich noch einen Einkommensbonus. Die Maximalförderung geht dann auf 70 Prozent.
2024 sah es noch anders aus. Da wurden überwiegend Gasheizungen eingebaut und weniger Wärmepumpen. 2023 waren es sogar nur rund 30 Prozent an Wärmepumpen.
Wärmepumpen in Europa
Wenn Sie mit Ihren Kunden sprechen: Was sind die häufigsten Bedenken oder Fragen zur staatlichen Förderung, die Ihnen aktuell begegnen?
Hanke: Unsere Kunden sind nach wie vor verunsichert. Sie wissen nicht, wo die Reise hingeht. Zwischendurch kam die Frage hoch, ob die Förderungen noch bestehen bleiben oder gekürzt werden. Was ist, wenn ich Kunden habe, deren Gasheizung 19 Jahre alt ist? Den Klimaschutzbonus würden sie erst dann bekommen, wenn die Gasheizung mindestens 20 Jahre alt ist.
Ist die Gasheizung unter 20 Jahre alt, bekommen die Eigentümer aktuell nur die 30 Prozent Grundförderung für eine Wärmepumpe und die fünf Prozent für das umweltfreundliche Kältemittel R-290, auch bekannt als Propan. Aber die meisten wünschen sich zusätzlich die 20 Prozent Klimabonus. So könnten mehr als die Hälfte gespart werden.
Konkret zur 20-Jahres-Frist für den Klimabonus: Warten viele betroffene Eigentümer nun gezielt ab, um die maximale Förderung zu sichern?
Hanke: Genau, das ist der Punkt: warten oder nicht warten. Aus der Politik fehlen klare Aussagen, ob der Klimabonus auch 2026 weiter ausgezahlt oder gekürzt wird. Auch mir fehlt ein richtiger politischer Plan, wenn es um die Umsetzung des GEG für den gesamtdeutschen Markt geht. Man muss unterscheiden zwischen ländlichen Regionen und Städten, Wohnungen und Einfamilienhäusern. Auch wenn ich zumindest etwas Verständnis habe – in der Politik müssen Entscheidungen getroffen und Kompromisse gefunden werden. Irgendwem wird immer auf die Füße getreten.
Welche Akteure oder Branchen sehen Ihre Kunden und Sie selbst als diejenigen an, denen die Politik derzeit auf die Füße tritt?
Hanke: Im Moment sieht es so aus, als ob den Energiekonzernen mehr Spielraum gegeben wird.
Sie erwähnten Friedrich Merz. Welche weiteren politischen Akteure stehen aus Sicht des Handwerks und der Verbraucher bei der Energie- und Wärmeplanung aktuell besonders im Fokus der Kritik?
Hanke: Für die Verbraucher ist Friedrich Merz die Symbolfigur. Wir Handwerker haben die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche eher im Blick. Sie ist für das GEG und die gesamte Energieplanung verantwortlich. Die Zustimmung, die wir von ihr erwartet hatten, gab es bisher nicht. Zur deutschen Wärmekonferenz im September wollte Reiche kommen. Die ganze Branche der Heizungsindustrie hat auf klare Statements gehofft. Am Ende hatte Reiche kurzfristig abgesagt.
Vor fünf Jahren, mit Habeck als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, gab es zumindest einen Fahrplan. Dass dieser mit der Brechstange und mit zu wenig Anreizen durchgesetzt wurde, haben wir kritisiert, jedoch war die Zielstellung immer klar. Der Heizungsindustrie wurde gesagt, dass jedes Jahr fünfhunderttausend Wärmepumpen in Deutschland eingebaut werden sollen. Die Politik wollte die gesetzlichen Grundlagen dafür schaffen und die Heizungsindustrie sollte liefern können. Für Milliarden wurden Werke gebaut, um Wärmepumpen produzieren zu können.
Heute sind wir aber gerade einmal bei 300.000, wenn es hochkommt. Deswegen gibt es in den Werken wieder Kurzarbeit und Arbeitsplätze, die gefährdet sind.
Mit Blick auf die Zukunft: Was sind die dringendsten politischen Forderungen des SHK-Handwerks an die Bundesregierung?
Hanke: Zum einen braucht es eine Entkopplung der kommunalen Wärmeplanung vom Wohngebäudeenergiegesetz. Dann fehlen klare Einigungen zu der Versteuerung von Kohlenstoffdioxid, also CO2, und die Frage der Förderungen – bleiben sie bestehen, werden sie gekürzt oder gestrichen und ab wann? Wir brauchen klare Fristen. Sollte die Wärmepumpenförderung jedoch ersatzlos gestrichen werden, bricht dieser Markt aufgrund der hohen Investitionskosten kurzfristig wieder ein.
Vor sechs Monaten rieten Sie noch, auf bessere Förderungen zu warten. Sehen Sie das heute differenzierter, und welche Empfehlung geben Sie Hausbesitzern jetzt?
Hanke: Das sehe ich jetzt differenzierter. Es ist eine sehr hohe Förderung und die Eigentümer, die sich dafür interessieren, eine Wärmepumpe zu installieren, die sollten das zeitnah beraten und es auch machen lassen, solange dies noch möglich ist. Denn am Ende ist eine Förderung immer nur ein Anreiz. Irgendwann wird die Finanzierung wegfallen. Eine bessere Förderkulisse wird es für die Wärmepumpen wohl nicht geben.
Im Durchschnitt können mit den Förderungen zwischen 10.500 Euro und 21.000 Euro eingespart werden. Vielleicht wird die Wärmepumpe bei dem Hersteller günstiger, wenn die Produktion hochfährt, ihr Einbau aber nicht. Es wird immer weniger Fachhandwerker geben, damit steigt ihr Stundenlohn.
Außerdem sollte eine Gas- oder Ölheizung nicht länger als 30 Jahre betrieben werden. In den drei Jahrzehnten sind mehrere technische Entwicklungsepochen dazwischen. Je älter eine Heizung wird, umso schwerer wird es sein, Ersatzteile dafür zu finden und sie zu reparieren. Zudem sind alte Anlagen vergleichsweise ineffizient.
Technologieoffene Dummheit
ist das nicht großartig, dass wir in Deutschland mit dem Team Merz endlich wieder technologieoffen weiter auf Öl und Gas setzen, obwohl es längst viel effizientere und klimaschonendere Alternativen gibt?
Wäre doch auch schade, wenn die Drohung vom Iran die Straße von Hormus zu schließen, uns egal sein könnte. Da würde einem doch direkt irgendwie so ein bisschen Nervenkitzel fehlen!
Obwohl, mir wurde gerade angemerkt, eine Sperrung der Straße von Hormus könnte auch dazu führen, dass Lieferungen von Solarmodulen verzögert kommen. Und meine Güte, das wäre ja schrecklich. Mit einer Verzögerung von circa 10 Jahren würden dann die Energiepreise in Deutschland steigen. Nicht AUSZUDENKEN! Dann lieber beim Öl bleiben.
Ich hab übrigens jetzt auch entschieden meiner Arbeit in Zukunft technologieoffen nachzugehen. Wenn ich irgendwo ein Sofakonzert spielen will, nehme ich in Zukunft einen 700 kg schweren Flügel zum Gitarrespielen mit. Das wird man ja wohl noch machen können! Man kann ja oben in den Flügel greifen und die Saiten spielen wie bei einer Gitarre.
Und wenn ich dann nicht mehr gebucht werde, weil meine Konzerte das Zehnfache kosten, dann verklage ich den Staat. Logisch. Absolute Frechheit, dass der verhindert, dass ich mich frei entfalten kann.
Übrigens kann man, kaum dass Habeck nicht mehr im Amt ist quasi in Real-Time beobachten wie Wind- und Solarausbau abbremsen.
> https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau
Könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass unsere neue Wirtschafts- und Energieministerin neue Prioritäten hat. Es gab z.B. jüngst ein Treffen vieler EU-Energieminister und Ministerinnen zu den Erneuerbaren. Das hieß „Freunde der Erneuerbaren“.
Reiche fehlte auf dem Bild. Sie war stattdessen bei dem Treffen der Nuklear-Allianz.
Wir erzeugen inzwischen mehr als 60 % unseres Stroms mit Erneuerbaren und 0 % mit Atomkraft.
Prioritäten. So wichtig.
Und noch so eine lustige Begebenheit. Nach ziemlich vielen großspurigen Ankündigungen über 20, 30 ach 50 Gaskraftwerken baut die neue Regierung jetzt wohl ziemlich exakt so viele Gaskraftwerke wie Habeck das geplant hatte. Was daran liegt, dass sie wohl das Gesetz von Habeck, dass sie gerade noch in Wahlkampfzeiten verhindert haben, erstmal so umsetzen, weil EU und überhaupt, ach es ist kompliziert und das hätte man ja nicht wissen können…
Ich finde es großartig, dass wir laut Presse also endlich wieder kompetent und ohne Streitigkeiten regiert werden.
Tja so freundlich ist die Presselandschaft, wenn im Hintergrund nicht Abermilliarden an fossilen Gewinnen deine Regierung stürzen wollen.
So wie es gerade aussieht machen wir jetzt also wieder Energiepolitik aus einem Guss. Lobbyisten schlagen irgendwas vor, wie damals beim EEG und die Regierung gießt es direkt in ein Gesetz.
Wie zum Beispiel, das EEG abzuschaffen, um damit endlich die nervigen Bürger und Kleininvestoren aus der Energiewende zu kegeln. Ja genau, Vergütungssätze für Solaranlagen weg, dafür Gewinne für Großinvestoren hoch und die Akzeptanz der Energiewende runter. Denn klar ist: Wer von der Energiewende nichts hat, sieht auch nicht ein, warum er den Windpark in seiner Gemeinde ertragen soll.
https://www.captain-futura.de/2025/09/16/energiepuzzle-deutschland/
Das Ergebnis all dieser lobbygetriebenen Planlosigkeit kann man täglich an den Strompreisen sehen. Die sind nämlich in Deutschland nicht so hoch, weil wir so teuer Strom produzieren, die sind so hoch, weil wir seit rund 20 Jahren eigentlich kein sinnvolles Konzept und keinen sinnvoll funktionierenden Strommarkt haben.
Man erwartet, dass die Erneuerbaren bald im Schnitt für unter 10 cent pro kWh produzieren, wir könnten zügig Richtung 80-90 % Erneuerbare gehen und die Sektoren Transport und Wärme über E-Auto und Wärmepumpe effizient in das Stromsystem eingliedern, wenn wir für die seltene Dunkelflaute Gaskraftwerke vorhalten und für lokale Stabilisierung auf Batterien setzen.
Das wäre ein extrem sicheres Netzdesign, das zudem bei geschickt platzierten Gaskraftwerken weitgehend ohne sehr teuren riesigen Netzausbau auskommen würde, aber dafür müsste man sich von einigen Dingen verabschieden und wirklich mal ein sogenanntes „Konzept“ entwickeln.
Dafür wäre es aber ideal die Gaskraftwerke streng reguliert oder noch besser staatlich ohne Gewinnerzielungsabsicht betreiben, denn EIGENTLICH sind Gaskraftwerke sehr günstig zu betreiben. Tut man das nicht, können sich die Betreiber ihre Preise aufgrund der Marktmacht quasi würfeln.
Und man weiß, was sie dann würfeln. Das konnte man in den letzten Jahren beobachten, bis Team Habeck versucht hat das einzudämmen.
Aber jetzt ist ja Team Merz und die Drehtür Wirtschaft-Politik läuft wieder flüssig wie das Erdgas und das Erdöl aus den Diktaturen dieser Welt, die uns damit so gar nicht technologieoffen erpressen können.
Was man dagegen tun kann? Einfach der Berliner Lobbypolitik den Stinkefinger zeigen. Z.B. mit einer neuen wunderschönen PV-Anlage auf dem Dach, dem Balkon oder im Garten. Noch gibts dei Vergütung und auch one lohnt sich das. Geld verdienen und andere ärgern, das Leben kann manchmal so einfach sein!
Frank Hennemann LinkedIn
Vor ein paar Monaten habe ich geschrieben, dass ich Robert Habeck vermisse.
Damals war er für viele einfach der Vizekanzler, der angeblich alles falsch gemacht hatte.
Und ich wurde auf LinkedIn behandelt, als hätte ich vorgeschlagen, die Deutschlandfahne durch eine grüne Sonnenblume zu ersetzen. Habeck vermissen. Unverfroren. Respektlos. Fast schon staatszersetzend. Die CDU CSU war in Opposition und jeglicher Gedanke, dass Habeck irgendwo recht haben könnte, war für viele eine Beleidigung ihres politischen Weltbildes.
Und heute. Viele Monate später. Tja, plötzlich steht in den Nürnberger Nachrichten ein Vollformat auf Seite 3, in dem Martin Damerow der Union das Brennglas der Demokratie hinhält. Und siehe da. Punkt für Punkt tauchen jene Vorschläge der Ampel/Habeck wieder auf, die man damals lauthals verspottet hat.
Nicht ein bisschen, sondern komplett.
Sondervermögen. Aufrüstung. Industriestrompreis. Förderung für E Autos und Infrastruktur. Sozialabgaben auf Kapitalerträge. All die Dinge, die CDU und CSU damals mit maximaler Empörung abgelehnt haben, tragen sie heute wie frisch polierte Orden vor sich her. Ein politisches Déjà vu. Nur diesmal ohne grüne Etiketten.
Und das ausgerechnet in Nürnberg. In Franken. Dem Einflussgebiet des blauen Alpenapostels (Dr. Markus Söder), wo man jahrelang reflexartig alles abgelehnt hat, was aus der Ampel kam. Grün ging garnicht! Egal ob sinnvoll, notwendig oder durchdacht. Hauptsache dagegen. Hauptsache laut. Hauptsache Anti Habeck. Hauptsache Anti GRÜN.
Es war eine politische Haltung wie eine Pavlowche Reaktion.
Klingel. Vorschlag. Ablehnung.
Und jetzt steht schwarz auf weiß in einem konservativen Blatt, dass die Union heute genau jene Ideen übernimmt, die sie damals verspottet hat. Man könnte es Ironie nennen. Oder späte Einsicht. Oder schlicht Kopie.
Und genau hier entsteht der neue Titel, den Habeck sich redlich verdient hat. Damals war er Vizekanzler. Heute ist er der grüne Grinch der CDU Deutschlands/Christlich-Soziale Union. Nicht, weil er etwas wegnimmt. Sondern weil sie plötzlich feststellen müssen, dass all ihre neuen Vorschläge ausgerechnet aus dem Haus des Mannes stammen, den sie monatelang öffentlich durch den Wolf gedreht haben.
Der Demokratie Grinch.
Der Mann, der ihnen ungewollt die politischen Weihnachtsgeschenke bringt, weil sie jetzt umsetzen müssen, was er längst vorgeschlagen hat.
Und Deutschland. Deutschland hat dafür teuer bezahlt. Für Blockaden. Für Verzögerungen. Für das reflexhafte Prinzip Nein. Nicht weil die Ideen schlecht waren, sondern weil sie aus der falschen Ecke kamen. Aus jener Ecke, die man im CSU Land gerne mit maximalem Misstrauen betrachtet.
Jetzt ist klar. Die Ampel zeigt grün für Habeck. Die Union zeigt grün für Habeck, nur ohne es zu sagen. Und das konservative Herz Frankens druckt es auf Seite 3.
Kopieren ist die ehrlichste Form der Anerkennung. Und diesmal hat der Grinch gewonnen.
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