Donnerstag, 6. November 2025

Wer heute über Transformation spricht, sollte anfangen, in Risikoklassen, Resilienz und Wertschöpfungslogiken zu denken

 Dr. Martin Bethke   LinkedIn

Die Klimakrise ist kein Umweltproblem. 

Sie ist ein Wirtschaftsproblem.

Denn was der neue Emissions Gap Report zeigt, ist keine moralische oder ideologische Schieflage – es ist eine ökonomische Schieflage:

❌ Die Welt steuert auf 2,5 bis 2,9 °C Erwärmung zu. 

❌ Die CO₂-Konzentration liegt bei 423,9 ppm – einem historischen Höchststand.

Und das bedeutet: Wir entwerten gerade das, worauf jedes Geschäftsmodell, jede Bilanz, jedes wirtschaftliche Wachstum beruht: Stabilität, Berechenbarkeit, Sicherheit.

Wenn Lieferketten reißen, Ernten ausfallen, Rohstoffpreise explodieren und Versicherungen Risiken nicht mehr decken, dann geht es nicht mehr um „Nachhaltigkeit“, sondern um Wirtschaftsfähigkeit. Die Wahrheit ist:

Ein stabiles Klima war das stillste und zugleich größte Subventionsprogramm der Menschheitsgeschichte. Es hat Wachstum, Handel und Kapitalmärkte überhaupt erst möglich gemacht. Und genau dieses Fundament bricht gerade weg. Das 1,5-Grad-Limit zu verfehlen, heißt also nicht, „die Umwelt zu verlieren“ – es heißt, unsere betriebswirtschaftliche Planbarkeit zu verlieren.

Wer heute über Transformation spricht, sollte aufhören, in CO2-Zahlen zu denken – und anfangen, in Risikoklassen, Resilienz und Wertschöpfungslogiken zu denken. 

Das Klima ist kein KPI. Aber es wird über alle KPIs entscheiden.

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