Montag, 3. Oktober 2022

Wer finanziert den Krieg?

Putins Schwäche wird nun gnadenlos ausgenutzt

Von Wladimir Kaminer  22.09.2022 - nur ein kurzer Ausschnitt aus t-online hier

.... Das in Finnland ansässige Centre for Research of Energy hat neue Zahlen veröffentlicht. In den sieben Kriegsmonaten hat Moskau für 158 Milliarden Euro Öl, Gas und Kohle verkauft – und für den Krieg gegen die Ukraine bisher nur 96 Milliarden ausgegeben. Der Westen bleibt nach wie vor der Hauptabnehmer der russischen Energieressourcen und hat damit den Krieg gegen sich selbst zu 100 Prozent finanziert.

Doch spätestens im Dezember wird der Geldfluss deutlich reduziert sein, was die weitere Kriegsführung erschwert. Die Aufgabe ist knifflig. Wie stellt man eine Armee zusammen, ohne die gesamte Bevölkerung zu fassen? Teilmobilmachung ist nur ein Weg.


Ein Einfall sind die Inhaftierten. ....Es bestehen jedoch berechtigte Zweifel, dass mit Kriminellen, von einer langen Haftstrafe geschwächt und an der Waffe nicht ausgebildet, eine erfolgreiche Armee zu bilden ist. Ob sie bei der ersten Schlacht nicht ihre Vorgesetzten beseitigen und überlaufen oder in die ukrainische Steppe verduften. Außerdem sind möglicherweise auch die Zahlen der Knast-Insassen gefälscht, es sind vielleicht gar nicht so viele, wie behauptet wird.

Eins steht fest: Selbst wenn man alle Knast-Insassen Russlands in einer Linie aufstellte, würden sie eine 1.200 Kilometer lange Front nicht halten können. Die letzte Hoffnung der russischen Führung ist, dass sich die Bereitschaft Europas, die Ukraine zu unterstützen, in einem harten, kalten Winter abschwächt. Denn ohne europäische Unterstützung kann es für die Ukraine eng werden.

Es kommen inzwischen ganz neue Töne aus dem Kreml, große diplomatische Anstrengungen zur Fortsetzung der Verhandlungen werden unternommen. Der Plan ist: Im Tausch gegen Öl und Gas soll der Westen auf die Ukraine Druck ausüben und das zerbombte Land zu Friedensgesprächen zwingen. Dies wäre die einzige Chance für das Regime, angekratzt, aber lebendig aus dem Schlamassel rauszukommen. Je länger der Krieg dauert, desto enger wird es für den Kriegsherrn.

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