Südkurier hier 11.10.2022
Die Sorge vor den Folgen der Klimakrise ist für die Menschen in Deutschland die stärkste Motivation, ihr eigenes Mobilitätsverhalten zu ändern. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Gut die Hälfte (55 Prozent) der Befragten erklärten demnach, die Klimakrise sei der Grund, warum sie in den vergangenen Jahren ihr Mobilitätsverhalten grundsätzlich verändert haben.
Aber auch die Preise für öffentliche Verkehrsmittel und Treibstoffe spielen eine wichtige Rolle. So nannten jeweils 41 Prozent der Befragten das Neun-Euro-Ticket sowie die gestiegenen Preise für Benzin und Dieselkraftstoffe als Motiv. Bei 30 Prozent spielte die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus eine Rolle. 17 Prozent zogen Konsequenzen aus dem Chaos an Flughäfen. Für 16 Prozent war die häufigere Arbeit im Homeoffice der wichtigste Faktor, für 7 Prozent der Wegfall von Dienstreisen.
„Klima, Corona und Kosten – aus diesen drei Gründen verändern die Menschen ihr Mobilitätsverhalten“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Am stärksten profitiert das Fahrrad: 39 Prozent der Befragten sagen, dass sie das Fahrrad häufiger nutzen. Ein Viertel (25 Prozent) setzt häufiger auf sogenannte On-Demand-Angebote wie Ride Pooling oder Ride Hailing. Beim Ride Pooling wie Moia in Hamburg werden automatisch Fahrgemeinschaften von Kunden gebildet, die ein ähnliches Ziel haben. Beim Ride Hailing mit Anbietern wie Uber oder Bolt bucht der Kunde über eine App ein Auto mit Fahrer und hat die Fahrt exklusiv für sich, ähnlich wie beim Taxi.
Das eigene Auto wird unter dem Strich seltener genutzt als zuvor: Zwar sagen 22 Prozent, dass sie ihren Pkw häufiger nutzen, 36 Prozent lassen ihn aber öfter stehen. Ebenfalls 22 Prozent fahren häufiger Bus und Bahn im Nahverkehr, 37 Prozent aber seltener. Die großen Verlierer der Mobilitätswende sind der Schienenfernverkehr, das Taxi und das Flugzeug. (dpa)
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