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Eine aktuelle Tibber‑Umfrage, über die FOCUS online berichtet, zeigt: Viele Deutsche liegen bei den Fakten daneben.
Hier die größten Aha‑Momente – den Link zum Artikel hier
Fossile dominieren? Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) glaubt, dass Kohle und Gas 2024 den meisten Strom lieferten. Tatsächlich kam der größte Anteil aus Windkraft (31,4 %), gefolgt von Kohle (22,5 %), Erdgas (14,9 %) und Solarenergie (13,8 %). Erneuerbare sind längst die treibende Kraft im Netz.
Erneuerbare sind teuer? Ein Drittel hält Solar- und Windstrom für die kostspieligste Stromerzeugung. Dabei kosten Windenergie im Schnitt 4–11 Cent/kWh, Solar 4–23 Cent/kWh – deutlich weniger als Kohlestrom (15–29 Cent/kWh) oder Gas (20–32 Cent/kWh). Ohne Wind und Solar wären unsere Stromrechnungen höher.
Angst vor hohen Preisen: Über 60 % der Teilnehmenden sorgen sich um steigende Strompreise. Klar: Energiekrisen und volatile Märkte verunsichern. Doch der weitere Ausbau von Wind und Solar senkt die Gestehungskosten und stabilisiert langfristig den Markt. Entscheidend wird sein, Preisbremsen durch echte Flexibilisierung zu ersetzen.
Flexibel trotz allem: 65 % sind bereit, ihren Verbrauch gezielt in Zeiten mit viel erneuerbarem Strom zu verlagern – ein starkes Signal für dynamische Tarife und intelligente Steuerung.
Mein Fazit: Unsere Energiedebatte braucht weniger Bauchgefühl und mehr Fakten.
Erneuerbare sind bereits die günstigsten und wichtigsten Energieträger. Wer immer noch glaubt, Kohle und Gas seien unverzichtbar, verpasst den Trend. Statt Ängste zu schüren, müssen wir Flexibilitätsangebote ausbauen und die Menschen mitnehmen.
Focus hier Vera Stary , 22.10.2025
Angst vor teurem Strom:
Zwei Mythen, eine Sorge: Umfrage zeigt, wie wenig Deutschland zur Energiewende weiß
Wie wird unser Strom erzeugt, und was kostet er wirklich? Die Antworten der Deutschen auf diese Fragen sind oft weit von der Realität entfernt.
Viele Deutsche haben falsche Vorstellungen über Stromerzeugung und -kosten. Eine neue Umfrage enthüllt überraschende Missverständnisse zur Energiewende – und zeigt, wie flexibel die Deutschen wirklich sind.
Die Energiewende ist in vollem Gange, doch wie gut verstehen die Deutschen eigentlich, woher ihr Strom kommt und was er kostet? Eine Umfrage des Ökostromanbieters Tibber, die FOCUS online Earth vorliegt, deckt erstaunliche Wissenslücken auf. Demnach überschätzen viele der 1000 Befragten die Rolle fossiler Energien – und unterschätzen die Vorteile von Wind- und Solarenergie.
1. Irrtum: Der Großteil des Stroms in Deutschland wird aus Kohle und Gas erzeugt
Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) glaubt der Umfrage zufolge, dass Kohle- und Gaskraftwerke 2024 den Großteil des Stroms in Deutschland erzeugt haben. Doch tatsächlich war Windkraft mit 31,4 Prozent die größte Energiequelle, gefolgt von Kohle (22,5 Prozent), Erdgas (14,9 Prozent) und Solarenergie (13,8 Prozent).
Erneuerbare Energien liefern bereits heute den größten Anteil am deutschen Strommix. Die fossilen Energieträger verlieren zunehmend an Bedeutung – auch wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung oft noch dominieren.
2. Irrtum: Erneuerbare Energien sind teurer als fossile Energiequellen
Rund ein Drittel der Befragten hält Solar- oder Windenergie für die teuerste Art der Stromerzeugung. Doch das Gegenteil ist der Fall:
Windstrom ist mit Produktionskosten von 4 bis 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) die günstigste Energiequelle.
Solarstrom kostet 4 bis 23 Cent/kWh.
Kohle liegt bei 15 bis 29 Cent/kWh.
Gas ist mit 20 bis 32 Cent/kWh am teuersten.
Erneuerbare Energien sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger als fossile Alternativen. Ohne den großen Anteil von Wind- und Solarenergie wären die Strompreise heute höher.
Die große Sorge: Strom wird immer teurer
Mehr als 60 Prozent der Befragten beantworteten die Frage „Ich mache mir Sorgen um steigende Strompreise in Deutschland“ mit „Trifft (voll und ganz) zu“. Die gute Nachricht: Diese Sorge könnte sich als unbegründet erweisen – zumindest in den kommenden Jahren.
Laut einem Bericht der Analysefirma BloombergNEF erlebt der deutsche Strommarkt eine dynamische Transformation. Bis 2035 könnte der Strompreis auf etwa 47 Euro pro Megawattstunde sinken, da erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie immer mehr Strom zu niedrigen Kosten liefern.
Ab 2035 erwarten Experten jedoch wieder steigende Preise. So könnten die Großhandelspreise bis 2050 auf etwa 92 Euro pro Megawattstunde steigen.
Deutsche zeigen Flexibilität: Hohe Bereitschaft, Stromverbrauch zu verschieben
Außerdem hat die Studie Positives zu berichten: Viele Deutsche seien demnach offen dafür, ihren Alltag anzupassen, um Strom effizienter zu nutzen. 65 Prozent der Befragten wären bereit dazu, ihren Verbrauch bewusst in Stunden mit viel erneuerbarer Energie verlagern – rein aus Umweltschutzgründen.
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