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Unsere Rohstoffabhängigkeit von China ist ein Sicherheits- und Wirtschaftsrisiko, das uns teuer zu stehen kommen kann
China kontrolliert große Teile der weltweiten Verarbeitung seltener Erden. Ganze Branchen könnten hierzulande zum Erliegen kommen, sollte der Nachschub aus China einmal ins Stocken geraten oder ganz ausbleiben. Dabei geht es nicht nur um Autos. Jeder Bildschirm, jede Batterie, jede Drohne – all das braucht Metalle, die fast ausschließlich in China verarbeitet werden.
Deswegen haben wir in der Ampelregierung einen Rohstofffonds auf den Weg gebracht, damit der Staat sich an Projekten zur Förderung, Verarbeitung und zum Recycling beteiligen kann.
Die aktuelle Bundesregierung lässt dieses Projekt allerdings liegen. Ein Fehler, der von mangelndem Mut und Weitblick zeugt. So riskiert die Bundesregierung große Einbußen an Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit.
Wir brauchen eine strategische, langfristige Rohstoffpolitik, die:
- Eigenverarbeitung stärkt
- Recycling ausbaut
- strategische Reserven schafft
- staatliche Investitionen absichert
- internationale Partnerschaften mit rohstoffreichen Ländern stärkt.
Deutschlandfunk hier 15.10.2025
Bundesregierung verschleppt offenbar Start des Rohstofffonds zur Reduzierung der Abhängigkeit etwa von China
Ein Jahr nach dem Start des Rohstofffonds hat die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge noch kein einziges Projekt genehmigt.
Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital unter Verweis auf die KfW-Bank, die im Auftrag der Bundesregierung den Fonds aufgebaut hat und verwaltet. Mit dem Fonds ist der politische Ansatz verbunden, die Abhängigkeit vor allem von China bei kritischen Rohstoffen zu reduzieren.
Kritische Rohstoffe sind zum Beispiel Lithium und Kobalt, die unter anderem für Batterien etwa in Elektrofahrzeugen gebraucht werden, oder Seltene Erden, die beispielsweise für Smartphones wichtig sind. Für kritische Rohstoffe, so der Plan der Politik, sollen eigene Kapazitäten aufgebaut werden, um dadurch Lieferketten zu sichern.
Der Rohstofffonds, mit 1 Milliarde Euro ausgestattet, kann ein Projekt mit 50 bis maximal 150 Millionen Euro Eigenkapital finanzieren. Die KfW sichert das Ausfallrisiko ab. Auf den Weg gebracht hatte ihn die Vorgängerregierung im vergangenen Herbst.
Bereits 50 Anträge stapeln sich bei der KfW
Laut Capital stapeln sich bei der KfW inzwischen fast 50 Anträge von Unternehmen für Projekte, die die Versorgung mit kritischen Rohstoffen verbessern sollen, indem sie neue Quellen erschließen.
Wirtschaftsprüfer seien mit der Begutachtung von Projekten beauftragt, erklärten Bundeswirtschaftsministerium und Bundesfinanzministerium. Aktuell liefen vertiefte Wirtschaftlichkeitsprüfungen. Grund für den Genehmigungsstau dürfte aber auch ein Streit zwischen dem Ministerium für Wirtschaft unter Leitung der CDU-Politikerin Reiche und dem Ministerium für Finanzen unter der Führung von Vizekanzler und SPD-Chef Klingbeil sein, heißt es.
Das Wirtschaftsministerium habe bestätigt, dass es bei der Finanzierung des Fonds Klärungsbedarf gebe.
Mehr dazu findet ihr in dem Artikel:
WiWo+ https://lnkd.in/eQcgP48g (hinter paywall) Cordula Tutt 29.10.2025
Chinas Rohstoffmacht: „Wir sind immer noch zu nett zu China“
Grünen-Chefin Franziska Brantner im Gespräch über das deutsche Standortrisiko Seltene Erden, Chinas kühle Strategie und den risikoscheuen Finanzminister.
Chinas Rohstoffmacht„Wir sind immer noch zu nett zu China“Grünen-Chefin Franziska Brantner im Gespräch über das deutsche Standortrisiko Seltene Erden, Chinas kühle Strategie und den risikoscheuen Finanzminister.
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