Dienstag, 14. Oktober 2025

Was nach einer Provinzposse klingt, ist in Wahrheit ein Paradebeispiel dafür, wie verzweifelt eine Branche um ihre Deutungshoheit kämpft.

 

Daniel Mautz LinkedIn

Wenn pflanzliche Wurst verboten werden muss, um Fleisch zu retten, ist’s mit der Tierleichen Wurst wohl nicht mehr weit her

In München wettern Metzger:innen gegen „pflanzliche Wurst“ oder „vegane Burger“. Nicht etwa, weil sie gefährlich wären oder Kund:innen täuschen würden, sondern weil schon der Name als Bedrohung empfunden wird.

Das Argument?

Verbraucher:innen könnten verwirrt sein, wenn eine pflanzliche Wurst „Wurst“ heißt. 

Die Realität?

Niemand denkt, dass in einer Sojawurst Schwein steckt. Die Fleischindustrie fürchtet schlicht den Bedeutungsverlust ihrer Produkte, wenn Alternativen dieselben Begriffe nutzen dürfen.


Dass diese Debatte ausgerechnet jetzt so laut geführt wird,

zeigt vor allem eines.
Der Markt verändert sich und pflanzliche Alternativen
gewinnen an Akzeptanz. 


Wer verhindern will, dass sie dieselben Begriffe verwenden, will nicht Sprache schützen, sondern Wettbewerb verhindern.

Wenn ein Wort mehr Angst macht als der eigene CO2-Ausstoß oder die industrielle Tierhaltung, ist das ein deutliches Zeichen, wie bröckelig das Geschäftsmodell geworden ist.


Link: https://lnkd.in/eepZgUN6

„Veganer sollen sich selbst was einfallen lassen“: Münchner Metzger für Verbot von „Veggie-Wurst“-Begriff

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen