Pressemitteilung zur Kundgebung gestern:
Hunderte Ravensburger:innen bei Lichter-Kundgebung
Mehrere hundert Ravensburgerinnen und Ravensburger setzten am Montag Abend, 27. Oktober, bei Kerzenlicht und kühlen Temperaturen vor dem Lederhaus ein eindrucksvolles Zeichen für eine solidarische Stadtgesellschaft und gegen Ausgrenzung.
Zur kurzfristig angemeldeten Kundgebung, mit dem Motto, „Rassismus verschandelt das Stadtbild“ hatte das Bündnis Oberschwaben-Gegen-Rechts eingeladen.
In zahlreichen Wortbeiträgen verurteilten die Redner:innen – die meisten weiblich und mit migrantischen Lebensgeschichten, die jüngsten „Stadtbild-Aussagen“ des Kanzlers.
Sie verwehrten sich dagegen, berechtigte Sorgen und Nöte von Frauen, für die Verbreitung von rassistisch anmutenden Angstbildern zu missbrauchen. „Nicht Migranten machen mir Sorgen, Angst machen mir Politiker, die unser Land spalten wollen und betrunkene Männer“, so eine Rednerin.In bewegenden Schilderungen zu ihrem Lebens-Alltag, der oft von Ausgrenzung und Ablehnung aufgrund von Hautfarbe und Herkunft geprägt ist, stand immer wieder die Frage nach dem "wie" und "wann" es genug sei, um hier als vollwertiges Mitglied der deutschen Gesellschaft anerkannt zu werden. „Ich habe hier studiert, arbeite seit 20 Jahren und engagiere mich ehrenamtlich im sozialen Bereich, wo ich nur kann. Was also, kann und soll ich noch tun?“, so eine der gestellten Fragen.
Statt unsere Gesellschaft von oberster Stelle mutwillig und fahrlässig weiter zu entsolidarisieren, wurde immer wieder eine Lösungsorientierte Politik angemahnt.
An die Adresse der CDU und anderen Parteien gerichtet, forderten Veranstalter und Redner:innen, Symbolpolitik auf dem Rücken von migrantischen Menschen zu unterlassen. Wir sind eine bunte Stadt und Menschen jeglicher Herkunft sind eine Bereicherung für unserer Gesellschaft, die es endlich angemessen zu würdigen gilt.
Statt weiter Ressentiments zu schüren, sollten die Regierenden endlich ihre eigenen Versäumnisse im Bildungs- und Gesundheitsbereich, in der Schulsozialarbeit, bei Präventivprogrammen, in der finanziellen Ausstattung von Einrichtungen für Frauen in Not und dem gesetzliche Schutz vor häuslicher Gewalt schleunigst auszuräumen.
Neben der Politik ist jede und jeder in unserem Land aufgefordert und eingeladen, sich im Alltag mit Courage und Herz gegen Rassismus zu stellen.
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