Dienstag, 28. Oktober 2025

Ist das e-Auto-Glas halb voll oder halb leer und wie entwickelt sich das Verkehrsaufkommen?

Es tut immer mal wieder gut, die nackten Zahlen präsentiert zu bekommen, damit man zurück auf Los kommt - losgelöst von allen Manipulations- und Vernebelungstaktiken.

Paul Meerkamp LinkedIn

Glaubt ihr noch an Wunder? Ich schon, zumindest wenn ich mir die monatlichen Zulassungszahlen vom Kraftfahrt Bundesamt angucke. Denn bereits bis Ende September wurden in diesem Jahr hierzulande mehr E-Autos zugelassen als im kompletten Jahr 2024.

Und das, obwohl führende Politiker (muss man hier gendern?) wie Friedrich Merz oder Dr. Markus Söder die Technologie in einer Tour schlecht reden. Ja, der Aufwärtstrend könnte und müsste schneller gehen, wenn man die Einhaltung der Klimaziele ernst nähme. Aber die deutschen Verbraucher:innen sind meiner Wahrnehmung nach weiter als die Politik suggeriert.

Bei der Grafik hier wurde ich übrigens inspiriert von einer Darstellung des Kollegen Rico Grimm zum Windkraft-Ausbau. Auch dort sieht die Lage nicht so schlecht aus, wie einem manche Akteuere weismachen wollen. Wichtig wäre: dranbleiben und steigern statt rückwärts gehen und meckern!

Details dazu und zu allen meinen Recherchen der vergangenen Wochen gibt's in meinem neuen Newsletter hier


So entwickelt sich das Verkehrsaufkommen in Deutschland

Im ersten Halbjahr 2025 wurde auf den deutschen Bundesfernstraßen weniger Pkw- und Lkw-Verkehr registriert als im entsprechenden Zeitraum vor der Corona-Pandemie. Stattdessen wuchs der Verkehr mit Bahnen und Bussen. Das Fahrrad ist inzwischen beliebter als 2019, aber der Radverkehr kann seine Rekordwerte aus den vergangenen Jahren nicht wiederholen.

Das geht aus neuen Quartalszahlen des „Verkehrswende-Radars“ hervor, die der Thinktank Agora Verkehrswende Anfang des Monats veröffentlicht hat. Die Daten stammen unter anderem vom Statistisches Bundesamt (Destatis) und der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt). Ich habe sie exklusiv vorab für den Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility ausgewertet.

Mein zentrales Learning: mehr Auto-Besitz und mehr Einwohner:innen führen nicht automatisch zu mehr Autoverkehr, obwohl das bei der Infrastrukturplanung oft angenommen wird.

https://background.tagesspiegel.de/verkehr-und-smart-mobility/briefing/weniger-autos-und-lkw-als-2019-auf-deutschen-strassen

mit Einordnung von: Philine Gaffron (Agora Verkehrswende), Prof. Dr. Dirk Engelhardt (Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Dr. Caroline A. Lodemann (ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.)

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