Freitag, 16. Juni 2023

Europäischer Wissenschaftlicher Beirat zum Klimawandel: EU-Länder sollen CO₂-Emissionen bis 2040 drastisch reduzieren

hier  Zeit 15. Juni 2023

Bis 2030 will die EU im Vergleich zu 1990 den Ausstoß um 55 Prozent senken, 2050 will Europa klimaneutral sein. Forscher schlagen nun ein ambitioniertes Zwischenziel vor.

Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft der EU-Länder haben Forscher die Einführung eines ambitionierten Klimaziels für das Jahr 2040 empfohlen. Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel spricht sich dafür aus, die EU-weiten CO₂-Emissionen bis 2040 im Vergleich zu 1990 um 90 bis 95 Prozent zu verringern. Diese Reduktion im Vergleich zum Ausstoß von 1990 sei entscheidend, um die Klimarisiken abzumildern und eine nachhaltige Zukunft zu erreichen. "Die Empfehlungen des Beirats unterstreichen die Notwendigkeit von mutigen und transformativen Handlungen, um die Klimaneutralität bis 2050 auf eine Weise zu erreichen, die sowohl fair als auch machbar ist", sagte Ottmar Edenhofer, der Vorsitzende des Beirats.

Die EU hat sich dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um das zu erreichen, sollen schon bis 2030 die Emissionen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 gedrückt werden.

Gelinge dies, könnte auch das empfohlene Ziel der Forschenden bis 2040 erreicht werden, teilte der Klimabeirat mit. Dafür sei es wichtig, zum Beispiel wesentlich mehr auf Wind- und Solarenergie zu setzen und Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie etwa Wasserstoff auszubauen. "Einen politischen Rahmen festzulegen, der Anreize zur Emissionsreduzierung und für eine rasche Ausweitung des Kohlenstoffabbaus schafft, ist eine zentrale Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Monaten", sagte Edenhofer.

EU muss Zwischenziel für 2040 ausgeben

Für den Bericht schauten sich Forschende über 1.000 mögliche Szenarien in der EU an, wie Emissionen bis 2040 gesenkt werden könnten. Sie untersuchten dabei auch, welche Maßnahmen in der EU dazu machbar sind, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten, zu erreichen.

Gemäß dem Europäischen Klimagesetz muss die EU auf ihrem Weg zur Klimaneutralität 2050 ein Zwischenziel für 2040 ausgeben. Die EU-Kommission soll dieses Zwischenziel demnach in der ersten Jahreshälfte 2024 vorschlagen – auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, etwa auch vom Klimabeirat. Der 2021 ins Leben gerufene Beirat ist laut eigenen Angaben ein unabhängiges Institut, das die EU mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Klimawandel berät.


RND hier  15.06.2023, 

Klimabeirat fordert ambitioniertere Ziele: EU sollte Emissionen schon bis 2040 drastisch senken

Qualm steigt aus dem Schornstein einer Fabrik. Die EU will bis 2050 klimaneutral sein. Bis 2030 sollen die Emissionen dafür im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent sinken. Der europäische Klimabeirat rät nun zu einem weiteren ehrgeizigen Ziel.

 Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft der EU haben Forscher die Einführung eines ambitionierten Klimaziels für das Jahr 2040 empfohlen. Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel sprach sich am Donnerstag dafür aus, die EU-Emissionen bis 2040 im Vergleich zu 1990 um 90 bis 95 Prozent zu verringern. Diese Reduktion im Vergleich zum Ausstoß von 1990 sei entscheidend, um die Klimarisiken abzumildern und eine nachhaltige Zukunft zu erreichen, hieß es bei der Vorstellung eines Berichts des Beirats in Straßburg.....


Euractiv  hier  Von: Annita Elissaiou | EURACTIV.com | übersetzt von Luka Krauss

Klimabeirat: EU soll CO2-Emissionen bis 2040 um mehr als 90% senken

Die Empfehlung des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse der neuesten verfügbaren wissenschaftlichen Daten. 

Sie empfiehlt, das Budget für die Treibhausgasemissionen der EU innerhalb einer Grenze von 11 bis 14 Gt CO2e für 2030-2050 zu halten. Um dies zu erreichen, müsste die EU ihre Emissionen bis 2040 um 90 bis 95 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 senken....

Der Beirat hat über 1.000 Emissionspfade untersucht, um die Szenarien zu ermitteln, die am besten geeignet sind, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Die Mitglieder untersuchten die Machbarkeit der Szenarien und ihre Fairness in Bezug auf den Beitrag der Union zu den globalen Klimaschutzbemühungen.

Um sicherzustellen, dass die Klimamaßnahmen der EU sowohl durchführbar als auch fair sind, sollten die Bemühungen der EU zur Eindämmung des Klimawandels sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU stattfinden“, sagte Professor Jette Bredahl Jacobsen, stellvertretende Vorsitzende des Beirats.

In einem ersten Schritt sollte sich die EU darauf konzentrieren, das derzeitige Reduktionsziel von 55 Prozent bis 2030 zu erreichen.

„Auch wenn die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt insgesamt wahrscheinlich begrenzt sein werden, wird der Übergang zur Klimaneutralität unsere Volkswirtschaften verändern“, räumte die Kommission ein.

Der Bericht fordert dringende Maßnahmen, sagt aber auch, dass das Erreichen des Ziels für 2040 eine sorgfältige europäische, nationale und lokale Planung erfordert.

„Das empfohlene Ziel für 2040 verlangt von uns, dass wir schnell handeln und einen reibungslosen Übergang sicherstellen, um Umweltrisiken zu bewältigen und die Herausforderungen der technologischen Weiterentwicklung anzugehen“, sagte Professor Laura Diaz Anadon, stellvertretende Vorsitzende des EU-Klimabeirats. Deshalb sollte die Politik schnellstmöglich die Leitplanken für das Erreichen der Klimaziele schaffen, denn nächstes Jahr wird wieder gewählt.

„Die Schaffung eines politischen Rahmens, der Anreize zur Emissionsreduzierung bietet und gleichzeitig Anreize für eine rasche Ausweitung der CO2-Beseitigung schafft, ist eine zentrale Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Monaten“, fügte Professor Edenhofer hinzu.

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