Montag, 26. Juni 2023

Neubauten: Gasheizung wird Auslaufmodell, Öl ist tot

hier   Businessinsider  Artikel von Romanus Otte 

Gasheizung wird Auslaufmodell, Öl ist tot – schon vor Habecks Heizungsgesetz steigt der Anteil der Erneuerbaren auf 75 Prozent -  Neue Wohnungen werden weit überwiegend mit erneuerbarer Energie beheizt.

Bei neuen Wohnungen in Deutschland kommt die Energiewende lange vor dem Start des umstrittenen Heizungsgesetzes schnell voran. Gasheizungen werden zum Auslaufmodell, Ölheizungen nur noch extrem selten eingebaut. Drei Viertel aller neuen Wohnungen werden mit erneuerbarer Energie beheizt, vor allem mit Wärmepumpen. Und der Trend beschleunigt sich noch. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt am Montag nannte.

Im Jahr 2022 nutzten 74,7 Prozent aller neuen Wohngebäude Systeme mit erneuerbarer Energie zum Heizen.

Das waren vier Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. 2015 hatte ihr Anteil bei 61,5 Prozent gelegen. Von neuen Einfamilienhäusern werden 77,0 Prozent mit erneuerbarer Energie beheizt. Bei Zweifamilienhäusern waren es sogar 80,9 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern mit drei oder mehr Wohnungen war der Anteil mit 58,7 Prozent deutlich geringer.

Betrachtet man nur jene neuen Wohnungen, bei denen erneuerbare Energie auch die primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle ist, beträgt der Anteil 61,4 Prozent. Hier ist der Anstieg von 38 Prozent im Jahr 2015 besonders deutlich. Erneuerbare sind also immer häufiger nicht nur eine zusätzliche, sondern die wichtigste Wärmequelle.

Zu den erneuerbaren Energien zählen in dieser Statistik Erd- oder Luftwärmepumpen, Solarthermie, Holz, Biogas, Biomethan und sonstige Biomasse. Zu den konventionellen Energieträgern zählen Öl, Gas und Strom. Fernwärme wird in der Statistik weder zu den erneuerbaren noch zu den konventionellen Energieträgern gezählt. Wie der Strom für den Betrieb der Wärmepumpen erzeugt wird, wird nicht berücksichtigt.

Gasheizung oder Wärmepumpe? Klarer Gewinner

Mehr als die Hälfte aller neuen Wohnungen wird in Deutschland hauptsächlich mit Wärmepumpen beheizt. Ihr Anteil stieg seit 2015 von 31,4 auf nun 57 Prozent. Allein im vergangenen Jahr stieg der Anteil um mehr als sechs Prozentpunkte. Gründe waren neben gesetzlichen Änderungen auch die gestiegenen Gaspreisen und die Unsicherheit über die Gasversorgung. Die Debatte über das neue Heizungsgesetz der Ampel mit weitgehenden Vorschriften zum Heizen von Wohnungen entbrannte erst später.

Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 60,6 Prozent der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser wurde 2022 eine Wärmepumpe eingebaut. Deutlich seltener waren sie 35,8 Prozent in Mehrfamilienhäusern. Diese werden zu 21,4 Prozent mit Fernwärme und 34,0 Prozent mit Erdgas beheizt. Andere erneuerbare Energien werden zusammen in weniger als fünf Prozent der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergie genutzt. ...

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