Jan Hegenberg hier LinkedIn
Es war einmal eine große, anmutige Auto-Nation. Sie hieß Deutschland, hatte güldenes, im Wind wehendes Haar und war immer mega-erfolgreich, überall beneidet und auf der ganzen Welt für ihre Ingenieurskunst bewundert.
Aber dann krochen die fiesen Gnome der Ampel-Regierung aus ihren nach Schwefel riechenden Höhlen und haben die wunderschöne Autonation mit allerlei Regeln, Umwelt-Gedöns und Elektroautos gemein verhext. Jetzt steht es schlecht um die einstmals so holde Nation, das Haar hängt ihr verfilzt in die Stirn, ihr Kleid ist zerknittert und aus Erfolg wurde Misserfolg.
Höchste Zeit also, dass ein paar zünftige Prinzen sich auf den Weg machen, um die hübsche Autonation aus ihrer Not zu retten. Weg mit den fiesen Regeln und dem verfluchten Umweltgedöns, auf dass das güldene Haar wieder strahlen und glänzen möge wie eh und je. Keine Macht den dunklen Künsten der Strom-Motoren, dann wird es endlich wieder bergauf gehen! Ganz bestimmt sogar!
Größter Unterschied zwischen diesem Märchen und Rotkäppchen und der Wolf: Erwachsene Männer mit Dreiteiler und schicker Krawatte auf LinkedIn haben keine Angst vor dem Wolf. (vor den dunklen Künsten der Strom-Motoren aber schon).
Auf LinkedIn (und Facebook, Shitter etc.) lese ich nämlich nicht selten sinngemäße Beiträge wie solche:
E-Mobilität ist ja ein niedliches Hobby von Latte Macchiato schlürfenden Hipster-Dödeln in elfenbeinturmigen Großstädten, aber im weniger gefühlsduseligen Rest der Welt, der auf Klima und Umwelt pfeift, wird noch lange, laaaa – hahaaaaange der Verbrenner dominieren. Deswegen sollten deutsche Hersteller lieber in die Produktion von „hochmodernen“ und „sauberen“ Verbrennern investieren, sonst droht dem Land verfilztes Haar und Deindustrialisierung.
Hach, das klingt so stimmig, ich glaube es fast selbst.
Das riesige Problem ist nur: Das einzige, was wirklich einer Märchenwelt entspringt, ist ein Weltmarkt, der sich noch lange mit Verbrennern zufriedengibt, seien sie noch so vermeintlich sauber und modern und Wertarbeit von überpünktlichen Deutschen. Und der ist entscheidend in einem Land, das 77 PROZENT seiner Autoproduktion exportiert und das auch weiter zu tun gedenkt.
Warum all die Regeln und das Umwelt-Gedöns am Ende nicht entscheidend sind, sondern der globale Markt und warum wir jetzt schon WELTWEIT sehen, dass wir uns demnächst zwischen E-Auto und Industriemuseum entscheiden müssen, findet sich im Artikel
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