Montag, 29. September 2025

Europa braucht mehr, nicht weniger Naturschutz wenn es Gesundheit, Lebensqualität und Wohlstand sichern will.

 

Umweltbundesamt  hier  LinkedIn

Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat heute ihren Bericht „Europas Umwelt 2025“ veröffentlicht.

In diesem Bericht zieht die EUA auch eine Bilanz zu #Klima, #Umwelt und #Nachhaltigkeit in Deutschland:

Die guten Nachrichten:

👉 Die #Treibhausgasemissionen (ohne Emissionen aus der Landnutzung) sind seit 1990 um 48 % gesunken.

👉 Erneuerbare Energien decken mittlerweile mehr als 50 % des Strombedarfs.

👉 Die Zahl der auf #Luftverschmutzung zurückzuführenden Todesfälle ist von 2005 bis 2021 um 52 % gesunken.

👉 Der #Fleischkonsum ist von 2018 bis 2023 zurückgegangen, während die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen stieg.

Die schlechten Nachrichten:

👉 Die #Dekarbonisierung des Verkehrssektors bleibt eine große Herausforderung.

👉 Die Zulassungen von Elektrofahrzeugen gingen 2024 aufgrund des Auslaufens der Kaufprämien um 27 % zurück. Im Jahresverlauf 2025 erholten sie sich aber wieder.


Weitere Themen des Berichts:

Mehr als 13 Millionen Menschen nutzen mittlerweile das im Jahr 2023 eingeführte #Deutschlandticket. Im Jahr 2024 lag dieser Wert noch bei 11 Millionen. Dies bedeutet jedoch nur zum Teil eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel: Im Jahr 2024 nutzten nur 8 % der Ticketinhaber zuvor keine öffentlichen Verkehrsmittel. Neuere Untersuchungen belegen, dass zwischen 12 und 20 % aller Wege mit dem Deutschlandticket vom Pkw verlagert werden konnten.

Deutschland steht vor der Herausforderung, die Dekarbonisierung des Gebäudesektors zu beschleunigen: Gemäß dem Gebäudeenergiegesetz müssen Heizungsanlagen in Neubauten zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Eine Förderung bietet, gerade auch für Haushalte mit niedrigem Einkommen, finanzielle Anreize für den Heizungswechsel.

Der Weg in die Zukunft: Um den Beitrag zum EU-Energieeffizienz-Ziel für 2030 zu erreichen, muss die Verbesserung der Energieeffizienz mehr als doppelt so schnell vorangetrieben werden wie bisher.

Das Beispiel Deutschland zeigt, was möglich ist – und was noch getan werden muss, um die Vision der EU für ein nachhaltiges Europa bis 2050 zu verwirklichen.

👉 Zum Bericht: https://lnkd.in/enYVeGpg



Watson  hier  29.09.2025

Europas Umwelt ist laut Bericht in keinem guten Zustand – die Schweiz kommt besser weg

Die Schweiz hat ihre Umweltbelastung laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) zwischen 2000 und 2022 um ein Drittel pro Kopf reduziert. Dennoch überschreite sie laut dem neuen Bericht der Behörde weiterhin die planetaren Belastungsgrenzen.

Im europäischen Vergleich zeige der Bericht zwar ebenfalls Erfolge bei der Reduktion von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, doch bleibe die Gesamtsituation der Natur besorgniserregend. Die Umweltagentur warne, dass die Belastungen erhebliche Risiken für Wohlstand, Sicherheit und Lebensstandard in Europa bergen würden. Die Umsetzung bereits vereinbarter Richtlinien müsse daher dringend beschleunigt werden.

Der Bericht der in Kopenhagen ansässigen EU-Behörde gilt als die europaweit umfassendste Analyse zur aktuellen Lage von Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in der Region. Er fusst auf Daten aus 38 Staaten. (sda/dpa)


Riffreporter  hier  
von Thomas Krumenacker  29.09.2025

EU-Umweltbericht 2024: Europa braucht mehr Naturschutz denn je

Neuer EU-Bericht: Umweltkrise in Europa spitzt sich weiter zu
Europa muss seine Anstrengungen im Natur- und Klimaschutz deutlich verstärken, um Sicherheit und Wohlstand dauerhaft erhalten zu können: Das ist die Kernaussage des am Montag vorgelegten neuen Berichts zur Lage der Umwelt in Europa.

Europas Umwelt steht in diesen Monaten so stark unter Druck wie seit langem nicht mehr.

Seit dem Amtsantritt der neuen EU-Kommission vor knapp einem Jahr vergeht kaum eine Woche ohne neue Angriffe auf die Errungenschaften des Green Deal, die geopolitische Lage mit eskalierenden Kriegen und Konflikten verschiebt die Prioritäten und in immer mehr Staaten wächst der Einfluss rechter Populisten. Auch in Deutschland werden schon sicher geglaubte Errungenschaften wieder infrage gestellt – etwa, wenn Agrarminister Alois Rainer versucht, das Renaturierungsgesetz zu blockieren.

In dieser Situation kommt der neue Bericht zur Lage der Umwelt in Europa zur richtigen Zeit. 

Der von der Europäischen Umweltagentur (EEA)
im Fünfjahres-Turnus vorgelegte Report ist die umfassendste wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Klimawandel,
dem Verlust von Natur und Artenvielfalt sowie
der Belastung durch Luft- und Wasserverschmutzung



Europa braucht mehr, nicht weniger Naturschutz

Die aktuelle Ausgabe kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Europa braucht mehr und nicht weniger Engagement bei der Bewahrung seiner ökologischen Lebensgrundlagen, wenn es Gesundheit, Lebensqualität und Wohlstand seiner Bürgerinnen und Bürger sichern will.

Mehr intakte Natur ist auch die Voraussetzung dafür, dass Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.
Der Bericht zeichnet für die unterschiedlichen Sektoren ein gemischtes Bild. Während bei der Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen und der Luftverschmutzung teils deutliche Fortschritte erzielt wurden, setzt sich der Verlust natürlicher Lebensräume ebenso wie die Artenkrise unvermindert dramatisch fort. „Der Zustand der Umwelt Europas ist nicht gut“, stellt der Bericht fest. „Die Aussichten für die meisten Umwelttrends sind beunruhigend und stellen große Risiken für den wirtschaftlichen Wohlstand, die Sicherheit und die Lebensqualität Europas dar“, warnen die Experten.

Öko-Krise bedroht Leben, Gesundheit und Wohlstand

Der Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt seien inzwischen auch eine direkte Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. 

Eindringlich fordern die Experten eine Fortsetzung
der im Rahmen des Green Deal beschlossenen Umweltmaßnahmen, beispielsweise des Renaturierungsgesetzes


Damit sollen bis 2030 ein Fünftel der geschädigten Ökosysteme in der EU wieder in einen besseren ökologischen Zustand gebracht werden. „Wir können es uns nicht leisten, unsere Ambitionen hinsichtlich Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zu senken“, betont EEA-Geschäftsführerin Leena Ylä-Mononen bei der Vorstellung des Reports in Brüssel.

„Europa muss Kurs halten und sogar das Tempo auf dem Weg zu den Klima- und Umweltzielen verstärken“, betonte auch Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera.

Biodiversitätskrise spitzt sich zu

Der Zustand der biologischen Vielfalt in Europa ist weiterhin alarmierend schlecht und verschlechtert sich tendenziell weiter. Betroffen sind alle Ökosysteme – vom Wald über Offenlandschaften, Seen und Flüsse bis zum Meer. Mehr als 80 Prozent der geschützten Lebensräume sind in einem schlechten Zustand, 60 bis 70 Prozent der Böden sind degradiert. Die im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie formulierten Ziele für 2030 sind größtenteils nicht mehr zu erreichen. Hauptursachen sind die weiterhin sehr intensive Landwirtschaft mit einem hohen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, die Zerstörung von Lebensräumen durch Bebauung und Infrastrukturprojekte sowie die zunehmenden negativen Auswirkungen des Klimawandels.

Die Krise der Artenvielfalt hält ungebrochen an

Auswirkungen der Biodiversitätskrise auf Wirtschaft

Die anhaltende Negativentwicklung untergräbt langfristig die Grundlagen vieler Wirtschaftsbereiche, da gesunde Ökosysteme die Basis für die Wasserversorgung, die Sicherung der Rohstoffproduktion und die Ernährung darstellen. Es drohen erhebliche wirtschaftliche Risiken, da fast Dreiviertel der Unternehmen im Euroraum in sehr starkem Maß Weise von Ökosystemleistungen abhängig sind.


RND hier  29.09.2025

Europas Umwelt kränkelt: EEA-Bericht warnt vor Folgen für Klima und Artenvielfalt

Europa gilt als Vorreiter beim Klima- und Umweltschutz. Dennoch hat der Kontinent seine eigenen Probleme gerade beim Kampf gegen Klimakrise und Artensterben, wie ein neuer Bericht aufzeigt. Was gut und was schlecht läuft.

Trotz großer Fortschritte im Kampf gegen hohe Emissionen und Luftverschmutzung steht es um die Umwelt in Europa insgesamt nicht gut. Zu dieser Einschätzung kommt die Europäische Umweltagentur (EEA) in einem neuen Bericht. Die europäische Natur müsse unter anderem mit zunehmend schlechteren Umweltbedingungen, Überbeanspruchung und Artensterben fertig werden, warnt die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde. Eine weitere große Herausforderung seien die Folgen des zunehmenden Klimawandels.

Dem Bericht zufolge sind die Aussichten für die Umwelt in vielerlei Hinsicht besorgniserregend. Dies bringe auch große Gefahren für den wirtschaftlichen Wohlstand, die Sicherheit und den Lebensstandard in Europa mit sich. Die Umsetzung von bereits vereinbarten Richtlinien und Maßnahmen müsse daher dringend beschleunigt werden.

Gefahren für Wohlstand, Sicherheit und Lebensstandard

Jüngste Extremwetterereignisse hätten gezeigt, wie anfällig Wohlstand und Sicherheit seien, wenn die Natur zerstört werde und sich die Klimawandelfolgen verstärkten, erklärte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera. Der Schutz der Natur sei daher kein Kostenpunkt, sondern eine Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden der Bürger.

„Wir können es uns nicht leisten, unsere Ambitionen bei Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zu senken“, forderte die EEA-Exekutivdirektorin Leena Ylä-Mononen. Der Umweltbericht zeige deutlich auf, warum man handeln müsse.

Darum ist die EU ein Vorreiter bei Klima- und Umweltschutz

Der Bericht ist die europaweit umfassendste Analyse zur aktuellen Lage von Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in der Region. Er fußt auf Daten aus 38 Staaten aus der EU und darüber hinaus und wird von der EEA nur alle fünf Jahre veröffentlicht. Auch umfassende Daten aus Deutschland sind in den Bericht eingeflossen.


Die Autoren machen kein Geheimnis daraus, dass die Europäische Union ein globaler Vorreiter in Sachen Klimaschutz ist. Die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen seien in der EU vor allem dank der Verringerung des Gebrauchs von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas seit 1990 um 37 Prozent zurückgegangen, während sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung seit 2005 verdoppelt habe.

Gut voran sei es außerdem bei der Verbesserung der Luftqualität, beim Recyceln von Müll und der Ressourceneffizienz gegangen. Weitere Fortschritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit, darunter etwa Innovationen und Jobs in grünen Branchen, geben demnach ebenfalls Grund zur Hoffnung.

Diese Probleme machen der europäischen Umwelt zu schaffen

Das ist die positive Seite der Medaille. Zugleich ringt Europa mit einer ganzen Reihe an komplexen Umweltproblemen, wie der Bericht auflistet: Die Artenvielfalt ist sowohl an Land als auch im Wasser auf dem Rückzug, weil unnachhaltige Produktions- und Konsummuster vor allem im Ernährungssystem ihr zu schaffen machen. Gleichzeitig stehen die Wasserressourcen kräftig unter Druck – vor allem, aber nicht nur, in Südeuropa.

Auch die Mobilität wird im Bericht – neben der Landwirtschaft – als Sorgenkind betrachtet. Der Verkehrssektor sei noch immer stark von fossilen Brennstoffen abhängig, moniert die EEA.

Europa ist zudem der Kontinent, der sich im Zuge der Klimakrise am schnellsten aufheizt – dem Bericht zufolge zweimal so schnell wie der globale Durchschnitt. „Das Klima verändert sich in einem alarmierenden Tempo, was Sicherheit, die öffentliche Gesundheit, Ökosysteme, Infrastruktur und die Wirtschaft bedroht“, wird in dem Bericht gewarnt.

Angesichts dieser Herausforderungen müsse ein Umdenken beim Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Umwelt stattfinden. Nur durch die Wiederherstellung der natürlichen Umwelt werde es Europa möglich sein, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufrechtzuerhalten – und mit ihr eine hohe Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger.

Europaabgeordnete: Artensterben bedroht unsere Lebensgrundlagen

„Europa erlebt ein stilles Massensterben und damit eine der größten Bedrohungen für unsere Wirtschaft, unsere Heimat und unsere Sicherheit“, erklärte die umweltpolitische Sprecherin der Europafraktion der Grünen, Jutta Paulus. Allein in Deutschland sei bereits jede vierte Tier- und Pflanzenart vom Aussterben bedroht. „Mit jeder totgedüngten Wiese, jedem sterbenden Wald und jedem ausgetrockneten Fluss verlieren wir nicht nur ein Stück Natur, sondern auch das Fundament unserer Ernährungssicherheit“, so Paulus.

Intakte Ökosysteme bezeichnete sie als „unsere Überlebensversicherung“. Sie lieferten saubere Luft, trinkbares Wasser und fruchtbare Böden. „Wer Arten schützt, sichert mit der Vielfalt der Natur auch unser Überleben“, betonte die Europaabgeordnete.
 
Deutschland habe seine Klima- und Umweltschutzbemühungen intensiviert, heißt es im entsprechenden EEA-Länderprofil. Besonderes Augenmerk werde in der Bundesrepublik auf erneuerbare Energien und die Artenvielfalt gelegt. Trotz Fortschritten bei der ökologischen Landwirtschaft und beim Schutz natürlicher Gebiete setze sich der Artenverlust aber weiter fort. Und trotz der Tatsache, dass sich die Energiewende beschleunige, werde im Verkehr und beim Heizen nach wie vor zu stark auf fossile Brennstoffe gesetzt. Dank des Deutschlandtickets nutzten die Bundesbürger zwar häufiger öffentliche Verkehrsmittel. „Echte Veränderung braucht aber bessere Infrastruktur“, heißt es.

RND/dpa


noch mehr dazu: 

Zeit hier

Umweltbericht: EU-Umweltagentur mahnt mehr Entschlossenheit beim Naturschutz an


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen