Freitag, 26. September 2025

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Eine Studie hat jetzt untersucht, welche Folgen ein Tempolimit von 120km/h auf 🇩🇪 Autobahnen konkret auf die Verkehrssicherheit haben würde

Die Ergebnisse sind beeindruckend:

- 35% weniger Verkehrstote

- 26% weniger Schwerverletzte

- Eingesparte Unfallkosten: 216 Mio. Euro/Jahr

Konkret könnten wir also jedes Jahr 58 Menschenleben retten, 904 Schwerverletzte und 1375 Leichtverletzte verhindern, Mio. Tonnen CO2 einsparen und den Ölverbrauch drastisch senken, einfach nur, wenn wir eine kleine Minderheit in der „Freiheit“ zu rasen einschränken.

Es gibt doch wirklich kein vernünftiges Argument mehr, was gegen eine solche Maßnahme sprechen würde?

Chip hier  26.09.2025 Von: Lysann Mosch

Endlich aktuelle Zahlen: Was ein Tempolimit auf 120 km/h wirklich bringt

Eine Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum kommt zu dem Ergebnis: Ein Tempolimit von 120 km/h würde jährlich rund 58 Menschenleben retten. Zusätzlich könnten 904 Schwerverletzte und 1.375 Leichtverletzte vermieden werden. Die Studie stützt sich auf Verkehrsdaten der Jahre 2017 bis 2019 und berücksichtigt Faktoren wie Wetter, Straßenzustand und Verkehrsaufkommen.

Auch finanziell hätte das Limit Vorteile. Durch weniger Unfälle könnten Unfallkosten von bis zu 216 Millionen Euro im Jahr eingespart werden. Besonders positiv würde sich Tempo 120 auf weniger befahrenen Autobahnabschnitten sowie an Ein- und Ausfahrten auswirken – dort, wo die Unterschiede in den gefahrenen Geschwindigkeiten aktuell am größten sind.

Moderne Datenanalyse bestätigt alte Vermutungen

Die Diskussion um ein Tempolimit begleitet die deutsche Verkehrspolitik seit Jahrzehnten. Bereits in den 1970er Jahren hatte eine Untersuchung für Tempo 130 eine Reduzierung der Unfallzahlen um 20 Prozent festgestellt. Seitdem fehlten jedoch umfassende, aktuelle Analysen.

Ökonomin Maike Metz-Peeters nutzte deshalb ein modernes Verfahren des kausalen Machine Learnings, sogenannte Causal Forests. Damit lassen sich ähnliche Straßenabschnitte vergleichen, die sich nur durch das Vorhandensein oder Fehlen eines Tempolimits unterscheiden.

Das Ergebnis: 

Mit Tempo 120 könnten Unfälle mit Leichtverletzten um rund 9 Prozent, mit Schwerverletzten um 26 Prozent und mit tödlichem Ausgang sogar um 35 Prozent zurückgehen. 

Damit wäre Deutschland, das als einziges europäisches Land noch auf ein generelles Tempolimit verzichtet, klar in der Lage, die Verkehrssicherheit spürbar zu verbessern.

Langfristige Auswirkungen von Tempo 120 noch unklar

Trotz der eindeutigen Ergebnisse mahnt die Studie zu weiterer Forschung. Denn Fahrgewohnheiten könnten sich langfristig verändern, entweder positiv durch noch vorsichtigere Fahrweisen oder negativ, wenn Tempolimits ihren abschreckenden Charakter verlieren.

Zudem zeigt die Analyse, dass Abschnitte mit bestehenden Tempolimits im Durchschnitt höhere Unfallzahlen aufweisen. Ob diese Straßen von Natur aus gefährlicher sind oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen, lässt sich aktuell nicht abschließend beantworten. Weitere Studien sollen diese offenen Fragen klären.

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