Sonntag, 21. September 2025

Was der vorgestellte Energiewende-Monitoringbericht wirklich zeigt

 

Bruno Hönel  hier LinkedIn

Heute hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Bericht „Energiewende. Effizient. Machen.“ vorgestellt – nach einiger Zeit Verzögerung und politischem Druck. 

Viel wurde über Kosten und Versorgungssicherheit geredet. Doch wer genauer hinschaut, sieht:

👉 Der wahre Engpass liegt bei Netzen und Flexibilitäten. Ohne massiven Ausbau und bessere Steuerung laufen wir ins offene Messer: das Ergebnis wären höhere Kosten, mehr Abregelung, weniger Versorgungssicherheit.

 👉 Wasserstoff bleibt eine teure Wette – sinnvoll vor allem in bestimmten Bereichen der Industrie, nicht als Allzwecklösung. Vor allem aber nicht als Feigenblatt für fossile Überkapazitäten.

 👉 Digitalisierung ist ein unterschätzter Gamechanger: Smart Meter & digitale Netzintegration können Systemkosten senken und Fairness sichern. Dafür muss die Bundesregierung jetzt aber endlich Tempo machen. 

 👉 Und: Verzögerung und Blockade der Energiewende sind die teuerste Option - für den Staat und die Verbraucher. „Kosteneffizienz“ darf nicht länger als plumpe Ausrede dienen, um EE-Ausbau und Netze auszubremsen. 

Meine Bewertung: Wer den Bericht als Legitimation für fossile Überkapazitäten und neue Gasabhängigkeit nutzt, verkennt die Realität komplett und schadet der deutschen Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit nachhaltig. Versorgungssicherheit, Energiesouveränität und wettbewerbsfähige Energiepreise entstehen nicht durch fossile LockIns, sondern durch beschleunigten EE-Ausbau, gut ausgebaute Netze, mehr Effizienz und Flexibilitäten.


Kommentar:

Die Strombedarfs-Prognose des HashtagMonitoring der HashtagEnergiewende ist objektiver als ich gedacht hätte. Denn - auch bei massenhafter Elektrifizierung findet regionaler Zubau statt inkl. Direkstrom für Industriebetriebe und Eigenverbrauch von Privathaushalten. Selbst LKW-Ladeparks werden im besten Fall mit Direktstrom vom Feld zusätzlich versorgt, Rechenzentren genauso. Wegen der zu hohen Abgaben auf Strom (Steuern, Netzentgelte, Umlagen) ist der Anreiz für Eigenverbrauch besonders hoch. Genau das ist auch der Grund, warum trotz Hochlauf Wärmewende und E-Mobilität der Stromverbrauch national leicht zurück geht.

Der ganze Monitoring-Bericht hier:
https://lnkd.in/e6cQU_sG

Die Bundesnetzagentur sagt deutlich: Wenn der Zubau erneuerbarer Energie jetzt gebremst wird (Szenario "verzögerte Energiewende") braucht Deutschland nicht 22 GW, sondern 36 GW neue HashtagErdgaskraftwerke. Damit ist offiziell bestätigt: Das Ausbremsen der Energiewende nach den Plänen von Friedrich Merz und Katharina Reiche hat nur ein Ziel: Mehr Erdgas für alle. Mit der Konsequenz, die höchsten Strompreise der Welt zu erhalten.

Selbst nachlesen und nachdenken unter: https://lnkd.in/ejH2YMtF

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