Je mehr Menschen auf Wärmepumpen umsteigen, desto höher wird der Gasnetzpreis für die verbleibenden Gaskunden. Damit nicht der letzte Kunde alleine bezahlen muss, könnten einige Gasnetze schon 2025 bis zu 40 Prozent teurer werden.
In einigen Gegenden Deutschlands könnte das Gasnetz im kommenden Jahr erheblich teurer werden. In einigen Fällen könnten die Gasnetzentgelte laut Bundesnetzagentur um bis zu 20 Prozent steigen. Die Rechtsberatung Rödl & Partner geht sogar von bis zu 40 Prozent aus.
Hinter den Kostensteigerungen steht das Ziel, Gaskunden in Zukunft vor horrenden Gaspreisen zu schützen. Die Logik: Es ist besser, das Gasnetz jetzt teurer zu machen als in einigen Jahren oder Jahrzehnten.
Dass die Gasnetzentgelte überhaupt steigen müssen, liegt daran, dass immer weniger Kunden Gas nutzen. Je mehr Haushalte mit Wärmepumpen heizen statt mit Gasheizung, desto weniger Menschen brauchen eine Gasleitung. Das bestehende Netz muss dennoch finanziert werden.
Im Extremfall müsste der letzte Gaskunde das ganze Gasnetz allein bezahlen. Solche Szenarien will die Bundesnetzagentur jetzt verhindern. Das politische Instrument dafür trägt den sperrigen Namen „KANU 2.0“ und steht für eine Anpassung der sogenannten „Kalkulatorischen Nutzungsdauern“.
Das heißt, die Gasnetzbetreiber, die bislang mit einer Nutzung ihrer Gasnetze bis 2050 oder darüber hinaus gerechnet hatten, können die geplante Nutzungsdauer künftig auf den Zeitraum bis 2045 oder einen noch kürzeren Zeitraum einschränken. 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.
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