hier 29. August 2024 | Gero Gröschel
Das Herzstück des Patola-Wärmepumpensystems, made in Germany.(MAN)
Helsinki hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dafür hat die finnische Hauptstadt den Kauf der weltgrößten Luft-Wasser-Wärmepumpe beschlossen.
Freuen darf sich ein beauftragter deutscher Maschinenbauer, der hier Erneuerbare Energien und modernste Technologie kombiniert.
Die finnische Hauptstadt Helsinki macht einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität, indem sie den Bau der weltweit größten Luft-Wasser-Wärmepumpe im Heizwerkkomplex Patola beauftragt hat. Dieses innovative Projekt, durchgeführt von dem finnischen Energieunternehmen Helen Oy in Zusammenarbeit mit MAN Energy Solutions, markiert einen Meilenstein in der Reduktion von CO₂-Emissionen und der Nutzung Erneuerbarer Energien zur Beheizung städtischer Haushalte.
Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe, die von MAN Energy Solutions geliefert wird, wird eine Wärmeerzeugungskapazität von 20 bis 33 Megawatt (MW) haben, abhängig von der Außentemperatur. Damit ist sie die größte ihrer Art weltweit. Besonders bemerkenswert ist, dass die Wärmepumpe auch bei extrem niedrigen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius effizient arbeitet. Sie nutzt CO₂ als natürliches Kältemittel in einem geschlossenen Kreislaufsystem, was sie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sicher macht. CO₂ ist toxikologisch und ökologisch unbedenklich und ermöglicht eine Wärmeabgabe bei Temperaturen von bis zu 90° Celsius.
Ein Vorbild für andere Städte weltweit
Mit einer Kapazität von rund 200 Gigawattstunden (GWh) Wärme pro Jahr wird die Wärmepumpe etwa 30.000 Haushalte in Helsinki versorgen und dabei die CO₂-Emissionen um 26.000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Zusammen mit den zwei 50-MW-Elektrokesseln wird eine Gesamtreduktion von 56.000 Tonnen CO₂-Emissionen erreicht. Die Wärmepumpe wird von Strom aus erneuerbaren Energiequellen angetrieben. Dies fördert die Integration von intermittierenden Energiequellen wie Solar- und Windenergie und ermöglicht einen schnellen Energieausgleich im Stromnetz.
Im Gegensatz zu anderen Heiztechnologien, die oft fossile Brennstoffe verwenden, ist die Wärmepumpe eine saubere Alternative. Selbst wenn das CO₂-Kältemittel entweichen würde, wäre es immer noch deutlich klimafreundlicher als viele derzeit von der Europäischen Union aus dem Verkehr gezogene Heizalternativen.
Das Projekt in Helsinki zeigt, wie große städtische Fernwärmeprojekte klimaneutrale Technologien nutzen können, um die weltweiten Bemühungen zur Reduzierung der CO₂-Emissionen zu unterstützen. Die Wärmepumpe wird in der Heizperiode 2026/2027 in Betrieb gehen und ist ein klares Beispiel dafür, wie innovative Technologien und Erneuerbare Energien kombiniert werden können, um eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung zu gewährleisten.
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