Münsterkletter*innen hängen zusammen mit Kirchen Vertreter*innen, riesiges Banner an Kirche St. Maria in Stuttgart-Mitte
"Wäre Jesus Klimaaktivist?" stand Anfang Juli diesen Jahres am höchsten Kirchturm der Welt - dem Ulmer Münster. Eine Gruppe aus 20 Aktivist*innen hatten die Aktion vorbereitet und es fertig gebracht ihre Frage nach Gewissen und Verantwortung in Zeiten der Klimakrise dort nachts in 70m Höhe anzubringen. Sie riefen auch alle Kirchen dazu auf, sich zu fragen ob Klimaerhitzung und Artensterben eigentlich nur andere Worte für Schöpfungszerstörung sind.
Engagierte der Kirche St Maria in Stuttgart-Mitte meldeten sich auf diesen Aufruf. Die Aktivist*innen werden am kommenden Dienstag 17.9.2024 um 13 Uhr öffentlich, in Kooperation mit der Kirchengemeinde ein 45 Quadratmeter großes Banner mit derselben Frage wie in Ulm an der neugothische Kirche anbringen.
In Wiesbaden wurde der Protest vom Ulmer Münster bereits vorletzte Woche von der Kirchenvernetzung der Letzten Genration nachgeahmt.
"Man sollte sich fragen, welche Rolle die christlichen Werte und das Gewissen in Klimafragen spielen. Zusätzlich zu den trockenen Fakten ist die Klimakrise mit Ungerechtigkeiten gespickt." appelliert Samuel Bosch (21). Fabia Moussong (20) fügt hinzu, "Ärmere Menschen, Frauen, oder Menschen im globalen Süden lagern weniger CO2 in der Atmosphäre ab, aber leiden ungleich stärker unter ihr. Hier sehen wir bei allen Christ*innen eine große ethische Verantwortung die Ungerechtigkeiten der Klimakrise aufzuzeigen und das Fehlverhalten zu kritisieren."
Die Frage ob Jesus, wenn er heute leben würde, Klimaaktivist wäre wird bis Sonntagabend, den 22.9.2024 an der Kirchenfassade zu lesen sein. Abschluss der Aktion ist eine FIlmvorführung des aktuell in Deutschland und Österreich tourenden Films "Von Menschen, die auf Bäume stiegen". Nach der Filmvorführung in der Kirche wird es eine offene Diskussion zu der plazierten Frage und zum Film geben. Der Eintritt zum Film ist frei. Die Vorstellung beginnt um 18 Uhr (Tübinger Straße 36).
"Wir sind froh, dass sich viele engagierte Menschen in der Kirche für Klimagerechtigkeit einsetzen. In den letzten Tagen bekommen wir die Extremwetter wieder in Form von Hochwassern mit Millionenschäden zu spüren. Es ist Zeit zu handeln und das radikal. Die Erde brennt – daher appellieren wir an alle Christ*innen: Organisiert euch in Gruppen und organisiert den Widerstand gegen eine Politik, die für das Sterben anderer Menschen verantwortlich ist." sagt Lena Mapler (21).
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